BP Nr2
30. Mai 2011

Plansoll erfüllt

foto.c.böhm

Nach der „Katastrophen-Rallye“ im steirischen Wechselland ging es beim aktuellen Steiermark-Auftritt der Suzuki-Truppe schon wesentlich besser: Youngster Hermann Neubauer fuhr in die Top-Ten der Gesamtwertung und holte sich den zweiten Platz in der 2WD-Wertung, geschlagen nur von Ex-PWRC-Weltmeister Andreas Aigner. Wobei der Schein etwas trügt, denn Probleme gab es auch dieses Mal, und Hermann Neubauer war nach dem Zieleinlauf der Castrol Edge Judenburg Pölstal Rallye alles andere als zufrieden.

„Ich weiß auch nicht, was momentan los ist, aber irgendwie haben wir das Pech gepachtet“, so der junge Mann aus dem Salzburger Lungau, der sich lediglich über die wichtigen Punkte für die Gesamtwertung ein wenig freuen konnte: „Ja, für die Meisterschaft ist der zweite Platz natürlich wichtig gewesen, wir haben viele Punkte geholt.“ Auf seine Probleme angesprochen resümiert Hermann Neubauer: „Auf SP1 hatte ich einen schleichenden Patschen, auf SP2 ist das Auto am Start 50 Sekunden lang einfach nicht angesprungen. Dann hatte ich mental ein Problem, weil wenn du nach zwei Sonderprüfungen schuldlos über eine Minute hinten liegst, ist das nicht mehr lustig. Ab SP3 hat dann die Kupplung nicht mehr funktioniert. Das konnten wir erst im Schlussservice beheben. Es war Luft drin, aber warum und woher, keine Ahnung – es war schließlich alles neu und topp vorbereitet wie immer. Jedenfalls war das im Regen beim Anbremsen eine Katastrophe, ohne funktionierende Kupplung. Und auf der heutigen zweiten Etappe habe ich die erste SP total verschlafen, auf der zweiten war ich dann wieder zu wild unterwegs, wollte zu viel, hab’ einfach keinen Rhythmus gefunden. Dann kam auf dem Rundkurs in Pöls noch ein wilder Dreher dazu, der alleine hat bestimmt noch einmal 30 Sekunden gekostet. In Anbetracht dessen sind die dreieinhalb Minuten Rückstand auf den Andi ja sogar noch erträglich. Trauriger wäre, wenn ich nicht wüsste, wo ich die meiste Zeit verloren habe. Wobei ich ehrlich sagen muss, ich hätte ihn wohl auch nicht halten können, wenn alles super gelaufen wäre. Aber vielleicht startet er ja noch einmal!“

Bei Teamchef Max Zellhofer hingegen hat zwar alles funktioniert – allerdings konnte er dieses Mal bei weitem nicht so gut mithalten, wie noch im Kärntner Lavanttal: „Gut, ich habe ein paar Mal auf die falschen Reifen gesetzt – aber davon abgesehen war ich einfach zu schwach unterwegs“, lautete das ehrliche Fazit des Amstettner Suzuki-Händlers. „Hut ab vor den jungen Burschen, deren Pace konnte ich einfach nicht mitgehen. Und ich weiß, wie schwierig es bei diesen wechselhaften Bedingungen ist, so ein Tempo zu fahren. Also Hut ab vor der Jugend. Ein bisschen tut’s mir leid für den Hermann, weil ich seinen direkten Konkurrenten nicht einmal ein paar Punkte stehlen konnte. Andererseits war er trotz seiner Probleme absolut super unterwegs und hat die maximal mögliche Ausbeute für das Suzuki Junior Team Austria geholt. Das passt perfekt!“

Endergebnis 2WD-Wertung nach der 2. Etappe (15 von 15 Sonderprüfungen):

1. Andreas Aigner/Daniela Ertl, Renault Clio R3 Maxi, 1:31:19,9 Stunden
2. Hermann Neubauer/Andrè Kachel, Suzuki Swift S1600, + 3:11,5 Minuten
3. Hannes Danzinger/Pia Maria Schirnhofer, Ford Fiesta R2, + 3:41,3
4. Michael Böhm/Martin Sztachovics-Tomasini, Abarth 500 R3T, + 3:46,4
5. Carlo Fornasiero/Christina Iussa, Renault Clio R3, + 4:02,6
6. Michael Kogler/Jürgen Heigl, VW Scirocco TDI, + 4:17,0
7. Martin Zellhofer/Dominik Riedmayer, Suzuki Swift S1600, + 4:30,6

Zwischenstand in der 2WD-Wertung (nach 4 von 8 Läufen):

1. Michael Böhm, Abarth 500 R3T, 56 Punkte
2. Hermann Neubauer, Suzuki S1600, 54
2. Hannes Danzinger, Ford Fiesta R2B, 54
4. Michael Kogler, VW Scirocco TDI, 39
5. Carlo Fornasiero, Renault Clio R3, 28
6. Martin Zellhofer, Suzuki Swift S1600, 26
7. Daniel Wollinger, Citroen DS3 R3, 20
7. Andreas Aigner, Renault Clio R3 Maxi, 20

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