Manfred Stohl triumphiert bei Rallye Waldviertel 2008
Auch Manfred Stohl hatte - wie hier in SP acht - mit dem schwierigen Terrain zu kämpfen. foto: c.boehm
Die 28. Auflage der Rallye Waldviertel, die heuer im Raum Horn, Fuglau und Gars am Kamp ausgetragen wurde, war trotz positiver Wettervorhersagen nicht unbedingt durch gutes Wetter begünstigt. Dennoch waren an den beiden Rallye-Tagen mehr als 45.000 Besucher ins Waldviertel gekommen, um bei den „final rallydays“ dabei zu sein.
Für Organisationsleiter Helmut Schöpf und die beiden Veranstalter ÖAMTC ZV Baden und MSRR Neulengbach war es nach dem vorjährigem Ausstieg des Hauptsponsors sehr schwierig, die heurige Veranstaltung überhaupt auf die Beine zu stellen: „Mein besonderer Dank gilt daher besonders dem Sportland Niederösterreich, den Bezirksblättern, den Gemeinden Horn und Gars am Kamp sowie allen übrigen Sponsoren. Nur mit ihrer Hilfe war es möglich sich auf das Risiko, die Rallye durchzuführen, einzulassen. Wie die tatsächliche Abrechnung ausschauen wird, kann ich erst in den kommenden Wochen feststellen. Davon wird es aber abhängen, ob die Rallye Waldviertel auch weiterhin durchgeführt werden kann. Besonders möchte ich mich aber bei den Aktiven, den Teams und meiner kompletten Funktionärsriege bedanken, die bei schwierigsten Bedingungen einen tollen Job verrichtet haben.“
Auf sportlicher Seite sahen die 45.000 Fans einen deutlichen Sieg von Manfred Stohl, der auch als erklärter Favorit ins Waldviertel gekommen war. Nach einer etwas durchwachsenen ersten Etappe, die Stohl auch wegen falscher Reifenwahl auf dem dritten Platz beendet hatte, drehte der 36-jährige Wiener am zweiten Tag so richtig auf – kein Wunder, wurde doch auf Schotter gefahren. Nach einer SP-Gesamtlänge von 182 Kilometern siegte der Mitsubishi Evo IX CNG-Pilot mit insgesamt neun SP-Bestzeiten. „Nachdem dies meine einzige Rallye in Österreich war, wollte ich natürlich unbedingt gewinnen. Umso schöner, dass mir das auch gelungen ist. Auch nach dem ersten Tag habe ich mir keine großen Sorgen gemacht, denn ich wusste ja, dass die Schotterprüfungen noch kommen. Auch wenn es heute Morgen nicht gleich rund lief kam ich dann aber schnell in Fahrt und am Schluß konnte ich es dann etwas ruhiger angehen“, so ein zufriedener Stohl.
Der Kampf um Platz zwei bei der Rallye Waldviertel – gleichzeitig der Fight um den Titel des Vize-Staatsmeisters hinter Raimund Baumschlager – blieb hingegen bis zur letzten Sonderprüfung, der Super Special auf dem Nordring – extrem spannend. Franz Wittmann (Mitsubishi Evo IX) und Kris Rosenberger (VW Polo S2000) überholten einander mehrmals während der zwei Rallyetage. Vor SP 17 lag Wittmann noch 6 Sekunden vor seinem Konkurrenten. Doch im Gegensatz zu gestern behielt Wittmann auf dem Nordring diesmal die Nerven. Am Ende waren es dann zwar nur noch 2,7 Sekunden Vorsprung – doch dies reichte für den zweiten Platz sowohl bei der Rallye Waldviertel als auch in der Staatsmeisterschaft.
