BP Nr2
04. Juli 2011

Slowenien zum Vergessen

foto: boehm- autoaktuell

Das Jahr 2011 scheint nicht das Jahr des Titelverteidigers in der 2WD-Wertung zu sein, für Hermann Neubauer will es einfach nicht so recht funktionieren. Nachdem man schon in Pinggau bei der Bosch Super plus Rallye mit vielen Problemen zu kämpfen hatte und auch die Castrol Edge Judenburg-Pölstal Rallye alles andere als rund lief, hoffte man auf mehr Glück beim einzigen Auslands-Auftritt der österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft, der Rally Maribor. Doch erstens kommt es anders und zweitens…

Dass Ex-PWRC-Weltmeister Andreas Aigner im leistungsstärkeren Fahrzeug eine voraussichtlich unschlagbare Kombination ist, war dem Duo Hermann Neubauer/André Kachel schon vor der Rallye klar gewesen. Neubauers deutscher Co-Pilot, immerhin regierender Weltmeister der JWRC, umriss vor der Rallye die Taktik: „Wir wollen den Abstand auf den Andreas so gering wie möglich halten und zeigen, was im Suzuki Swift S1600 und vor allem auch in uns steckt. Am Ende gilt es, so viele Punkte wie nur möglich mitzunehmen, schlussendlich ist die 2WD-Meisterschaft unglaublich hart umkämpft!“

Sein „Chauffeur“, der Salzburger Hermann Neubauer, war also voll motiviert – doch das hatte sich spätestens nach der zweiten Sonderprüfung am Freitagnachmittag schlagartig geändert: „Der ganze Krampf hat ja bereits auf der allerersten Sonderprüfung begonnen“, erzählt der Youngster: „Da war ich viel zu aggressiv unterwegs, hab’ das Auto überfahren und keinen Rhythmus gefunden. Dabei habe ich mir auch noch einen schleichenden Patschen eingefahren, so musste ich vor der zweiten SP einen Regenreifen als Ersatz aufziehen – die hatten wir mit, weil es nach Regen aussah. Und ab der zweiten Sonderprüfung kamen dann die Probleme mit der Benzinpumpe, wir hatten ständig Motoraussetzer. Das wurde am Rundkurs so schlimm, dass wir extrem viel Zeit verloren.“

So setzte das Team eben auf die zweite Etappe, die Chancen auf den zweiten Platz waren trotz aller Probleme noch intakt: „Wir haben super begonnen“, so Hermann Neubauer, „der Rhythmus hat gepasst. Bis nach zehn Kilometern die Halbachse so abgerissen ist, dass ein Teil in das Differential fiel. Da ging gar nichts mehr, das kostete uns zusätzlich über zwei Minuten. Zwar konnte das Team das Getriebe tauschen und den Schaden beheben, aber bei der darauf folgenden Attacke – ich wollte den Hannes (Danzinger, Anm.) noch holen – hab’ ich übertrieben und bin in der Zielkurve der SP in einen kleinen Graben gerutscht. Da war niemand, keine Zuseher, nichts. Dreieinhalb Minuten hat es gedauert, bis wir da wieder raus waren. Über fünfeinhalb Minuten in zwei Sondeprüfungen zu verlieren, das tut schon weh. Am Nachmittag habe ich wenigstens noch den Michi Kogler abgefangen und so ein paar Punkte geholt… Einfach eine beschissene Rallye, dennoch ein großes Dankeschön ans Team, das super gearbeitet hat. Ein Getriebewechsel in 25 Minuten ist eine tolle Leistung. Jetzt muss ich halt die Schneebergland Rallye gewinnen, hilft nichts. Irgendwann muss es ja besser werden. Aufgegeben wird maximal ein Brief, aber sicher nicht der Kampf um die 2WD-Meisterschaft!“

Endergebnis 2WD-Wertung nach der 2. Etappe (11 von 11 Sonderprüfungen):

1. Andreas Aigner/Daniela Ertl, Renault Clio R3 Maxi, 1:40:04,0 Stunden
2. Hannes Danzinger/Pia Maria Schirnhofer, Ford Fiesta R2, + 3:53,9
3. Daniel Wollinger/Michael Kleibenzettl, Citroen DS3 R3, + 4:47,9
4. Michael Böhm/Martin -Tomasini, Abarth 500 R3T, + 5:22,5
5. Friderik Vajnhandl/Jaka Cevc, Citroen C2 R2, + 6:45,4
6. Hermann Neubauer/Andrè Kachel, Suzuki t S1600, + 7:42,9 Minuten

Zwischenstand in der 2WD-Wertung (nach 5 von 8 Läufen):

1. Hannes Danzinger, Ford Fiesta R2B 72 Punkte
2. Michael Böhm, Abarth 500 R3T 70
3. Hermann Neubauer, Suzukit S1600 64
4. Michael Kogler, VW Scirocco TDI 48
5. Andreas Aigner, Renault Clio R3 40
6. Daniel Wollinger, Citroen DS3 R3 38
7. Carlo Fornasiero, Renault Clio R3 28
6. Martin Zellhofer, Suzuki S1600 26

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