BP Nr2
13. März 2012

Rebenland Rallye- eine Premiere

Harrach will nicht als Favorit gehandelt werden, trotzdem wird er um den Sieg ein Wort mitreden.

Mit der Rebenland-Rallye im südsteirischen Raum mit dem Rallye-Zentrum in Leutschach tritt eine Region erstmals selbstständig vor den sportlichen Vorhang. Bisher hat man dort schon im Rahmen der Maribor-Rallye für die Ausrichtung von einigen Sonderprüfungen gesorgt. Dabei wurde der MSC Wolfsberg mit Obmann Gerhard Leeb von den Slowenen mit der Organisation auf österreichischen Boden beauftragt. Schon damals erbrachte diese Zusammenarbeit den Wunsch, einmal später, wenn es dazu eine Gelegenheit gibt, eine eigene Rallye in der Region zu veranstalten. Dieser Wunsch wurde recht schnell zur Realität.


Mit einem recht abwechslungsreichen Nennergebnis kann die erste Rebenland-Rallye aufwarten. So planen 62 Teams in der Südsteiermark zu starten. 43 davon kommen aus Österreich, 19 Teams reisen aus dem Ausland an
.
9 Nationen werden in Leutschach um Punkte kämpfen. Abgesehen von Österreich ist Italien mit 14 Fahrern die personell stärkste davon, gefolgt von Slowenien (7), Ungarn (6), Deutschland (5), Tschechien (4) und je einem Piloten aus Serbien, Brasilien sowie Portugal.
Ein FIA-Prioritätsfahrer (Daniel Oliveira) sieht sich sieben nationalen Prioritätspiloten (Beppo Harrach, Raimund Baumschlager, Manfred Stohl, Mario Saibel, Hermann Neubauer, Hannes Danzinger sowie Michael Böhm) gegenüber.

In der Division I (N4 + 2000 ccm und Fahrzeuge S2000 inkl. R4) werden 17 Autos starten. Die 2-WD-Wertung wird in der Division II (kommen aus den Divisionen I, III und IV) geführt, hier werden in Leutschach 26 Autos dabei sein. Die Division III (Grp A und N-2000 ccm inkl. Klassen R1,R2,R3 und R3T) weist 4 Interessenten aus. Mit jeweils 3 Teams präsentieren sich die Dieselfahrzeuge in der Division IV (Klasse 11+5 (R3D) und die Division V (Klasse 12) mit nicht mehr homologierten Autos. Sehr gut besetzt ist die Division Historisch (Klasse 14), dort stehen 12 Autos am Start.

47 Teams werden um Punkte in der Österreichischen Rallyemeisterschaft fahren, 10 Teams feiern den Saisonauftakt in der Historischen Rallyemeisterschaft, 2 fahren um Zähler im Historic Rallye Pokal der OSK. Von den insgesamt 62 Teams dürfen 21 auch für den Mitropacup punkten, 4 davon für den Mitropa Historic Cup. 6 Autos matchen sich Zudem auch im Suzuki Motorsport Cup.

Drei Dominatoren und viele Herausforderer

Division I: Die üblichen Verdächtigen, angereichert mit eventuellen Überraschungen, werden rund um Leutschach wieder um den Sieg bzw. Punkte kämpfen. Neuland ist die Rebenland-Rallye für jeden, zum Teil zumindest. Staatsmeister Beppo Harrach: “Zwei Prüfungen kennen wir ja, weil sie letztes Jahr im Zuge der Maribor-Rallye gefahren wurden. Aber der Rest wird spannend.” Die Favoritenrolle schiebt der Niederösterreicher wieder elegant nach Oberösterreich: “Raimund Baumschlager wird sicher topmotiviert ins Rennen gehen und sitzt nach wie vor im schnellsten Auto.” Der Angesprochene freut sich ebenfalls auf die neue Umgebung: “Bei der Jänner-Rallye bin ich bis zu meinem Missgschick kurz vor Schluss sehr gut unterwegs gewesen. Wenn ich da anschließen kann, bin ich zufrieden.” Neben Baumschlager sitzt in der Steiermark wiederum Thomas Zeltner, der kurzfristig aus seinem selbst auferlegten “Rallye-Ruhestand” zurückbeordert worden ist.

