Ein weiterer Sieg von Michael Böhm
Die Premiere des neuen VW Scirocco Diesel sorgte bereits im Vorfeld für viel Wirbel, und dabei sollte es auch bleiben. Die Ankündigung, dass Michael Kogler die Dieselwertung der Bosch Rallye mit dem neuen Auto gewinnen werde, ließ Michael Böhm, den Dieselchampion von 2008, kalt, hatte er ja bei der Lavanttal-Rallye mit allen Diesel-Bestzeiten bewiesen, dass er erst einmal geschlagen werden muss. Böhm ging die Bosch Rallye recht gelassen an und gewann trotzdem alle fünf Sonderprüfungen des ersten Tages mit großem Abstand vor Kogler, der nach der Ersten Etappe bereits 52 Sekunden hinter dem Abarth-Piloten lag.
Michael Böhm: "Ich hab zügig begonnen, aber nicht allzu viel riskiert, denn Punkte sind für uns sehr wichtig. Dass wir so weit vorne liegen würden, hätte ich nicht gedacht. Unsere Techniker haben mir ein perfektes Auto nach Pinggau gebracht und ich fühl mich hier auf den teilweise sehr rutschigen Passagen sehr wohl. Lediglich die straff eingestellte Lenkung macht mir zu schaffen. Auf den langen Sonderprüfungen ist das Lenken sehr, sehr anstrengend. Aber sonst läuft alles bestens."
Teamchef Christian Böhm: "Michael und das gesamte Team machen einen tollen Job, und ich hätte nicht gedacht, dass wir schon nach fünf Sonderprüfungen so weit vor Kogler liegen. Michael wird den Samstag etwas zurückhaltend beginnen und versuchen, den Vorsprung zu halten. Wir müssen nicht mehr attakieren und können etwas Speed rausnehmen. Ich denkewir haben gezeigt, dass der Grande Punto Abarth ein Top-Auto ist mit dem man auch gegen eine PS-särkere Konkurrenz bestehen kann. Michael ist auch fahrerisch sehr gut drauf und fährt mit Weitblick. “
Auf der ersten Sonderprüfung des Samstag (SP 6) lag Kogler nur eine Sekunde hinter Michi Böhm, in SP sieben ließ Böhm Kogler mit sechs Sekunden den Vortritt. Am langen Rundkurs zeigte der Abarth-Pilot aber, dass er auch trotz des großen Vorsprungs weiter das Tempo in der Dieselklasse angibt. Mit 18 Sekunden Vorsprung auf Kogler und 52 Sekunden auf den VW Golf von Fredi Leitner machte Böhm alles klar. Vor SP 12 kam dann eine Schrecksekunde: die Druckplatte der Kupplung versagte den Dienst und Michi Böhm musste ohne Kupplung auskommen. Ein beinahe unmögliches Unterfangen, da gerade beim Start der erste Gang nur mit viel Gefühl und Vollgas einzulegen war. Das Gebrechen wurde leider immer drastischer und im Team befürchtete man schon das Schlimmste, denn an einen Tausch war angesichts der knappen Servicezeiten nicht mehr zu denken. Beim Start zur allerletzten Sonderprüfung im Ortszentrum von Pinggau passierte es dann: Das Getriebe des Grande Punto wollte partout den Gang nicht annehmen, und nur dem Feingefühl und fahrerischen Geschick von Michael Böhm ist es zu verdanken, dass er es schaffete, den ersten Gangt rein zubekommen. Allerdings verlor das Duo Böhm/Tomasini wertvolle 25 Sekunden, ehe der Punto so richtig Fahrt aufnahm. Im Fahrbetrieb ist die Kupplung dank des sequentiellen Getriebes dann nicht mehr notwendig. So gelang es den elften Geamtrang zu halten, auf Kogler lediglich 15 Sekunden einzubüssen und einen weiteren Dieselsieg einzufahren.
Michael Böhm: “Ich bin überglücklich, dass wir es doch noch geschafft haben und trotzdem mit 48 Sekunden Vorsprung vor Michael Kogler gewonnen haben. Auch der elfte Gesamtrang zeigt uns dass unser Punto ein konkurrenzfähiges Auto ist. Ein großes Dankeschön an unser Team!! Jetzt konzentrieren wir uns auf die Castrol-Rallye und werden unseren Grande Punto Abarth wieder gut vorbereiten, damit wir auch in Judenburg eine gute Figur machen. “
Teamchef Christian Böhm:” Michaels Leistung bei der Bosch Rallye war enorm. Speziell in den letzen drei SP´s, wo die Druckplatte der Kupplung kaputt ging leistete er Enormes. Ich stand beim Start der letzten Sonderprüfung und sah welches Drama sich da abzuzeichnen drohte. Gott sei Dank schaffte Michael das Unmögliche und brachte den Gang rein, so dass er die letzte SP in Anfriff nehmen konnte.”
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