Eine ausgezeichnete Leistung bot der erfahrene Hermann Gassner auf Mitsubishi Evo IX. Durch eine beständige Leistung arbeitete der Deutsche sich stetig nach oben und beendete die Rallye Waldviertel auf dem ausgezeichneten vierten Platz. Pech hatte hingegen sein Sohn Hermann Gassner jr. (Mitsubishi Evo IX), der zuerst das hintere Differenzialgetriebe austauschen musste und dabei für Zeitüberschreitung eine Strafe von 1,10 Minuten kassierte und schließlich auf der 14. Sonderprüfung wegen eines lecken Ölkühlers aufgeben musste.
Christoph Leitgeb feierte heute nicht nur seinen 20. Geburtstag, sondern holte sich im Waldviertel sowohl den Juniorentitel als auch den Pokal in der Division II. Zudem sicherte er sich auch den Sieg in der Ford Fiesta Sporting Trophy.
Im Suzuki Motorsport Cup holte sich Hermann Neubauer im Waldviertel nun endgültig den Titel und gewann vor Mario Klammer, der sich damit den Vize-Titel sicherte.
In der Castrol Historic Staatsmeisterschaft gewinnt Thomas Klösch (Opel Kadett C Coupe 20E) die Rallye Waldviertel. Den Titel holt sich aber trotz Ausfalls Christian Rosner (Porsche 911 Carrera 3.2).
Michael Böhm (Grande Punto Abarth ), der bereits als Sieger des Dieselpokals feststand, schied wegen Kupplungsdefekts auf SP 16 überlegen in Führung liegend aus. Er hatte bereits fast neun Minuten Vorsprung auf den späteren Sieger Andreas Patzl (Skoda Fabia RS TDI) und lag zum diesem Zeitpunkt auf dem ausgezeichneten zwölften Gesamtrang. Alfred Leitner (Fiat Stilo JTD 16V)wurde Zweiter vor Walter Kunz (VW Golf V TDI).
Der ORF berichtet von der Rallye Waldviertel heute im aktuellen Sport um 19.55, morgen, Sonntag um 11.20 im Sportbild in ORF 1 um als erstem Beitrag und am Mittwoch, 12.11., ab 20.15 in OSP.
Endergebnnis Rallye Waldviertel:
1. Manfred Stohl/Ilka Minor (A/A) Mitsubishi Evo IX CNG 1:49:29,6
2. Franz Wittmann/Bernhard Ettel (A/A) Mitsubishi Evo IX +46,1
3. Kris Rosenberger/Tina-Maria Monego (A/A) VW Polo S2000 +48,8
4. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser (D/D) Mitsubihsi Evo IX +3:08,8
5. Peter Gavlak/Milos Hulka (SK/CZ) Mitsubishi Evo IX +4:01,8
6. Matiss Mezaks/Mikelis Mezaks (LV/LV) Mitsubishi Evo IX +4:41,8
7. Willi Stengg/Jürgen Klinger (A/A) Mitsubishi Evo IX +5:09,8
8. Mario Saibel/Daniela Weissengruber (A/A) Mitsubishi Evo IX +5:46,2
9. Hannes Danzinger/Pia-Maria Schirnhofer (A/A) VW Golf IV Kit Car CNG +7:14,7
10. Reinhard Pasteiner/Fredi Fuchs (A/A) Subaru Impreza WRX +11:35,4
SP-Bestzeiten: Stohl (9), Rosenberger (3), Wittmann und Gassner (2), Gassner jr. (1)
Ausfälle: Patrick Winter (SP 3/Motor), Philipp Lietz (SP 4/Unfall), Raimund Baumschlager (SP 5/Turbolader), Walter Kovar (SP 6/Getriebe), Manfred Pfeifenbergeg (SP 6/Unfall), Beppo Harrach (SP 6/Getriebe), Andreas Waldherr (nach SP 7/Elektronikprobleme), Josef Pointinger (SP 10/Kraftübertragung), Toto Wolff (nach SP 11/Elektroschaden), Michael Kogler (nach SP 13/Getriebe), Hermann Gassner jr. (SP 15/Ölkühler), Michael Böhm (SP 16/Kupplung)
Von 94 gestarteten Teams erreichten 52 Autos das Ziel – dies entspricht einer Ausfallsquote von ca. 40%.
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