BP Nr2
14. Juli 2010

Schneebergland Rallye

Im Schneebergland ist Beppo Harrach nicht zu unterschätzen.

Für die Organisation zeichnen mit dem MSC Wolfsberg unter Gerhard Leeb und dem Badener Rallyeclub mit Wolfgang „Asterix“ Viakowsky zwei Klubs verantwortlich, die schon jahrzehntelang in diesem Business erfolgreich zu Hause sind. Damit war es der OSK (Oberste Nationale Sportkommission) möglich, die Schneebergland Rallye gleich in ihrem ersten Jahr, mit einem Meisterschaftsstatus zu graduieren. Außerdem war es der Wunsch vieler Aktiver wieder eine Rallye im Kalender zu haben, bei der der Schotteranteil wesentlich höher ist, als der Asphaltanteil.

Den Verantwortlichen gelang es eine Strecke zu konzipieren, die mehr als 350 Kilometer Gesamtlänge aufweist. Davon werden 38 %, also ca. 125 Kilometer auf 15 Sonderprüfungen gefahren. Der Schotteranteil beträgt fast 62 %.

Das Rallyezentrum befindet sich in Rohr am Gebirge, ebenso die permanente Servicezone. Das Nennergebnis ist bei dieser Premiere mit 46 Teams sehr beachtlich. Die Schneebergland Rallye zählt als fünfter Lauf zur heimischen Rallye Staatsmeisterschaft. Außerdem werden Punkte für den Suzuki Motorsport Cup vergeben.

Sportlicher Ausblick


ÖM, Division I (Automobile Grp N, + 2000 ccm, inkl. Fahrzeuge der Gruppe S2000
Automobile Grp A, - 2000 ccm, A5-A7)

Nach vier Saisonerfolgen bei ebenso vielen Läufen zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft 2010 ist die Frage nach dem Favoriten für die Schneebergland-Rallye fast überflüssig. Raimund Baumschlager scheint in Kombination mit dem Skoda Fabia S2000 und Co-Pilot Thomas Zeltner eine unüberwindbare Hürde für die Konkurrenz zu sein. Da spielt es auch keine Rolle, dass es sich bei der Rallye rund um Rohr im Gebirge um eine Premiere handelt. Denn auch dadurch liegen die Vorteile dank seiner grossen Routine beim Oberösterreicher.

Der erste Herausforderer dürfte nach einigen Anlaufschwierigkeiten Andreas Waldherr (VW Polo S2000) sein. Der Niederösterreicher fand bei der Marburg-Rallye zu seiner Vorjahresform zurück und musste sich dabei Baumschlager in der Endabrechnung nur um 15 Sekunden geschlagen geben. Somit strebt Waldherr einerseits nach seinem ersten Saisonsieg und anderseits nach der Absicherung des zweiten Platzes in der Meisterschaftszwischenwertung, wo er nach vier Läufen nur zwei Zähler vor Mario Saibel (Mitsubishi Lancer Evo X) liegt. Der Wiener hingegen darf auf seine bislang erfolgreichste Saison zurückblicken und dürfte somit auch ein seriöser Anwärter aufs Podium sein.

So einfach möchte aber auch nicht Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX) der Konkurrenz das Treppchen überlassen. Der Brucker kann bereits zwei dritte Plätze in dieser Saison aufweisen und liegt unter Einberechnung des Streichresultats nur einen Punkt hinter Waldherr und ex aequo mit Saibel auf dem dritten Zwischenrang in der Meisterschaft.

Besonderes Augenmerk muss diesmal auf Gerwald Grössing (Mitsubishi Lancer Evo IX) gelegt werden. Natürlich deswegen, weil der per Eigendefinition Forstwirt und Jäger, den absoluten Heimvorteil genießt und die Königssonderprüfung (Haraseben) auf seinem eigenen Grund und Boden gefahren wird.

