03. April 2005
toni
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Pirelli-Rallye 2005 : Tolle Aufholjagd von Michael Böhm
Obwohl Michael Böhm bereits im Vorfeld der Pirelli-Rallye mit einigen technischen Problemen im neuen Fiat Stilo 16 V zu kämpfen hatte, war das Team zuversichtlich, die Führung im Dieselpokal zu behalten.
Das Starterfeld von acht Dieselfahrzeugen , darunter zwei Fiat und sechs VW Golf ,ließ einen spannenden Kampf erwarten, zumal auch das zweite Golf KitCar mit Norbert Filippits am Steuer im Einsatz war.
Michael Böhm/Günther Schmirl begannen die erste Sonderprüfung mit 16 Kilometern Länge etwas abwartend und lagen trotzdem nur elf Sekunden hinter Hannes Danzinger im wesentlich stärkeren VW KitCar an der 23. Stelle Gesamtklassement. Filippits lag bereits 43 Sekunden zurück. In SP zwei, einer 21 Kilometer langen Prüfung, wollte Böhm forcieren und lief auf den vor ihm gestarteten Slowenen Peter Marc im Mitsubishi Evo VIII auf und überholte diesen. Durch diese Aktion vielleicht etwas beeinflusst waren die beiden Fiatpiloten in der folgenden "Links-Fünf" etwas zu schnell und schlitterten über einen Abhang in eine matschige Wiese. Da sich an dieser Stelle nur wenige Zuschauer befanden benötigten die Beiden knapp siebeneinhalb Minuten um wieder auf die Straße zu gelangen und die Fahrt fortzusetzen.
Somit schien die Pirelli-Rallye gelaufen zu sein. Wer Michael Böhm kennt weiß, dass er so schnell nicht aufgibt. Was er in den folgenden Sonderprüfungen zustande brachte ist bemerkenswert und spektakulär zugleich. Vorne weg fuhr Hannes Danzinger seine Rallye , aber dahinter distanzierte Michi Böhm die gesamte Dieselmeute in jeder Sonderprüfung. Abstände zwischen 30 Sekunden und mehr als einer Minute zu seinen "Dieselkollegen" zeigten sein Talent und den Willen, im Lavanttal eine tolle Vorstellung zu liefern und wichtige Punkte zu holen. Am Ende der ersten Etappe lag das Duo Böhm/Schmirl in der Dieselwertung an der siebenten Stelle, im Gesamtklassement gar an der 78sten Stelle.
Am Samstag ging es dann in der selben Tonart weiter, wie der Freitag geendet hatte. Pro SP verkürzte Michi Böhm den Abstand zu den vor ihm liegenden VW-Piloten um bis zu einer Minute und pflügte durchs Feld. Vier Sonderprüfungen vor Schluss der Rallye überholte er Alfred Leitner im Golf V, machte somit 7,5 Minuten gut , lag aber noch 1: 42 Minuten hinter Filippits im KitCar und lag bereits auf Rang Vier in der Dieselwertung. Im Gesamtklassement machte er bis dahin 35 !! Plätze gut. In der drittletzten SP ging er auch noch an Peter Ebner vorbei und hatte noch genau eine Minute Rückstand auf den Drittplazierten Filippits. In SP 12 machte Böhm 30 Sekunden wett und lag vor der Schlussprüfung 31 Sekunden zurück. Zwanzig Sekunden Vorsprung reichten leider nicht um an Filippits vorbeizugehen. Mit elf Sekunden Rückstand belegten Böhm/Schmirl den dritten Platz im Dieselpokal und bewiesen Talent und Kampfgeist. Dass Böhm im Gesamtklassement vom 78sten auf den 31sten Platz nach vorne gefahren ist, beweist einmal mehr sein Geschick.
"Ich glaube ab SP drei war das die beste Rallye meines Lebens. Nach dem blöden Ausrutscher in Wertungsprüfung zwei, der 7,5 Minuten gekostet hatte, dachte ich kurzzeitig dass wir keine Chance mehr hätten nach vorne zu kommen. Die Motivation durch unser gesamtes Team und der perfekt laufende Fiat Stilo und die perfekten Pirelli Reifen machten es uns leichter nach vorne zu stürmen. Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, diesen Rückstand aufzuholen. So habe ich wertvolle Punkte aus dem Lavanttal mitgenommen und wir kommen als Führende im Dieselpokal nach Windischgarsten zur Pyhrn-Rally." erklärte Michael Böhm im Ziel in Wolfsberg.Teamchef Christian Böhm, der sich zu seinem Geburtstag am Freitag etwas mehr erwartet hatte, war am Samstag begeistert: "Ich bin beeindruckt, wie Michael den enormen Zeitverlust von siebeneinhalb Minuten bis zur letzten SP wettmachen konnte. Ein tolles Geburtstagsgeschenk. Hätte es noch eine SP gegeben, wäre auch noch der zweite Platz möglich gewesen. Aus Zeitgründen ist es uns leider nicht möglich, die angestrebten technische Verbesserungen bis zur Pyhrn-Rallye durchzuführen, denn momentan müssen wir an der Karosserie arbeiten und die gesamten Motoraufhängungen erneuern, die beim Ausritt ausgerissen wurden. Bei der folgenden Rallye sollten wir uns aber leistungsmäßig in Richtung KitCar bewegen und Hannes Danzinger dann unter Druck setzen können. Vielleicht ist im Spätsommer sogar ein Sieg möglich. " so Christian Böhm.
Der zweite, vom AUTO-aktuell Rallye Team betreute DeWalt Stilo mit Markus Jaitz am Steuer belegte Platz sieben. Jaitz, der erstmals ein Dieselfahrzeug pilotierte kam recht gut zurecht, verlor leider durch einen Elektronikdefekt mehr als 35 Minuten, und erwartet sich in Oberösterreich schon wesentlich mehr.
Dieselwertung Pirelli-Rallye
1. H.Danzinger VW 2:26:29,9
2. N. Filippits VW 2:37:53,3
3. M. Böhm FIAT 2:38:04,3
4. P.Ebner VW 2:38:42,1
5. A.Leitner VW 2:44:01,4
6. C.Nitsche VW 2:58:13,4
7. M. Jaitz FIAT 3:22:44,6
Dieselwertung nach Pirelli-Rallye
1. M. Böhm 28
2. H. Danzinger 24
3. N. Filippits 10
M. Fischerlehner 10
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