BP Nr2
10. Jänner 2011

Ein Wochenende zum Vergessen

Nach einjähriger Pause wurde im Raum Freistadt wieder die Internationale Jänner Rallye ausgetragen. Der Saisonauftakt zählte zur österreichischen Rallye Meisterschaft und zum FIA European Rallye Cup. Mit dabei auch die Ybbsitzer Philipp Lietz und Thomas Steinber auf einem von Race Rent Austria eingesetzten Mitsubishi Evo III.

Die 100 gestarteten Teams fanden auf den 16 Sonderprüfungen sehr unterschiedliche Bedingungen vor. Witterungsbedingt war am ersten Tag Eis, gemischt mit Schneefahrbahn, die Herausforderung bei der Reifenwahl. Am zweiten Tag stieg die Temperatur und so ging leider die vorhandene Schneedecke verloren. Die Jänner Rallye hat also auch heuer wieder alles gebracht, was sie schon in der Vergangenheit charakterisiert hat. Dies verlangte den Fahrern höchste Konzentration ab, den fast 125000 Zuschauern wurde eine tolle Show geboten.

Voller Vorfreude waren Philipp Lietz und sein Beifahrer Thomas Steinber ins Rennen gegangen. Die 3 Besichtigungsfahrten wurden diesmal besonders gewissenhaft abgeschlossen und nach dem erfolgreich absolvierten Shakedown gingen die Beiden voll motiviert in die erste Sonderprüfung. Es war etwas wärmer geworden, jedoch bestand kein Zweifel bei der Reifenwahl, die schmale Eis- und Schneereifen mit Spikes wurden montiert.

Unmittelbar nach dem Start der ersten Sonderprüfung folgte aber schon der große Dämpfer: Philipp Lietz kam in einer Rechtskurve mit der rechten Seite leicht in den Tiefschnee. „Es war kein wirklich „großer Moment“, ich blieb trotzdem voll am Gas und versuchte sofort, das Auto wieder rauszubekommen. Aber vergebens,“ berichtet ein sichtlich enttäuschter Philipp Lietz. „ Der schwere Schnee zog den Evo immer weiter rein, bis er mit der Bodenplatte aufsaß und damit jeglicher Grip fehlte. Zudem ließ sich der Retourgang nicht einlegen und gerade an dieser Stelle waren keine Zuschauer, die helfen hätten können. Philipp Lietz und Thomas Steinber waren nicht die Einzigen, die auf dieser Prüfung mit dem Tiefschnee Bekanntschaft machten. Sie fanden sich in prominenter Gesellschaft: Auch der mehrfache Staatsmeister Mundl Baumschlager war neben der Straße. Er hatte aber das Glück, genügend Zuschauer als Helfer zu haben und konnte die Rallye fortsetzen.

Nachdem das Mechanikerteam das Getriebe gewechselt hatte, ging es am Samstag nach dem „Superrallye-Reglement“ wieder ins Rennen. Man hatte jetzt nichts mehr zu verlieren, entschied sich daher für die riskantere Reifenwahl und zog einen breiten Schneereifen, der nur innen bespikt war, auf. Die Mitbewerber hatten schon einen Tag Praxis hinter sich, für Lietz/Steinber galt es, den Rhythmus erst wieder zu finden. Daraus wurde aber leider nichts.

Auf der dritten Prüfung, das Team war voll motiviert, eine schnelle Zeit hinzulegen, gab es ein technisches Problem. Philipp Lietz: „ Auf dem Rundkurs Liebenau lief es wirklich gut. Leider hatten wir bei der Ausfahrt ein Aha-Erlebnis: Keine Bremswirkung! In langsamer Fahrt rollten wir ins Ziel und waren dort sehr überrascht. Wir hatten die zwölftbeste Zeit erzielt. Das beweist, welches Potential unser Fahrzeug und wir gehabt hätten. Die darauffolgende SP absolvierten wir nur mit Handbremsverzögerung und retteten uns so ins Service. Das Team wechselte die Bremsscheiben- und Klötze, jetzt lief das Auto perfekt. Doch dann wieder ein großer Schock: Beim Anbremsen zu einem Abzweig hatten wir totales Bremsversagen und schafften auf der letzten Rille gerade noch den Notausgang.“

„Da das auslösende Problem für das Bremsversagen in der kurzen Zeit nicht gefunden werden konnte, entschied das Team, die Rallye aufzugeben. Somit nehmen wir die Erfahrung mit und hoffen auf mehr Glück bei der nächsten Rallye. Herzlichen Glückwunsch an die Kollegen der Gruppe H, die im Gesamtklassement ganz vorne mitgemischt haben sowie den Veranstaltern zum mehr als gelungenen Comeback der Jänner Rallye“.

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