Manche mögen’s nass
Wer von den derzeit vorherrschenden hochsommerlichen Wetterverhältnissen auf ebensolche Bedingungen bei der Castrol EDGE Judenburg-Pölstal Rallye, Fueled by Monster Energy, schließt, der könnte böse enttäuscht werden. Schenkt man den Vorhersagen des Zentralamts für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nämlich Glauben – und warum sollte man das nicht? – wartet auf Fahrer wie Fans am kommenden Freitag, dem 27., und Samstag, dem 28. Mai, nicht einmal Ähnliches zum Heute. Im Gegenteil: Die Teams sollten sich wohl darauf einstellen, eventuell einen Satz Regenreifen mehr in die Steiermark mitzunehmen..
Eine empfindliche Kaltfront (so um die 17 Grad), die sich rasch vom Westen nähert, soll laut fachmännischer Auskunft am Freitagnachmittag, also just zur Startzeit des vierten Rallye-Staatsmeisterschaftslaufs der Saison, mächtige Wolken sowie Regenschauer und Gewitter bringen. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit liegt bei 90 Prozent. Leichte Entspannung wird für Samstag prophezeit, obwohl auch hier die Niederschlagswahrscheinlichkeit zumindest am Vormittag noch bei 80 Prozent liegt. Im Tagesverlauf klingen aber die letzten Schauer ab und die Sonne setzt sich immer häufiger durch.
Bekennende Liebhaber nasser Bedingungen, von denen es im Starterfeld gar nicht so wenige gibt, (Andreas Waldherr, Hannes Danzinger, Michael Böhm, Walter Kovar . . .) dürfen sich also auf ideale Bedingungen freuen. Und auch für die wetterfesten Zuschauer auf den Sonderprüfungen wird der eine oder andere Drift vielleicht um eine Spur spektakulärer ausfallen. Und sicher ist eines auch. Der Spannung hat Regen gerade im Rallyesport noch ganz selten Abbruch getan.
Spannung pur garantiert schon ein Blick auf die Nennliste. So muss sich Meisterschafts-Leader Beppo Harrach, erstmals in einem Mitsubishi R4 unterwegs, nicht nur der S2000-Armada Raimund Baumschlager (Skoda Fabia), Andreas Waldherr (VW Polo), Patrick Winter (Peugeot 207) erwehren, sondern auch Manfred Stohl, der mit seiner WM-erprobten Copilotin Ilka Minor einen Subaru Impreza R4 an den Start bringt. Und kein Hehl aus seinen hohen Erwartungen macht: „Eine Platzierung abseits des Podests wäre eine Enttäuschung.“
Mit gar weltmeisterlicher Aufwertung kann in Judenburg auch die immer attraktiver werdende 2WD-.Klasse punkten. Andreas Aigner, PWRC-Champion 2008, sitzt in einem Renault Clio und erweitert somit nicht nur das Feld der Sieganwärter, sondern auch das erfreulich umfangreiche Markenangebot in diesem Bewerb. Beispiele gefällig: Hannes Danzinger (Ford Fiesta), Hermann Neubauer, Max Zellhofer (beide im Suzuki 1600), Daniel Wollinger (Citroen DS3) oder der bisher durch Konstanz auffallende und genau deshalb Gesamtführende Michael Böhm im Abarth 500.
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