Castrol Judenburg Rallye
Michael Böhm muss in Judenburg die Dieselklasse gewinnen, will er seine Chancen auf den Meistertitel wahren.
Castrol und der Motorsport sind eine untrennbare Kombination. Dies nicht nur seit vielen Jahrzehnten weltweit, sondern auch heuer im nationalen Bereich in Österreich. Castrol Austria unterstützt wieder Fahrer und Teams. Darüber hinaus hilft Castrol auch den Organisatoren von diversen Veranstaltungen in Österreich mit finanzieller Unterstützung, um attraktive Motorsport-Events auf die Beine stellen zu können.
Im Rallyesport ist dies unter anderem seit vielen Jahren die Castrol-Rallye. Nach einem Standortwechsel von Kärnten in die Steiermark wurde dieser Klassiker als Castrol Judenburg-Pölstal Rallye etabliert. Veranstalter sind der MSC Wolfsberg mit Obmann Gerhard Leeb an der Spitze, sowie der MSC Austria mit Uwe und Jürgen Strohmeyer.
Die Rallye wird als vierter Lauf zur heimischen Rallyemeisterschaft am 05. und 06. Juni, mit Start und Ziel in Judenburg, zur Austragung gelangen. Zu erwähnen ist dabei die bedeutende Hilfe des Landes Steiermark, der regionalen Gemeinden und der Tourismusverbände.
Die Rallyeleitung und die Servicezone befinden sich wieder in der Aichfeldhalle in Zeltweg. Damit konnte man schon in den vergangenen beiden Jahren für alle Beteiligten eine sehr wesentliche Zentralisierung erreichen. Auch vom Platzangebot hat man dort kompaktere Möglichkeiten, die für eine klaglose Durchführung der Rallye ganz einfach notwendig sind.
Neben der Rallye Staatsmeisterschaft zählt die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye auch wieder als Lauf zum Mitropa-Rally-Cup, zum Suzuki Motorsportcup Cup, zur Ford Fiesta Sporting Trophy und zur Historic Rallye Staatsmeisterschaft.
Castrol Generaldirektor Gustav Trubatsch kann schon vorab eine positive Bilanz ziehen: „Die letzten Jahre in Judenburg haben gezeigt, dass wir mit der seinerzeitigen Standortverlegung eine Basis gefunden haben, die für eine längerfristige Heimstätte der Castrol Rallye sorgen sollte. Speziell die tollen Sonderprüfungen in der Region werden die Aktiven, aber auch die Fans begeistern und für attraktiven Rallyesport sorgen. Ich möchte mich schon jetzt im Namen des Hauses Castrol bei allen Vertretern, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben, für ihre Bereitschaft und ihren Einsatz bedanken.“
DIVISION I
Die Ausgangsposition vor der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye ist ganz klar: Gelingt es Raimund Baumschlager so früh wie selten zuvor den achten Österreichischen Rallye Staatsmeistertitel einzufahren. Um allen Zahlenspielereien vorzukommen. Gewinnt Baumschlager (Skoda Fabia S2000) könnte lediglich Manfred Stohl (CNG Subaru Impreza) mit Platz zwei noch die minimale theoretische Chance wahren, um den Rosenauer noch abzufangen. Selbst bei einem Sieg von Andreas Waldherr (VW Polo S2000) und einem zweiten Platz von Baumschlager ist die Meisterschaft nicht nur theoretisch entschieden.
Doch auch wenn der Champagner bereits eingekühlt ist, zu überlegen präsentierte sich der Skoda Fabia S2000 in Pinggau, hat die 14. Auflage der Castrol Judenburg-Pölstal einige motorsportliche Leckerbissen zu bieten. Allen voran gibt sich wieder die Familie Gassner die Ehre. Vater Hermann im Mitsubishi Lancer Evo X, sowie der gleichnamige Sohn (Mitsubishi Lancer Evo IX) zählen zu heißen Anwärtern auf einen Podiumsplatz. Auch wenn sie in der Österreichischen Meisterschaft nicht punkte¬berechtigt sind, so geht es für sie um wertvolle Zähler für den Mitropacup.
Ebenso möchte Andreas Waldherr die Scharte von seiner Heim-Rallye ausbessern. Nach dem Ausfall auf der letzten Sonderprüfung sagt er nun wieder Raimund Baumschlager den Kampf an. Da es für ihn keinesfalls mehr um die Meisterschaft geht, braucht er sich keinen taktischen Zwängen unterordnen und wird vom ersten Kilometer an voll auf Sieg fahren.
