Starke Vorstellung von Saibel
Doch die Rally Maribor in Slowenien, der einzige Lauf zur Rallye-ÖM im benachbarten Ausland, hatte für das Team MCC einige Hürden parat. Es begann mit Problemen an der Servolenkung, die jeweils nach neun bis zehn Kilometern ausfiel und dem Fahrer eine anstrengende „Kraftübung“ abverlangte. Bei Außentemperaturen von über 30 Grad schon unangenehm genug, doch nach der dritten Runde überhitzte dann auch noch der Motor am Auto von Mario Saibel: „Da dachte ich bereits, es wäre vorbei. Wir sind da gestanden und das Ding ist einfach nicht mehr angesprungen. Nachdem wir ihn letztlich doch noch zum Laufen gebracht hatten, sind wir mit voll aufgedrehter Heizung gefahren – da weißt du, warum du trainieren gehst...“
Doch damit nicht genug: Vor der letzten, rund 16 Kilometer langen Sonderprüfungen, lag Saibel auf Platz drei, nur 12,7 Sekunden hinter Andreas Waldherr im VW Polo S2000: „Ich wollte eigentlich die finale Attacke reiten um mir eventuell noch Rang zwei zu schnappen“, so Saibel, doch er musste bald erkennen, dass es letztendlich ein Kampf um die Zielankunft werden sollte: „Fünf Kilometer vor dem Ziel ist das Differential gebrochen. Der Vortrieb wurde immer weniger und auf den letzten hundert Metern, wo es extrem steil bergauf geht, konnten wir nur mehr 30 km/h fahren. Ich dachte schon, jetzt verreck’ ich da und komm’ gar nicht mehr ins Ziel. Das hat glücklicherweise doch noch geklappt, doch auch dann war nicht klar, ob ich es bis zur Zielrampe schaffe. Ich hab’ dann Öl nachgefüllt und so ging es sich irgendwie aus. Bis dahin bin ich tausend Tode gestorben...“ Für die Meisterschaft war der „Last Minute“ Defekt natürlich denkbar schlecht: „Ausgerechnet meine Hauptkonkurrenten um den Vize-Titel, Andi Waldherr und Beppo Harrach, haben jetzt vor mir gepunktet“, resümiert Saibel. „Wenigstens haben wir gesehen, dass der Speed erneut gepasst hat und dass die ganze Partie eng beisammen liegt. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächste Rallye, wir haben kommende Woche schon einen Schottertest im Hinblick auf die Veranstaltung im Schneebergland. Dort heißt es von Beginn an voll anzugreifen, wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen!
Für Team-Sponsor Jörg Rigger war die Rally Maribor eine Standortbestimmung nach seinem schweren Unfall in Judenburg. Der Evo IX kam neu lackiert im MCC-Design nach Marburg, doch schon vor der ersten Showprüfung am Freitagabend gab’s Probleme: „Ein kleiner Kobold-Fehler, der unseren Start verhindert hat“, so Jörg Rigger: „Ein ganz ein blöder Defekt im Motorsteuergerät, die Mechaniker haben bis dreiviertel Zwei in der Früh den Fehler gesucht – und Gott sei Dank auch gefunden.“ So konnte Jörg Rigger dank Superallye-Regel am Samstag starten. „Da haben der Jürgen (Heigl, Anm.) und ich uns von Platz 80 noch auf Platz 39 nach vorne gearbeitet, ich habe versucht, langsam wieder Vertrauen ins Auto zu finden. Das gelang ganz gut, bis wir zu dem leider schweren Unfall mit den Zuschauern hingekommen sind. Ab da hab’ ich gesagt, wir fahren nur mehr einen lockeren Trainingslauf. So gesehen können wir mit der Platzierung echt zufrieden sein.“
Endergebnis nach der 2. Etappe (13 von 13 Sonderprüfungen):
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Škoda Fabia S2000, 1:07:00,7 Stunden
2. Andreas Waldherr/Bernhard Ettel, VW Polo S2000, + 14,9
3. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX, +1:05,6 Minuten
4. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer, Mitsubishi Evo X, + 1:09,2 Sekunden
5. Aleks Humar/Darko Lah, Subaru Impreza WRX STi, + 1:39,8
6. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Evo IX, + 2:02,4
7. Jani Trcek/Mitja Cesenj, Mitsubishi Evo IX, + 2:17,1
8. Willi Stengg/Jürgen Klinger, Subaru Impreza WRX STi + 2:49,2
9. Mitja Klemencic/Jernej Korpar, Mitsubishi Lancer Evo IX, + 3:06,8
10. Alexander Tazreiter/Elke Aigner, Mitsubishi Evo IX, + 3:07,2
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