Um die Anwärter auf die Top-5 zu komplettieren, müssen natürlich Reinhard Pasteiner (Mitsubishi Lancer Evo IX) und Manfred Stohl (CNG Mitsubishi Lancer Evo IX) genannt werden. Pasteiner zeigt einen starken Aufwärtstrend. Manfred Stohl ist gerade bei neuen Rallyes, die noch dazu größtenteils auf Schotter gefahren werden, immer ein seriöser Anwärter auf eine Spitzenplatzierung..

Patrick Winter wird aus budgetären Gründen auch bei der Schneebergland-Rallye fehlen. Und leider steht auch hinter dem Antreten von Andreas Aigner (Mitsubishi Lancer Evo X) ein großes Fragezeichen. Der PWRC-Weltmeister von 2008 will seine Entscheidung am 15. Juli bekannt geben.


ÖM, 2WD (Zweirad getriebene Automobile der Division II, III und IV)

Ein Blick auf die Gesamtwertung sagt alles. Hermann Neubauer (Suzuki Swift S1600) beherrscht die Konkurrenz. Seinem Sieg im Lavanttal und einem zweiten Rang in Pinggau, ließ er Siege in der Steiermark und Marburg folgen. Geschlagen wurde er im Wechselgebiet lediglich von seinem Stallkollegen Mario Klammer. Doch die Mitstreiter schlafen nicht. Das neu zusammengesetzte niederösterreichische Duo Willi Rabl/Uschi Breineßl aus dem Rennstall Eddy Schlager ist im Renault Clio rasant unterwegs, muss aber mehr als erwartet um Punkte kämpfen. Michael Böhm im neuen Abarth 500 R3T brilliert durch Beständigkeit und gute Zeiten, was sich mit Platz zwei in der Meisterschaftszwischenwertung niederschlägt.
Hannes Danzinger zeigte zuletzt in Marburg mit Platz zwei auf, dass auch er jederzeit in der Lage ist, seinen Ford Fiesta R2B ganz vorne zu platzieren. Für jede Überraschung gut ist Michael Kogler. Der Niederösterreicher wechselte ins VW Golf KitCar und hofft den zuletzt erreichten dritten Platz zu verbessern. Und wenn Daniel Wollinger seinen VW Scirocco TDI ins Ziel bringt, stehen die Chancen auf eine gute Platzierung ebenfalls gut.

Meisterschaftsstand

Neubauer Hermann S Suzuki Swift S1600 77
Böhm Ing. Michael W Abarth 500 R3T 48
Klammer Mario ST Suzuki Swift S1600 43
Rabl Willi NÖ Renault Clio R3 Maxi 42
Danzinger Hannes NÖ Ford Fiesta R2B 40
Kogler Michael NÖ VW Scirocco TDI 26
Turk Rok SLO Peugeot 207 RC R3T 19

ÖM, Div III: (Fahrzeuge der Gruppen N1 bis N3)

In der Division III kommt Raffael Sulzinger im Ford Fiesta ST als Führender ins Schneebergland. Dahinter folgt die Suzuki-Armada, angeführt von Klemens Haingartner, der nach einem zweiten Platz in Pinggau zuletzt zwei Mal punktelos blieb.


ÖM Div. IV (Dieselfahrzeuge)

Nach dem Umstieg von Michael Kogler auf das VW Golf KitCar entwickelt sich der Dieselpokal zum Dreikampf zwischen Daniel Wollinger (VW Scirocco TDI), Christian Mrlik (Subaru Impreza) und Walter Kunz (VW Scirocco TDI). Das Trio ist nur durch neun Punkte voneinander getrennt. Sie sind auch die einzigen drei Diesel-Starter im Schneebergland. Für Mrlik gilt es den Unfall von Maribor zu verarbeiten und möglichst schnell wieder seinen Speed zu finden.

