BP Nr2
19. Oktober 2011

Final Rallye Days

Spannung pur in der 2WD Staatsmeisterschaft. Neubauer gegen Danzinger, aber auch Michael Böhm hat noch rein rechnerisch Chancen. foto.c.böhm

Auch die 31. Auflage der Waldviertel-Rallye, von 27. – 29. Oktober 2011 wird wieder ein besonderes Motorsportspektakel sein, welches alle Fans begeistern wird. Auf 172 Kilometer Sonderprüfungen und auf einer Gesamtdistanz von 442 Kilometern werden 89 Teams aus acht Nationen ihr Fahrkönnen auf Schotter und Asphalt erneut unter Beweis stellen und für viel Action auf der Piste sorgen.


Division I:

Obwohl in der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft der Division I die Titelentscheidung zu Gunsten von Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX R4) bereits vorzeitig gefallen ist, verspricht die Auseinandersetzung im Waldviertel, zu einem echten Krimi zu werden. Titelverteidiger Raimund Baumschlager (Skoda S2000) hat zuletzt in der Steiermark gezeigt, dass er nach wie vor sehr schnell und damit durchaus in der Lage ist, den neuen Champion im Ziel in Horn möglicherweise in die Schranken zu weisen. Harrach wiederum möchte gerade nach seiner Disqualifikation im Vorjahr, nun auch im Waldviertel seine heurige Vormachtstellung eindeutig unter Beweis stellen.

Offen ist hingegen noch der Kampf um den dritten Platz. Hier heißen die Kontrahenten Mario Saibel (Mitsubishi Evo X R4) und Manfred Stohl mit dem Erdgas-Mitsubishi Evo IX CNG 3. Kommt aber Saibel so wie in Admont hinter Stohl als Vierter ins Ziel, hat er keinerlei Probleme in der Meisterschaft den dritten Gesamtrang einzufahren. Schotterspezialist Manfred Stohl hat nur dann eine Chance, wenn er gewinnt oder Zweiter wird und Saibel in Horn überhaupt keine Punkte macht.

Dies wird, was den Sieg von Stohl betrifft, sicher sehr schwer, hat doch der bekannte Tscheche Martin Prokop eine Nennung auf einem Ford Fiesta S2000 abgegeben. Gegen den WM-Starter der in der SWRC derzeit an dritter Stelle liegt wird auch für Harrach und Baumschlager kein Kraut gewachsen sein. Bleiben wir bei weiteren ausländischen Startern, muss man den Ungarn David Botka (Mitsubishi Evo IX), der 2010 Vierter Gesamt wurde, den deutschen Routinier Hermann Gassner (Mitsubishi Evo X) und auch Attila Rongits (Mitsubishi Evo IX) berücksichtigen. Die beiden italienischen S2000-Piloten Edoardo Bresolin (Peugeot 207) und Michele Piccolotto (Toyota Corolla) sind schwer einzuschätzen, sie gelten aber beide als Schotter-Spezialisten. Dies trifft übrigens auch auf Christian Mrlik (Subaru Impreza) nach seiner tollen Vorstellung in der Steiermark zu, dann natürlich Willi Stengg (Subaru Impreza N16), die beiden Oberösterreicher Jörg Rigger (Mitsubishi Evo X) und Robert Zitta (Subaru Impreza) sowie den Niederösterreicher Walter Mayer (Subaru Impreza WRX) sicher der älteste, aktive Teilnehmer.

Die Stimmen der Piloten:

Beppo Harrach: „Letztes Jahr bin ich im Waldviertel disqualifiziert worden. Dafür möchte ich mich heuer natürlich rehabilitieren. Und das am besten mit einem Sieg. Vor allem, weil ich diese Rallye noch nie gewonnen habe. Aber schnell waren wir dort immer unterwegs.“

Manfred Stohl: „Ich freue mich, dass besonders am ersten Tag der Schotteranteil sehr hoch ist. So hoffe ich, mich länger im Spitzenfeld aufhalten zu können. Grundsätzlich denke ich, dass sich das Saisonfinale erst auf der 28-Kilometer-Prüfung am Samstag entscheiden wird.“

Mario Saibel: „Ich fahre gern auf Schotter, obwohl mir immer nachgesagt wird, ich fühle mich auf Asphalt wohl. Für mich wäre ein Top-fünf-Platz schon ein schöner Erfolg. Die Waldviertel-Rallye ist ein “


Division II, 2 WD Meisterschaft:

Viel Spannung und Dramatik verspricht der Kampf in der 2WD Meisterschaft. Bedingt durch den Sieg von Andreas Aigner ( Renault Clio R3C) und die vorzeitigen Ausfälle von Hannes Danzinger ( Ford Fiesta R2) und Michael Böhm (Fiat Abarth 500 R3T) ergibt sich vor der Waldviertel-Rallye unter Berücksichtigung von zwei Streichresultaten folgende Ausgangsposition. Danzinger führt mit zwei Punkten Vorsprung auf Hermann Neubauer (Suzuki Swift S1600). Gewinnt Neubauer und Danzinger wird Zweiter, dann geht bei Punktegleichheit der Titel an Neubauer. Es wird bei den Teams also viel gerechnet werden, ehe es zum Feiern geht. Neben Michael Böhm, der bis zur Jahresmitte geführt hat und nun an der drittel Stelle liegt, könnten auch Michael Kogler (Renault Clio Maxi R3), Daniel Wollinger (Citroen DS3) und der Italiener Carlo Fornasiero (Renault Clio R3) den Titelkampf noch beeinflussen. Böhm hätte sogar noch Titelchancen wenn Neubauer und Danzi ger ausfallen und Böhm mindestens zweiter wird.