Bei Patrick Winter (Mitsubishi Lancer Evo IX) kann man nicht mehr von einem Außenseiter sprechen. Der 22-jährige Oberösterreicher hat spätestens bei der Bosch-Rallye mit dem sensationellen dritten Gesamtrang gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch wenn er mit der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye erst seine dritte Veranstaltung mit einem allradbetriebenen Fahrzeug bestreitet.
Im Kampf um die Top-5 ist auf jeden Fall das Wiener Trio Manfred Stohl, Mario Saibel und Walter Kovar (beide Mitsubishi Lancer Evo IX) zu nennen. Stohl befürchtet jedoch das warme Wetter. Dann kann der mit Erdgas betriebene Subaru nicht seine volle Stärke ausspielen. Und dann könnte Hannes Danzinger (CNG VW Golf Kit Car) wie erstmals vor einem Monat in Pinggau, das erdgasinterne Rallye-Duell für sich entscheiden.
Während bei der Bosch-Rallye noch Waldemar Benedict im Peugeot 207 S2000 mit Platz zwei überraschte, nimmt in Judenburg eine Motorsportlegende hinter dem Lenkrad des „Löwen“ Platz. Walter Mayer feiert ein wohl einmaliges Comeback. Dem Österreichische Rallyecross-Staatsmeister und Vize-Europameister von 1982 wurde dieser Einsatz anlässlich seines 60. Geburtstages von Freunden und Castrol ermöglicht. Insider wissen, dass Mayer (mit Co Harald Gottlieb) noch immer schnell ist und für einen Top-Platz in Frage kommen wird.
Im Kampf um die Top-10 werden wohl Reinhard Pasteiner (Bioethanol Mitsubishi Lancer Evo IX), Alexander Tazreiter (Mitsubishi Evo IX) und Hermann Neubauer im Suzuki Swift S1600 ein kräftiges Wort mitreden. Von den ausländischen Startern ist dies Jiri Tosovsky (CZ/Mitsubishi Lancer Evo IX) zuzutrauen.
DIVISION II
Die Karten sind klar verteilt. Nach dem Ausfall bei der Jänner-Rallye dominiert Daniel Wollinger in der Division II. der Steirer gewann sowohl die BP ultimate Rallye im Lavanttal als auch den Lauf in Pinggau. Genauso souverän festigt Alois Handler seinen zweiten Platz. Er möchte jedoch bei der Castrol-Rallye alles daran setzen, dass er erstmals vor Wollinger die Zielflagge sieht. Inwieweit die Suzuki-Truppe den beiden Protagonisten der Division II auf die „Karosserie“ rücken kann, bleibt abzuwarten. Die größten Chancen dürfen Mario Klammer eingeräumt werden, der bei der Bosch-Rallye mit Platz drei eine sehr gute Vorstellung abgeliefert hat.
DIVISION III
Die Hoffnung lebt noch immer. Jedoch weiß Michael Böhm von der Scuderia Abarth Austria, dass zumindest einmal in dieser Saison sein Kontrahent Michael Kogler nicht Zweiter werden darf, damit er sein Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung im Diesel-Pokal wahren kann. Nach seinem Ausfall bei der Jänner-Rallye erfüllte Böhm bei den folgenden beiden Läufen mit zwei Siegen seine Hausaufgaben. Doch Michi Kogler gab sich auch mit dem neuen VW Scirocco TDI keine Blöße und führ ebenso oft auf Platz zwei. Mit dem Sieg bei der Jänner-Rallye kann er bei dieser Konstellation (Böhm gewinnt alle restlichen Rennen, er wird immer Zweiter) bis zum Schluss nicht mehr eingeholt werden.(Vielleicht sollte man die Punktevergabe überdenken! Anm. d, Red.)
Geht es nach der Papierform, dann geht es für Leitner, Berger, Kopp oder Jaitz nur um den dritten Platz am Stockerl.
