BP Nr2
03. November 2011

Es hätte besser sein können

foto:c.boehm

Der finale Meisterschaftslauf des Jahres 2011 hielt für das in Linz beheimatete Team MCC einige Überraschungen bereit. Für Mario Saibel begann alles mit einem Umbau seines Mitsubishi Lancer EVO X R4 von Bio-Ethanol auf Benzin, da die Traditionsveranstaltung in diesem Jahr auch zur FIA Zonen Trophy zählte – und laut Reglement ein Antreten mit Bio-Ethanol nur in der zweiten, der nationalen Startgruppe möglich gewesen wäre. Durch den Umbau verlor der Mitsubishi von Saibel deutlich an Leistung, zumal man nur für Tankstellensprit ein Motor-Mapping zur Verfügung hatte. Die Überraschung dann bei der Rallye selbst: All jene Prioritätsfahrer, die keinen Umbau vorgenommen hatten und trotzdem mit Bio-Ethanol starteten, wurden kurzerhand vorgereiht – worüber Mario Saibel eher unglücklich war…

Die zweite Überraschung gab’s für den Wiener, der bei MCC ja als Fahrer und Teamchef in Personalunion unterwegs ist, beim Blick auf die Zeitenlisten nach den ersten Sonderprüfungen: „Ich habe keine Ahnung, was ich falsch mache. Das Auto ist für mich perfekt, es fährt genau so, wie ich es haben will, alles läuft super, die Sonderprüfungen sind geil und machen riesigen Spaß – aber mir fehlen Lichtjahre auf die Konkurrenten. Und da schiebe ich jetzt ausdrücklich nicht meinen Leistungsnachteil vor, ich fahre anscheinend schlicht und ergreifend nicht schnell genug“, so Saibel nach der ersten Etappe. Auch wenn sich am zweiten Tag der Zeitrückstand ein wenig verringerte: Mario Saibel und Co-Pilotin Ursula Mayrhofer hatten plötzlich mit neuen Gegnern wie Jungspund Philipp Lietz oder Division-1-Neuling Christian Mrlik zu kämpfen. Das ehrliche Resümee von Mario Saibel: „Es ist ganz offensichtlich vermessen zu glauben, mit einem kurzen Test optimal für eine Rallye wie die Waldviertel vorbereitet zu sein. Wenn man hier ein gutes Resultat möchte, muss man vorher schon die eine oder andere Schotterrallye fahren. Bei mir war die letzte Rallye auf losem Untergrund im Jänner, das ist viel zu lange her. Auch wenn es am Samstag besser gelaufen ist: Generell war ich viel zu weit weg. Zumindest im Bereich vom Hermann (Gaßner, Anm.) hätte ich schon sein müssen, stattdessen habe ich gegen den Attila (Rongits, Anm.) gekämpft, den ich im Vorjahr noch ganz klar unter Kontrolle hatte.“ Dennoch durfte Saibel nicht unzufrieden sein, in der Gesamtwertung der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft eroberte er nämlich den hervorragenden dritten Gesamtrang – geschlagen nur von Saison-Dominator Beppo Harrach und Altmeister Raimund Baumschlager. „Für nächstes Jahr laufen die Planungen, aber bei acht Meisterschaftsläufen wird es schwierig, die ganze Saison zu bestreiten, das erfordert extrem viel Budget“, so das Schlusswort von Mario Saibel.

Die dritte Überraschung betraf Jörg Rigger. Der zweite Mann im Team von MCC hatte beinahe das ganze Jahr mit kleineren und größeren technischen Problemen zu kämpfen, das Pech schien sich bei ihm und seinem Mitsubishi Lancer Evo IX festgesetzt zu haben. Doch im Waldviertel lief für den MCC-Hauptsponsor und seinen deutschen Co-Piloten Fred Winklhofer alles wie am Schnürchen: „Unglaublich, eine so geile Rallye und dann klappt auch einmal alles perfekt, das macht wirklich Spaß“, resümierte Rigger im Ziel, wo er sich nicht nur über Platz 15 der Gesamtwertung, sondern auch über viele Punkte für die Staatsmeisterschaft der Division 1 freuen durfte – wodurch er dort am Ende auf dem ausgezeichneten sechsten Rang landete: „Das ist doch ein wirklich tolles Ergebnis, zumal das Glück in diesem Jahr nicht immer auf meiner Seite war, jubelte Jörg Rigger zum Abschluss der Rallye-Saison 2011.

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