BP Nr2
27. Oktober 2004

OMV-Waldviertel-Rallye: Don’t stop

Nur wenige konnten Erwin Heitzer in der Saison 2004 das Wasser reichen, was das Thema Zuverlässigkeit betrifft.

Vier Starts, dabei viermal im Ziel, das bringt nicht bald jemand z’samm. Das Auto hielt jedesmal, Erwin Heitzer war nicht aufzuhalten. Und immer wieder gab es Klassen-Erfolge. So wie zuletzt bei der ARBÖ-Steiermark-Rallye, wo am Ende der zweite Platz in der Klasse N3 gefeiert werden konnte.

So könnte auch das Ergebnis bei der OMV-Waldviertel-Rallye aussehen, wo Erwin Heitzer mit Marcel Bäcker als Beifahrer antritt, der das zum ersten Mal macht. Denn auch das wird eine Veranstaltung sein, wo man oft mehr mit dem Kopf als mit dem Gaspedal gewinnt. Was nicht heißt, daß es eine Spazierfahrt werden wird. Eine Waldviertel-Rallye ohne quer schleudernde Rallyewagen ist undenkbar, erst recht dann, wenn solche typische Fahrerstrecken wie Hollenbach oder die Nordring-Prüfungen zu bewältigen sind. Im Interesse der Wahrung der Identität des Rallye-Geistes wäre ohnehin zu wünschen, daß es davon in Zukunft noch mehr geben würde.

Von den Fahrern erfordern solche Vorgaben Respekt und Angriffslust zugleich. Hier kommt es darauf an, die richtige Mischung zu finden, eine große Stärke von Erwin Heitzer. Denn auch, wenn man um Minuten vorne liegt – gewonnen hat man erst, wenn man alle SP-Kilometer hinter sich hat. Und selbst dann kann noch was passieren.

Diese Rallye wird das voraussichtlich letzte Antreten von Erwin Heitzer in der Klasse N3 sein. Nicht, weil er gedenkt, Schluß zu machen, sondern, und jetzt darf ob seiner Ambitionen applaudiert werden, weil er seinen SEAT Ibiza 16V technisch aufrüsten will. Mit einem kürzer übersetzten Getriebe wird aus dem N3 ein A7, und dann soll heftig an der Hegemonie von Kurt Adam als schnellstem Pensionisten Österreichs gerüttelt werden. Auch ein paar jüngere Buben könnten es dann bedeutend schwerer haben.

Vorerst sind die Gegner noch hauptsächlich in der Klasse N3 zu suchen, wobei Markus Hainschwang (Opel Astra GSi 16V) aufgrund seines Heimvorteiles zu den bedeutendsten Konkurrenten zählen könnte. Georg Hinterberger, der es mit seinem Honda Integra ebenfalls auf eine vorbildliche Zuverlässigkeitsrate gebracht hat, wird vermutlich ein paar Nummern zu stark sein, während die Teams aus Tschechien (Tomas Bicac/Peugeot 206) und der Slowakei (Igor Vlasaty (SEAT Ibiza) eher schwer einzuschätzen sind.

Es wird sich wohl erst nach der Rallye zeigen, wer das bessere Ende für sich hat. Und auch wenn eine Rallye nichts mit Lotterie zu tun hat, gilt auch hier: Alles ist möglich.

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