Solide Leistung vom Team MCC
Eines gleich vorweg: Es wurde nichts mit dem Vizemeister-Titel für Mario Saibel. Dennoch ist das Ergebnis der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft ein vorläufiges. Gegen den Zweitplatzierten der Waldviertel Rallye liegt ein Protest vor – und daher könnte sich auch die Klassierung von MCC-Teamchef und Fahrer in Personalunion, Mario Saibel, noch ändern. Doch zurück zum „verpassten“ Vize-Titel: Die Wahrscheinlichkeit, den Titel ins Haus von MCC holen zu können, war schon vor der letzten Runde der Rallye-ÖM sehr gering. Vor allem unter Berücksichtigung des Streichresultats war der Punkterückstand groß, um nicht zu sagen, zu groß. Doch davon ließen sich der Wiener und seine Co-Pilotin Ursula Mayrhofer nicht entmutigen – das Ziel war, auch auf Schotter eine ansprechende Leistung zu zeigen.
Am Ende durfte Mario Saibel durchaus zufrieden sein: Platz sieben, nur ganz knapp hinter S2000-Pilot Andi Waldherr, einem der beiden Mitbewerber um den Vize-Titel. „Die Platzierung ist zwar nicht besonders super, aber die Zeiten haben endlich auch auf Schotter halbwegs gepasst“, resümierte Saibel im Ziel. „Ein wenig haben wir heute Morgen verschenkt, weil wir für diese niedrigen Temperaturen keine passenden Reifen hatten. Aber am Nachmittag ist es wirklich gut gegangen. Das sieht man vor allem daran, dass wir nach der ersten Etappe 20 Sekunden hinter dem Andi (Waldherr, Anm.) gelegen sind – und heute waren’s am Ende nur mehr sechs Sekunden. Auf dieser Performance kann ich aufbauen, jetzt habe ich erstmals die Sicherheit, auf Schotter zu attackieren. Platz vier in der Meisterschaft ist natürlich ein bisserl undankbar, aber das geht schon in Ordnung, Beppo und Andi sind das ganze Jahr sehr stark gefahren. Wobei: Jetzt warten wir mal ab, was bei dem Protest herauskommt…“
Für die Performance „seines“ Teams MCC findet Mario Saibel lobende Worte: „Nicht nur, dass mein Mitsubishi Evo X ein extrem zuverlässiges, schnelles Auto ist. Die ganze Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet, nicht umsonst konnte ich bei jeder Rallye punkten!“ Und die Zukunft von MCC? „Das Programm für nächstes Jahr entscheidet sich in den kommenden Wochen. Ich hoffe doch, dass wir nächstes Jahr wieder ein Dreier-Team sind und im jetzt „stillstehenden“ Mitsubishi Evo X ein schneller Pilot sitzen wird!“
Teamsponsor Jörg Rigger schlägt in die gleiche Kerbe: „Ein großes Kompliment an das Team von MCC. Und das sage ich jetzt nicht als Sponsor, sondern als Kunde. Ich bin sieben Rallyes gefahren, der Mario neun oder zehn, der Andi Aigner drei – und bei keiner einzigen dieser 20 Rallyes hatten wir einen Ausfall aufgrund eines technischen Gebrechens. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen!“ Die Frage nach dem Jahr 2011 beantwortet Rigger schon etwas konkreter: „Bei der Jänner-Rallye stehen wir fix mit drei Autos am Start, darüber hinaus gibt es noch einige Anfragen. Ich denke, das nächste Jahr wird interessant!“ Und wie lief seine Rallye im Waldviertel? „Also am ersten Tag wurden wir von unserer Startnummer gebremst. Also, ich möchte ja nicht unter den ersten 15 starten, auch wenn ich in der Meisterschaft auf Platz 15 liege. Aber Nummer 46 war schon ein echter Nachteil, das finde ich nicht okay und das möchte ich einfach gesagt haben. Ansonsten kann man dem Veranstalter nur gratulieren, eine tolle Rallye. Dem Jürgen Heigl und mir hat’s wirklich getaugt und mit Platz 17 gesamt sind wir super zufrieden. Dazu viele Fans, herrliches Wetter und eine 13. SP-Zeit am Schluss. Im Vergleich zum Vorjahr hab’ ich große Fortschritte gemacht – 2011 will ich noch einen Gang zulegen!
Endstand nach der 2. Etappe (16 von 16 Sonderprüfungen):
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Skoda Fabia S2000, 1:45:30.7 Stunden
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX, + 22.6 Sekunden
3. Andreas Aigner/Daniela Ertl, Mitsubishi Evo X, + 42.5
4. Dávid Botka/Zsolt Szenner, Mitsubishi Evo IX, + 2:03.3
5. Manfred Stohl/Daniela Stummer, Mitsubishi Evo IX CNG, + 2:35.8
6. Andreas Waldherr/Bernhard Ettel, VW Polo S2000, + 2:57.8
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer, Mitsubishi Evo X, + 3:04.2
8. Öcsi Balázs/János Balogh, Mitsubishi Evo IX, + 3:47.7
9. Attila Rongits/László Hannus, Mitsubishi Evo IX, + 4:16.5
10. József Trencsényi/Attila Vinoczai, Mitsubishi Evo IX, + 4:57.9
Weiters:
16. Jörg Rigger/Jürgen Heigl, Mitsubishi Evo IX, + 11:14,6
Endstand Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft (nach 7 von 7 Läufen):*
1. Raimund Baumschlager, Škoda Fabia S2000, 120 Punkte
2. Beppo Harrach, Mitsubishi Evo IX, 88
2. Andreas Waldherr, VW Polo S2000, 77
4. Mario Saibel, Mitsubishi Evo X, 72
*) vorbehaltlich der Entscheidung über den Protest gegen Beppo Harrach!
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