Herbst-Rallye: Glück im Unglück
"Leiben mag mich nicht" – ein sehr eindeutiges Resümee, und nur zu verständlich, wenn man bei der Herbstrallye bisher nur ausgefallen ist. Denn auch diesmal hatte Christian Riegler, nach schon einigen glücklosen Anläufen, bei dieser Veranstaltung kein wirkliches Glück.
Ein typischer Fall von "Hättiwari" – wären vielleicht sogar Franz Kohlhofer und sein Weltklasse-Beifahrer Peter Müller noch zu fordern gewesen, die einzigen Gruppe H-Konkurrenten vor ihnen, wenn das Schicksal nicht so einen dummen Streich gespielt hätte? Die logische Antwort: Im Prinzip ja. Die ersten SPs begann Christian Riegler nach eigenen Angaben eher vorsichtig, was bei den herrschenden Verhältnissen (abwechselnd nasse und trockene, häufig auch unreine Fahrbahn) sicher die richtige Taktik war. Bis zur dritten SP hatten sich Christian Riegler und Werner Puntschart unauffällig von Platz 12 am Beginn auf den 7. Rang vorgearbeitet. Der Lancia zeigte gute Fahrleistungen, auch wenn er sich, seit in der Gruppe H ebenfalls der Air-Restrictor vorgeschrieben ist, nach Aussagen des Fahrers eher wie ein Dieselauto anfühlt. Also ab 3500 Touren eher zäh, bis dahin ist alles wie früher.
Das dicke Ende kam auf SP 4. Wie Walter Zöckl, der knapp an einem Totalschaden an seinem BMW M3 vorbei ging (bei ihm erwischte es nur die Reifen), hatte auch Christian Riegler Glück im Unglück: Nachdem er schon einige Kilometer vor dem finalen Desaster leichte Bremsschwierigkeiten gehabt hatte, bremste er eine leichte Kurve auf der Angermühle-SP etwas früher an, wobei plötzlich und ohne Ankündigung die linke vordere Bremsscheibe zu Bruch gegangen war. Dank des zurückhaltenden Tempos aufgrund der Schwierigkeiten davor ließ sich der Lancia in der heiklen Situation noch einfangen. Mit der kaputten Bremsscheibe war sofortiges Anhalten angesagt, aber: Es hätte auch mehr hin sein können.
Ein leider etwas unglückliches Saisonende, wobei die Erfolge bei der Triestingtal-Rallye und beim Rallyesprint sicher ein wenig entschädigen. Christian Rieglers nächste Rallye steht noch nicht genau fest – eventuell ist er bei der Jänner-Rallye 2005 wieder dabei. Für Werner Puntschart geht die Saison 2004 jedoch vorerst noch weiter – bei der Steiermark-Rallye in der kommenden Woche wird er wieder Markus Weißengruber vorlesen.
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