BP Nr2
27. Oktober 2010

Große Schritte zum Erfolg

Im Kampf um den Vizemeistertitel in der Division I will sich Andreas Waldherr beim Finale zur Österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft gar nicht erst mit Rechenspielchen beschäftigen: „Ich weiß, dass meine Chancen durch die Vorgabe eines Streichresultats im ÖM-Reglement nur sehr eingeschränkt sind. Andererseits brauche ich mir deshalb über Taktik gar keine Gedanken machen. Ich werde vom Start bis zum Ziel so schnell fahren wie ich nur kann und alles geben was mein VW Polo S2000 hergibt. Der Rest hängt nicht mehr von mir ab. Dieser liegt bei Mario Saibel, Beppo Harrach und dessen Vorbereitung des Wettbewerbsfahrzeugs. Was dann heraus kommt, wird man im Ziel sehen. Beppo Harrach könnte Favorit sein. Auf die Spekulationen, warum sein Evo IX so schnell ist, will ich mich gar nicht einlassen. Das ist Sache der Technischen Kommissare der OSK.“
In der Diesel-Klasse ist für Volkswagen noch so ziemlich alles möglich. Vom Meister- und Vizemeistertitel über den Meistertitel allein bis hin zu einer dritten Version, die nicht jene ist, mit denen sich der führende Daniel Wollinger und der drittplazierte Walter Kunz (beide VW Scirocco TDI) auseinandersetzen. Man kann es kurz machen: Wollinger genügt Platz 2 für den Meistertitel, aber auch Platz 3, sollte der bislang zweitplatzierte Lokalmatador Christian Mrlik nicht gewinnen. Auch Walter Kunz hat noch Titelchancen, wenn auch höchst theoretischer Natur: Er müsste gewinnen und weder Wollinger noch Mrlik das Ziel erreichen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kehrt auch Michael Kogler in die Dieselklasse zurück. Das beim Unfall in Admont übel zugerichtete VW Golf IV Kit Car konnte noch nicht wieder aufgebaut werden. Taktische Zwänge wird es nicht geben, jeder der Piloten ist routiniert und weiß genau, was er zu tun hat. Und was passiert, wenn vor der letzten Sonderprüfung Kogler hinter Mrlik und vor Wollinger auf Platz 2 liegen sollte? Zur Erklärung: Diese Konstellation würde bei Punktegleichheit Mrlik den Meistertitel bringen. Kogler: „Stallorder wird es sicher nicht geben, weil Daniel und ich ja auch nicht im selben VW- Team sind. Aber ich gehe einmal davon aus, dass sich schon vorher alles von selbst regeln wird und niemand zu irgendwelchen Spielchen Zuflucht nehmen muss. Der Sport und die Fairness sollten über allem stehen, so wichtig der Titel für VW auch ist. Man muss seinen Konkurrenten guten Gewissens ins Auge sehen können. So schön es auch ist, zu gewinnen.“
In der Historic-Staatsmeisterschaft hat VW ja mit Peter Matasovic (Golf II GTI 16V) schon den Titel in der Division II für Fahrzeuge Baujahr 1982-87 in der Tasche. Porsche Carrera RS-Pilot Kris Rosenberger hingegen hat in der Division I (Baujahr 1981 und älter) noch Arbeit vor sich, auch wenn sie etwas undankbar ist: „Dadurch, dass es in der Historic-Meisterschaft dieses Jahr erstmals ein Streichresultat gibt, muss ich eigentlich nur noch ins Ziel kommen. Aber wer die Waldviertel-Rallye so gut kennt wie ich, der weiß, wie schwer das sein kann. Vor allem bei dem hohen Schotter-Anteil am Samstag. Man will zwar immer richtig schnell fahren, aber manchmal gehört es zum Rallyesport, sich auch ein wenig taktisch zurückzuhalten, was bei meiner Co-Pilotin Tina-Maria Monego schwer ist. Sie treibt mich immer an.“

Die Waldviertel-Rallye beginnt am Freitag, 29.10.2010, um 14 Uhr, in Horn. Der Zieleinlauf ist für Samstag, 30.10.2010, 17:15 Uhr geplant.

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