HISTOTIC Mit Platz eins bei der BP ultimate Rallye im Lavanttal und dem zweiten Rang bei der Bosch-Rallye dominierte bislang Christoph Weber im VW Golf GTI die Historic Rallye Staatsmeisterschaft. Der Wiener führt mit 47 Punkten die Zwischenwertung an. Zweiter ist Gerhard Oppenauer (Ford Escort RS), der die bei den bislang zwei gefahrenen Läufen die Plätze zwei und drei belegen konnte. Konrad Friesenegger (Opel Kadett C/GTE) gab mit seinem Sieg in Pinggau ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Und die Castrol Rallye liegt dem Niederösterreicher, der im Vorjahr rund um Judenburg den dritten Platz belegen konnte.
Der große Pechvogel der diesjährigen Saison ist bislang Altmeister Josef „Sepperl“ Pointinger (Ford Ecort RS). Der Vizestaatsmeister hatte schon zwei Ausfälle zu verzeichnen. Und auch bei der Castrol Rallye war er im Vorjahr nicht vom Glück verfolgt und musste vorzeitig aufgeben, wodurch er wahrscheinlich den Titel 2008 verspielte. Bei der diesjährigen Castrol Judenburg-Pölstal Rallye soll sich das Blatt endlich wenden.
Besonderes Augenmerk darf bei den Historischen auf Beppo Harrach, der einen Mitsubishi Lancer 2000 Turbo aus der Garage holt, und GT3-Star Richard Lietz gelegt werden. Der Niederösterreicher geht in der Historischen Klasse mit einem Ford Escort RS 2000 an den Start.
SUZUKI MOTORSPORT CUP
Aus den Erfahrungen der letzten Jahre hat man sich heuer entschlossen, eine eigene Rallye- und eine eigene Rundstreckenwertung auszuschreiben. Voraus¬setzung für die Wertung ist jedoch, dass die im Cup eingeschriebenen Teilnehmer zumindest bei fünf Rallyes oder bei acht Rundstreckenrennen an den Start gehen müssen. Am Ende der Saison gibt es also einen Rallye- und einen Rundstreckensieger mit attraktiven Geldpreisen. Dazu eine eigene Juniorenwertung (Stichtag 31.12.1984) und eine eigene Damenwertung, wofür es Ehrenpreise gibt. Selbstverständlich erhalten die drei erstplazierten Teilnehmer bei den einzelnen Wertungsläufen noch zusätzlich Pokale und Geldpreise
Der Saisonauftakt für die Rallyeteams erfolgte heuer bei der BP Ultimate Rallye Ende März im Lavanttal. Sieger wurde Wolfgang Werner, vor Michael Hofer und Peter Schauberger. Die einzige Dame im Feld, Nicole Kern erreichte den vierten Platz. Dann stand die Bosch-Rallye in Pinggau auf dem Programm. Dort dominierte Mario Klammer vor Wolfgang Werner und Michael Hofer. Beste Dame wurde Victoria Schneider.
Anfang Juni bei der Castrol Judenburg Pölstal Rallye in Judenburg werden die Karten neu gemischt. Diesmal sind elf Mannschaften im steirischen Wechselland am Start. Neben Mario Klammer, Wolfgang Werner, Michael Hofer, Klemens Haingartner, Peter Schauberger, Nicole Kern, Kurt Ruhringer, Johannes Maderthaner, Dr. Christian Nitsche und Siegfried Glatz, wird auch als Gastfahrer der Deutsche Veit König wieder in Österreich hinter das Lenkrad greifen.
FORD FIESTA TROPHY
In der Ford Fiesta Sporting Trophy geht Lukas Langstadlinger mit jeder Menge Selbstvertrauen in die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye. Nach seinem Sieg in Pinggau ist er auch in der Steiermark der erste Anwärter auf den Sieg. Dennoch ist für Spannung gesorgt, denn der Niederösterreicher, sowie seine Mitstreiter Raffael Sulzinger (D), Manuel Bauer und Stefan Laszlo (beide NÖ) befinden sich auf einem sehr ähnlichen Leistungsniveau.
MITROPA CUP
Die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye ist die vierte Station des Mitropa-Cups 2009. und erstmals seit langer Zeit liegt nicht ein Fahrer namens Gassner an der Spitze der Wertung. Mit seinem Klassen-Heimsieg bei der Saturnus Rallye übernahm der Slowene Rok Turk (Peugeot 207) die Führung. Jedoch nur einen Punkt vor Hermann Gassner jun., der in Slowenien fehlte, da er zeitgleich in der deutschen Meisterschaft im Einsatz war.
Alle INfos und Zeiten unter www.castrol-rallye.at
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