Auch wenn die Rebenland-Rallye zu 100 Prozent auf Asphalt bestritten wird, macht sich Schotterspezialist Manfred Stohl Hoffnungen. “Das wird eine sehr kompakte Rallye mit schönen, anspruchsvollen Prüfungen, die sich hoffentlich in Österreich etablieren wird. Wozu wir leistungsmäßig fähig sind, haben wir schon bei der Jänner-Rallye mit zwei SP-Bestzeiten bewiesen.” Stohl-Racing ist in Leutschach übrigens im Großeinsatz. Gleich fünf Autos – allesamt in der Division 1 – warden von der Tuning-Schmiede betreut. Neben dem eigenen Erdgas-Mitsubishi noch die Subarus von Christian Mrlik, Hermann Neubauer und Hermann Haslauer, der wie schon 2011 im Waldviertel mit Rudi Stohl als Copiloten fährt, und letztendlich auch noch der Peugeot 207 S2000 des Brasilianers Daniel Oliveira, der einen Abstecher von der IRC in die österreichischen Meisterschaft macht. “Zu den absoluten Sieganwärtern wurde ich ihn nicht zählen”, meint Stohl, “aber die eine oder andere Aufmerksamkeit könnte er schon liefern.”

Für Aufmerksamkeit sorgt auch Kris Rosenberger, der heuer im VW Polo S2000 sitzt. “Als Wahl-Grazer freue ich mich riesig auf meine ,Heim-Rallye'. Für ganz vorne wird's wohl nicht reichen.Da sehe ich eher wieder Harrach und Baumschlager, aber ein Stockerlplatz könnte sich ausgehen.Persönlich habe ich Schnee und Schotter lieber, aber mein Auto ist auch auf Asphalt sicher konkurrenzfähig.”

Der Wiener Mario Saibel musste den Auftakt in Freistadt wegen eines Bandscheibenvorfalls auslassen. Er feiert deshalb mit seinem Mitubishi Evo X R4 im Rebenland ein Meisterschafts-Comeback. Walter Mayer im Subaru Impreza, Peter Schumacher im Mitsubishi Evo IX sowie drei ausländische Gäste, der Italiener EvioVolpto (Mitsubishi Evo IX), der Tscheche Jiri Pertlicek (Mitsubishi Evo IX) und der Slowene Boris Pozeg (Mitsubishi Evo VIII), komplettieren das Starterfeld in der Division 1.

Division II (2 WD): Die Klasse der zweiradgetriebenenFahrzeuge wird von einem Dreikampf geprägt. Staatsmeister Hannes Danzinger fährt im Rebenland noch mit dem VW Scirocco Diesel, weil der VW Polo R3, mit dem er seinenTitel heuer verteidigen will, noch im Aufbau ist. Dem Niederösterreicher im Nacken wird wohl dessen Landsmann Michael Kogler im Renault Clio von Eddy Schlager sitzen. Michael Böhm, der zuletzt im Mühlviertel noch mit einem Fiat Stilo Diesel unterwegs war, hat dismal wieder seinen gewohnten Abarth 500 als Werkzeug zur Verfügung, wird sich mit dem leistungsmäßig unterlegenen Auto auf den schnellen Passagen aber schwer tun. Trotzdem ist im ein Podestplatz zuzutrauen.

Zur spannenden Entscheidung um die vorderen Plätze in der 2WD-Meisterschaft gesellen sich unter Umständen noch Max Zellhofer und Klemens Haingartner mit ihren Suzuki Swifts oder der Italiener Carlo Fornasiero im Citroen DS 3.

Division III: Mit Damian Izdebski kommt der Titelverteidiger aber aus dem Suzuki-Lager, aus welchem ihm in Leutschach wohl auch scharfe Konkurrenz droht.