Die Stimmen der Piloten:

Hermann Neubauer: „Die Rechnung ist für uns einfach. Wenn ich Staatsmeister werden will, muss ich gewinnen. Ein zweiter Platz wäre bereits eine Niederlage, Also gibt es nur eine Devise: ,Volle Attacke vom ersten Meter an.‘ Aber natürlich ist das alles leichter gesagt als getan.“

Hannes Danzinger: „Ich habe einen kleinen Vorteil gegenüber Hermann Neubauer. Wenn er nur Zweiter wird, kann ich Dritter werden, wird er Dritter, kann ich Vierter sein und so weiter.. Er darf nur nicht gewinnen. Und um das zu verhindern, muss ich versuchen, immer vor ihm zu bleiben. So einfach - oder auch nicht - ist das Rezept.“

Michael Böhm: "Wir können aus eigener Kraft leider nicht Meister werden, könnend daher angreifen und und den Kampf zwischen Neubauer und Danzinger aus der ersten Reihe ansehen. Abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss, und dann werden wir sehen ob´s reicht. Spannend wird es auf jeden Fall."


Division III:

Ein großes Finale ist bei der Vergabe um den OSK-Pokal in der Division III zu erwarten. Berücksichtigt man bereits zwei Streichresultate vor der Finalrallye, dann werden sich Klemens Haingartner (Suzuki Swift Sport) derzeit mit 62 Punkten, Damian Izdebski (Suzuki Swift Sport) mit 56 und Alfred Leitner (Peugeot 206 RC) mit 50 Zählern um den Gewinn des Pokales heftig auseinander setzen. Hier ist jeder Ausgang möglich. Mit Wolfgang Werner, Walter Kunz und mit Lady Victoria Schneider sind noch weitere Starter aus dem Suzuki Motorsport Cup am Start. Für eine Überraschung könnte auch Harald Ruiner (Renault Clio RS) sorgen.


Division IV:

Nachdem mit Michael Kogler (VW Scirocco TDI) der Meister schon seit der Schneebergland Rallye feststeht, kommt der Dieselklasse im Waldviertel keine besondere Bedeutung zu. Mit Philipp Manhart auf Fiat Stilo wird nur ein Starter über die Rampe rollen. Wenn er durchkommt, gewinnt er damit auch seine Klasse.

Division V:

Mehr als 25 Teilnehmer findet man in der Startliste der Gruppe H, also den nicht mehr homologierten Fahrzeugen. Da gibt es zwei Favoriten für den Sieg im Waldviertel. Einer heißt Philipp Lietz (Mitsubishi Evo VII), der andere Anwärter ist Gerwald Grössing (ebenfalls Mitsubishi Evo VII). Sollten beide Probleme im Waldviertel haben, dann könnte Eugen Friedl (Mitsubishi Evo VI) noch in die Bresche springen. Als Außenseiter muss man für eine Topplatzierung noch mit Willi Rabl (VW Golf KitCar) rechnen. Blickt man hingegen auf die Gesamtwertung des OSK Pokales, dann kommt es unter Berücksichtigung von zwei Streichresultaten, nur zu einem Zweikampf zwischen Philipp Lietz mit 76 Punkten und Eugen Friedl mit 64 Zählern. Nur diese beiden Fahrer haben Chancen zum Titelgewinn.
Für erhöhte Aufmerksamkeit dürfte auch die Startnummer 73 sorgen. Hermann Haslauer bringt einen Mitsubishi Evo VI an den Start und wird von Rudi Stohl als Beifahrer assistiert. „Ich konnte den Hermann für die Rallye gewinnen und denke, solche Leute sollte man unterstützen, damit sie vielleicht auch dabeibleiben“, erklärt der Rallye-Haudegen sein Engagement für Haslauer, der sich im Normalfall auf der Rundstrecke (Ferrari Trophy) aufhält.

