17,6 Sekunden auf SP 18
Rallye-Staatsmeister Beppo Harrach beendet die Jänner Rallye 2012 und damit den ersten Lauf zur Rallye ÖM 2012 auf Platz drei in der Gesamtwertung und damit gleichzeitig als bester Österreicher. Auf der letzten Sonderprüfung gelang es dem DiTech Racing Teamm, einen an sich uneinholbaren Rückstand von 17,4 Sekunden auf den bis dahin Drittplatzierten aufzuholen. Der Stockerlplatz hat sich demnach durch einen Vorsprung von 0,2 Sekunden (nach 240 SP Kilometern) ergeben.
Abgerechnet wird immer erst am Schluss. Auch die Ausgabe 2012 der Jänner Rallye, diesmal als EM-Lauf ausgetragen, war ein Meisterschaftslauf, bei dem neben Mut auch das richtige Händchen bei der Reifenwahl, das Glück, nicht die Strecke zu verlassen und eine passende Startnummer gefordert war, um vorne mit dabei sein zu können. Hinzu kam diesmal das hochkarätigste Starterfeld, das man in Österreich in den letzten Jahren gesehen hat.
Im Vorjahr hat alles gepasst, diesmal lief es, zumindest bis kurz vor Schluss, leider nicht ganz so nach Plan. Zu Beginn sorgte Beppo Harrach mit einer Bestzeit auf SP2 noch für das aus dem Vorjahr gewohnte Bild. Doch dann wollte es einfach nicht mehr so richtig laufen. Die Gäste aus Finnland und Tschechien wurden immer schneller und auch der Vizemeister des Vorjahres bot eine glänzende Leistung, während Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher mit der Abstimmung ihres DriftCompamy Mitsubishi EVO IX R4 nicht zurecht kamen und damit Zeit verloren. Hinzu kamen Probleme mit den breiten Reifengarnituren, und so wuchs der Rückstand auf die Spitze von Sonderprüfung zu Sonderprüfung. Unzufrieden war das DiTech Racing Team auch noch mit der ersten Sonderprüfung des heutigen Tages, doch dann lief es immer besser und besser. Der heiß ersehnte Stockerplatz war bereits in weite Ferne gerückt, während die mühevoll erarbeitete 4. Position von hinten in Bedrängnis geriet.
Vor der letzten der insgesamt 18 Sonderprüfungen trennte das DiTech Racing Team ganze 17,4 Sekunden von Platz 3. Für viele war die Rallye zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, nicht so für Beppo Harrach. Er packte auf den letzten 25 Kilometern all sein Fahrkönnen und all seinen Mut zusammen, würzte diese Entscheidung mit maximalem Risiko (ein Ausfall hätte ein ordentliches Punkteminus gleich zum Saisonstart mit sich gebracht) und fuhr 17,6 Sekunden schneller als der bis dahin Drittplatzierte, den er damit einmal mehr vom Stockerl stürzte. Der dritte Platz in der Gesamtwertung bedeutet für das DiTech Racing Team Platz 2 in der heimischen Meisterschaftswertung, da Juha Hänninen als Finne bei dieser nicht punkteberechtigt ist.
Auch bei der Jänner Rallye 2012 war die Basis des Erfolgs ein problemlos laufender Mitsubishi EVO IX R4, ein perfektes DriftCompany Serviceteam und – das muss an dieser Stelle nochmals erwähnt werden – mit Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher ein Team, das sich traut, auf der allerletzten Sonderprüfung alles auf eine Karte zu setzen.
Beppo Harrach: „Nach meinem Sieg im Vorjahr wusste ich, wie viel Glück man bei dieser Rallye braucht, um vorne mit dabei zu sein. Speed allein reicht hier nicht aus. Ständig wechselnde Bedingungen ergeben bei einem so großen Starterfeld unterschiedlichste Voraussetzungen für die Fahrer. Während die ersten 20 noch auf Eis dahin rutschen, ist die Strecke für die Teams mit höherer Startnummer nur noch feucht. Natürlich kann es auch anders herum sein. Diesmal hätte ich lieber eine hohe Nummer gehabt. Ich musste die ganze Zeit kämpfen. Gegen den Mitbewerb, gegen mein unglücklich abgestimmtes Auto, und auch mit den Reifen hatte ich so meine liebe Not. Das Ziel, einen Stockerlplatz einzufahren habe ich dennoch nie aus den Augen verloren. In letzter Sekunde hat es ja dann doch noch geklappt. Von Juha Hänninen und Jan Kopecky in ihren Skoda S 2000 Werksautos in einem Gruppe N R4 Mitsubishi geschlagen zu werden, sehe ich nicht als Niederlage, mit den beiden am Stockerl zu stehen ist hingegen einfach sensationell. Es war eine schwierige Rallye, bei der ich auch einige Fehler gemacht habe. Das Ergebnis tröstet aber über all den Ärger der letzten beiden Tage hinweg.“
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