Division IV (Diesel): In der Diesel-Klasse sind in Leutschach neben Hannes Danzinger lediglich der Deutsche Dominik Fischer (Skoda Fabia RS TDI) und der Ungar Attila Kadar (BMW 120D) am Start.

Division V: Hier kämpfen in Leutschach drei Fahrer um Punkte. Rallye-Heimkehrer Willi Rabl startet mit einem VW Golf Kitcar, während Friedrich Poiss und Gerhard Hajszan ihr Glück mit einem Mitsubishi Evo VI versuchen.

Historische Staatsmeisterschaft, Historischer Pokal: Die Rebenland-Rallye ist auch der Auftakt zur Historischen Staatsmeisterschaft sowie zum Historischen Rallye-Pokal der OSK 2012. In beiden Klassen stehen die Titelverteidiger am Start. Karl Wagner mit seinem Porsche 911 in der Meisterschaft und Kurt Göttlicher mit dem Ford Sierra Cosworth im Pokal.

Ihre Konkurrenz ist genauso stark wie altbekannt. So sieht sich Wagner u. a. im Kampf mit zwei weiteren Ex-Staatsmeistern. Zum einen ist da Johannes Huber, der mit Rallye-Urgestein Wolfgang Viakowsky am Beifahrersitz seines Porsche 911 Carrera punkten will und durch zahlreiche internationale Starts über eine enorme Routine verfügt. Zum anderen kehrt erfreulicherweise auch der ehemalige Champion Christian Rosner nach drei Jahren Abwesenheit wieder in den historischen Zirkus zurück. Wie Wagner und Huber lenkt Rosner einen Porsche 911. Und zwar einem, der Kennern der Historischen Szene bekannt vorkommen wird. Es handelt sich um jenen roten Flitzer; mit dem Kris Rosenberger 2010 die österreichische Histo-Meisterschaft dominiert hat.

„Ich freue mich auf den Start mit dem Porsche, der ja eigentlich mein Ex-Auto ist. Kris hat gut auf ihn aufgepasst und ihn gut in Schuss gehalten“, sagt Rosner, der gespannt ist, „ob wir an unsere seinerzeitige Form wieder anschließen können“. Im Historischen Cup heißt Kurt Göttlichers einziger Konkurrent einmal mehr Peter Matasovic (VW Golf GTI).


Suzuki Cup 2012 wieder wichtiger Bestandteil im Motorsport

Österreichs attraktivster Markenpokal geht heuer in seine bereits neunte Saison
Es wird eine eigene Rallye- und Rundstreckenwertung im Kalender geben
Neuer Suzuki Swift Sport mit aggressiveren und sportlichem Design im Einsatz
Der heimische Motorsport wird auch im Jahre 2012 nicht auf den beliebten und sehr geschätzten Suzuki Motorsport Cup verzichten müssen. Dabei wird man die kleinen Flitzer im Rallyesport, aber auch wieder auf der Rundstrecke im Renneinsatz sehen.
Geplant sind fünf Rallyes, die zu 90% im Rahmen eines österreichischen Staatsmeisterschaftslaufs gefahren werden. Es sind dies die neue Rebenland-Rallye (23/24. März), die BP Ultimate Rallye (13/14. April), die Bosch Super Plus Rallye (4/5. Mai), die Weiz Rallye (3/4. August) und die Leiben Rallye (6. Oktober).