Die Stimmen der Piloten:

Philipp Lietz: „Wir haben bi der Schgneebergland-Rallye einn unglücklichen Ausfalklk gehabt. Dieser hat die Meisterschaft wieder spanend gemacht. Unser Ziel ist es, den Sieg und damit die Titelverteidigung zu holen. Die Waldviertel-Rallye zählt zu den schönsten im Kalender. Dort sind immer extrem viele Motorsportfans. Diesen möchte ich eine tolle Show bieten.“

Eugen Friedl: „Ich habe im Waldviertel, wo ich zum zehnten Mal fahre, meine bisher schönsten Erfolge gefeiert. Aber natürlich ist Philipp Lietz schon fahrerische Extraklasse. So gesehen wäre ich auch mit einem zweiten Platz glücklich. Was nicht heißt, dass ich nicht versuchen werde zu gewinnen.“

Gerwald Gössing: „Auch wenn mich das Waldviertel sportlich immer abgeworfen hat, mag ich diese Rallye. Wir werden versuchen, in erster Linie Spaß zu haben, und dann schauen wir, was am Ende herauskommen wird. Auf Schotter fühle ich mich jedenfalls sehr wohl.


Historische Rallye Staatsmeisterschaft und OSK-Pokal:

Bei diesem letzten Lauf zur Staatsmeisterschaft kommt es zu einem Comeback von Kris Rosenberger (Porsche 911 RS) und Josef Pointinger (Ford Escort RS 2000). Diese beiden Routiniers treffen auf den schon als Meister feststehenden Karl Wagner (Porsche 911), der heuer schon vier Siege einfahren konnte und sich erstmals den Titel vorzeitig sichern konnte. Wesentlich enger wird es im OSK-Pokal zugehen. Hier liegen Kurt Göttlicher ( Ford Sierra Cosworth) und Dieter Bardel (BMW 318 E30) ohne Einrechnung des einen Streichresultates nur um einen Punkt getrennt an der Spitze. Betrachtet man den Titelkampf im Sinne des OSK Reglements, dann hat Göttlicher mit 14 Punkten Vorsprung natürlich die besseren Chancen gegenüber Bardel.




Technische Daten und Zeitplan der Rallye Waldviertel 2011

Gesamtlänge 443,19 Kilometer
davon auf Sonderprüfungen 172,07 Kilometer
Anzahl der Sonderprüfungen 14
Anteile Schotter / Asphalt 1. Tag 74,48% / 25,52%
Anteile Schotter / Asphalt 2. Tag 48,10% / 51,90%

Freitag, 28. Oktober 2011

13.30 Uhr Start der Rallye bim EKZ Horn
13.53 Uhr SP 1 Frauenhofen – Altenburg – Nordring I 12,75 km
14.41 Uhr SP 2 Gföhl – Kronsegg I 7,20 km
15.09 Uhr SP 3 Schönberg – Kl. Burgstall I 14,30 km
15.44 Uhr Regrouping In EKZ Horn
16.44 Uhr Service Out „Skoda“ Horn
16.52 Uhr SP 4 Frauenhofen – Altenburg – Nordring II 12,75 km
17.40 Uhr SP 5 Gföhl – Kronsegg II 7,20 km
18.08 Uhr SP 6 Schönberg – Kl. Burgstall I 14,30 km
18.43 Uhr Service In OMV Horn
19.28 Uhr Service Out / Parc Ferme In EKZ Horn



Samstag, 29. Oktober 2011

7.45 Uhr Service Out „Skoda“
8.18 Uhr SP 7 Rundkurs Leonhard I 10,66 km 8.51 Uhr
SP 8 Nordring – Altenburg I 7,95 km
9.21 Uhr Regrouping In EKZ Horn
10.11 Uhr Service Out „Skoda“ Horn
10.44 Uhr SP 9 Rundkurs Leonhard II 10,66 km
11.17 Uhr SP 10 Nordring – Altenburg II 7,95 km
12.32 Uhr Regrouping In EKZ Horn
13.02 Uhr Service Out „Skoda“ Horn
13.35 Uhr SP 11 Geisterwerkstatt – Wolfshoferamt I 28,18 km
14.33 Uhr SP 12 Nordring – Altenburg III 7,95 km
14.58 Uhr Regrouping In EKZ Horn
15.48 Uhr Service Out „Skoda“ Horn
16.21 Uhr SP 13 Geisterwerkstatt – Wolfshoferamt II 28,18 km
17.39 Uhr SP 14 Nordring Super Special 2,04 km
18.21 Uhr Zielrampe Horn





Die Stimmen der Piloten:

Karl Wagner: „Wir freuen uns schon riesig auf den Saisonausklang und auf die Duelle mit Rosenberger und Pointinger. Rückblickend muss ich sagen, dass mein Gesamtsieg zu einem erheblichen Anteil auch meiner Copilotin Gerda Zauner und meiner neuen tollen Crew zu verdanken ist. Sie hat mir stets ein zuverlässiges und konkurrenzfähiges Auto hingestellt.“

Kris Rosenberger: „Das schöne ist, dass es keine Meisterschaftsentscheidung mehr gibt. Das heißt,, keiner muss schauen, dass er das Auto nur irgendwie ins Ziel bringt. So gesehen kann jeder Gas geben und einer tollen Rallye steht nichts im Wege.““

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