ÖM Div. V (Fahrzeuge der Gruppe H/A und H/N)

Als eine klare Mitsubishi-Angelegenheit präsentiert sich bislang die Division V in der heimischen Meisterschaft. Philipp Lietz führt jedoch überlegen vor Eugen Friedl. Der junge Niederösterreicher feierte zwei Siege und zwei zweite Plätze. Im Schneebergland bekommt er es noch mit Fritz Waldherr (Mitsubishi Lancer Evo III) zu tun, der durch seine Routine gerade bei schwierigen Rallyes für eine Top-Platzierung gut ist.

Auch Suzuki Motorsport Cup kämpft im Schneebergland um Punkte

Es werden heiße Duelle im Kampf um den Sieg in Rohr am Gebirge erwartet
Als favorisierte Siegaspiranten gelten Manuel Kößler und Klemens Haingartner

Österreichs größter und beliebtester Markencup, der sowohl Rallye- wie auch Rundstreckeneinsätze bietet, der Suzuki Motorsport Cup, erlebt heuer dank Suzuki Austria Geschäftsführer Helmut Pletzer, Organisator Max Zellhofer und Administrator Gerhard Leeb, bereits seine siebente Saison. In der man auch bei der heuer erstmalig stattfindenden Schneebergland Rallye am Start sein wird.

Nach den jüngsten Ergebnissen im Rallye-Cup, muss man den Deutschen Manuel Kößler auf jeden Fall als Sieganwärter nennen. Der junge Pilot aus dem befreundeten Ausland überzeugte bei seinen bisherigen Teilnahmen in der Meisterschaft mit starker Performance, die schließlich auch zum Sieg führte. Der Bayer möchte in Rohr im Gebirge außerdem seine Führung in der Rallye-Wertung weiter ausbauen. Wegen eines technischen Defektes und etwas Pech musste Klemens Haingartner die Castrol Rallye vorzeitig beenden. Umso größer ist jetzt natürlich der Ansporn des Steirers, bei dieser Rallye-Premiere mit seiner Leistung und der nötigen Portion Glück, am Podest ganz oben zu stehen und Manuel Kößler hinter sich zu lassen.

Peter Schauberger, Alexander Schiessling und Rene Rieder haben in dieser Saison ihre Leistungen kontinuierlich steigern und ausbauen können. Sie werden zu mindest den dritten Platz anpeilen und bei sich bietender
Möglichkeit weiter vorfahren. Man darf sich auf die Darbietung der Piloten freuen und außerdem auf spannende Duelle gefasst machen.

Ein Wermutstropfen ist die Nichtteilname von Wolfgang Werner, er kuriert einen Bandscheibenvorfall aus und hofft ab Herbst wieder dabei zu sein. Kurt Ruhringer und Dominik Riedmayer wissen derzeit noch nicht, ob sie mit ihren Fahrzeugen in dieser Saison wieder starten können.

Derzeitiger Stand in der Rallye-Cupwertung nach drei Bewerben:
1. Manuel Kößler (GER) 44 Punkte, 2. Klemens Haingartner (Stmk) 38 Pkt.,
3. Wolfgang Werner (NÖ) 28 Pkt., 4. Peter Schauberger (NÖ) 27 Pkt., 5. Victoria Schneider (NÖ) 24 Pkt., 6. Alexander Schiessling (NÖ)/ Rene Rieder (Sbg.)18 Pkt., 8.Kurt Ruhringer (NÖ) 12 Pkt., 9. Johannes Maderthaner (NÖ) 8 Pkt., 10. Dominik Riedmayer (NÖ) 7 Punkte

« zurück | diesen Bericht als PDF

suchen

Berichte Teams Clubs

Mehr Infos rund um's Auto

AUTO aktuell - die österreichische Autozeitschrift

Urlaub schon gebucht?

REISE aktuell - Das österreichische Reisemagazin
Reise-aktuell

© CB-Verlags GmbH, Haydngasse 6, A-1060 Wien | Admin Login