Auf der Rundstrecke wird man bei fünf Rennwochenenden, mit jeweils zwei Rennen, an den Start gehen. Auf der Rundstrecke wird man schon den neuen, noch stärkeren Suzuki Swift Sport einsetzen. Der 1,6 Liter-Benzinmotor leistet 136 PS (100kW) bei einem maximalen Drehmoment von 160 Nm und ist mit einem 6-Gang Schaltgetriebe abgestimmt. Der Preis für das neue Modell wird nur sensationelle € 20.990.- für das rennfertige Cupauto betragen. Im Rallyesport setzt man heuer noch auf das alte, schon sehr bewährte Modell.
Für Helmut Pletzer als Geschäftsführer von Suzuki Austria ist die Fortsetzung des Suzuki Motorsport Cups in seine neunte Saison die logische Folge eines rundum gelungenen Konzepts. “Seit acht Saisonen bietet diese Rennklasse spektakulären Sport – und das zu leistbaren Kosten.Dank des unermüdlichen Einsatzes von Organisator Martin Zellhofer und dank der günstigen Suzuki-Swift-Sport-Kraftpakete können heimischeTalente bei absoluter Chancengleichheit ihr Können vergleichen. Und das sowohl auf der Rundstrecke als auch in der Rallye-Meisterschaft. Die Einschreibgebühr in den Cup wird bei der Rallye € 1.700.-betragen, die Rundstreckenteilnahme ist um € 2.100.- möglich.

Erfreulich bei der Rebenland Rallye ist, dass auch wiederTitelverteidiger Klemens Haingartner an den Start gehen wird. Haingartner ist Steirer, daher Lokalmatador und damit auch hoher Favorit für den ersten Bewerb des Suzuki Motorsport Cup 2012. Aber auch sein steirischer Landsmann Robert Kettner, der Salzburger Rene Rieder, weiters der Niederösterreicher Mario Skarek und die beiden Oberösterreicher Gerhard Aigner und Matthias Kaiser sind in der Lage, einen Podiumsplatz zu erreichen.


Mitropa-Rally-Cup 2012
Er ist in diesem Jahr in seiner mittlerweile 48. Saison und hat trotzdem nichts an seiner Faszination verloren: der Mitropa-Rally-Cup, die Rallye-EM für Amateure und Privatfahrer.

Der Mitropa-Rally-Cup ist wohl der älteste Zusammenschluss von Motorsport – Veranstaltern einerseits und Motorsport – Treibenden anderseits um Rally Sport auf hohem Standard zu erleben und den Kontakt mit Gleichgesinnten aus vielen verschiedenen Nationen zu pflegen, Erfahrungen auszutauschen und in vielen Fällen haben sich daraus jahrelange, nationenübergreifende Freundschaften entwickelt.

Das in den vergangenen 48 Jahren zahlreiche Teilnehmer diesen Wettbewerb auch als Sprungbrett für eine internationale Karrieren nutzten, zeigt die zudem enorm vorrausschauende Weitsicht der Gründerväter in der Mitte der sechziger Jahre. Neben Gedanken der grenzüberschreitenden Völkerverständigung war und ist anspruchsvoller Rally Sport auf einer kostengünstigen Basis einer der Grundpfeiler des Mitropa-Rally-Cup.Italiener wie Sandro Munari oder Rafaele Pinto, der Österreicher Franz Wittmann sen. und die Deutschen Armin Schwarz und Hermann Gassner jr. haben ihre ersten internationalen Gehversuche im Mitropa-Rally-Cup begonnen.

Seit mehreren Jahrzenten ist der Motorsportclub Wolfsberg, unter Leitung des Obmanns Gerhard Leeb, ein treuer Weggefährte des Mitropa-Rally-Cup und die Veranstaltungen erfreuen sich durch ihr qualitativ hohes Niveau großer Beliebtheit unter den Teilnehmern.

Der heurige Saisonauftakt des Mitropa-Rally-Cup und der österreichischen Meisterschaft findet erstmals im Leutschach in der südsteirischen Weinregion statt und wird sich dank der Region und des Veranstalters in kürzester Zeit unter den Teilnehmern etablieren. Dazu kommt noch, dass die Siegerin des letztjährigen Mitropa Cups, die Slowenin Asja Zupanc und der Zweitplatzierte Hermann Gassner aus Terminüberschneidungen heuer nicht mit dabei sind. Das eröffnet nun den anderen Teams neue Möglichkeiten, die von mehr als 20 Mannschaften auch im Rebenland voll genützt werden.

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