BP Ultimate Rallye 2008 ist CO2-neutral
Für Organisator David Doppelreiter ist das Prädikat, dass die BP Ultimate Rallye heuer erstmals CO2-neutral ist, mehr als nur ein Schlagwort. Doch vorab kurz zur Erklärung: CO2-neutral bedeutet, dass für den gesamten Benzinverbrauch der Rallyefahrzeuge während der Veranstaltung CO2-Zertifikate gekauft werden. Der Erlös fließt in ein Projekt, das die Erzeugung alternativer Energien fördert. Doppelreiter: „Es ist für mich enorm wichtig, dass wir mit dieser Aktion ein Zeichen für die Zukunft setzen. Und ich bin meinem Sponsor BP sehr dankbar, dass wir diese Bemühungen im Rahmen unserer Rallye durchführen können. Vielleicht ist es nicht so spektakulär wie eine Superstage. Jedoch ist es ein Schritt, über den wir in Zukunft nicht nur sprechen werden, sondern davon auch profitieren.“
Im Kleinen praktiziert die BP Ultimate Rallye schon seit dem Vorjahr gelebten Umweltschutz. Nämlich: die Verpflegung der Gäste kommt aus der Region. Unter dem Motto: „So gut schmeckt die Bucklige Welt“ stammen sämtliche Produkte aus der nächsten Umgebung und müssen nicht von irgendwo herbeigebracht werden. Abgesehen davon, dass damit Energie gespart wird, ist die Verpflegung bei der BP Ultimate Rallye weithin als einer der Höhepunkte der Veranstaltung bekannt.
Aber auch sportlich kann der fünfte Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft im Land der 1000 Hügel mit einigen Leckerbissen aufwarten. Die traditionelle Einzigartigkeit der BP Ultimate Rallye, nämlich die in der Nacht gefahrenen Sonderprüfung „Mönichkirchen“ wird beibehalten. Zusätzlich ist heuer auch wieder die Sonderprüfung „St. Peter“ im Programm, wo in früheren Jahren bei der Abzweigung Unternberg bis zu 5.000 Zuschauer den Rallye-Assen applaudierten.
Am 12. und 13. September stehen heuer 16 Sonderprüfungen mit einer SP-Länge von 173,58 Kilometer auf dem Programm. Der Start ist am Freitag (12.9.) um 13.00 Uhr in der Servicezone bei Ford Luckerbauer in Krumbach. Der Zieleinlauf ist am Samstag (13.9.) um 17.57 Uhr ebendort. Die BP Ultimate Rallye zählt als fünfter Lauf zur heimischen Rallye Staatsmeisterschaft der OSK, als vierter Lauf zur Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft und als fünfter Lauf auch zur Ford Fiesta Sporting Trophy.
DIE KLASSEN
Division I: Raimund Baumschlager kann den Sack zumachen
Wer, wenn nicht Raimund Baumschlager? Was den Staatsmeistertitel betrifft, dürfte der Rosenauer nicht mehr zu biegen sein. Trotz Streichresultat müssten die Gegner nicht nur über sich hinauswachsen, sondern auch hoffen, dass bei Baumschlagers Boliden die Technik einen Streich spielt. Denn sollte der sechsfache Rallyemeister bei der BP Ultimate Rallye die Zielrampe als Erster überqueren, dann hat er seinen siebenten Titel schon vorzeitig so gut wie sicher.
Doch um diesen Sieg einzufahren, wird der fünfmalige BP Ultimate Rallye-Sieger schon sein ganzes Können aufbringen müssen. Vor allem Lokalmatador Andreas Waldherr hat dem 48-jährigen Oberösterreicher den Kampf angesagt. Mit dem VW Polo S2000 konnte Waldherr die Bosch-Rallye für sich entscheiden. Doch leider gab es in dieser Saison mehr Ausfälle als Zielankünfte. Die Heimrallye will Waldherr jedoch unbedingt gewinnen. Und da der Lauf im Land der 1000 Hügel ausschließlich auf Asphalt gefahren wird, sollten die Chancen nicht zu schlecht stehen.
Auch Markenkollege Kris Rosenberger (VW Polo S2000) kommt mit seinem fahrbaren Untersatz immer besser zurecht. Vor allem punktet der Niederösterreicher bei jeder Rallye und kann sich so auf dem zweiten Platz in der Zwischenwertung knapp vor Mario Saibel (Mitsubishi Lancer Evo IX) behaupten. Zwei Mal fand Rosenberger in dieser Saison schon aufs Stockerl. Und da aller guten Dinge bekanntlich Drei sind, soll dies bei der BP Ultimate Rallye wieder geschehen. Waldemar Benedict bringt mit dem Peugeot einen weiteren S2000 an den Start. Bei der Bosch Rallye zeigte er mit dem sechsten Gesamtrang das Potential des attraktiven Boliden.
Der über die ganze Saison wohl stärkste Konkurrent vom Baumschlager ist der halb so alte Franz Wittmann jun. (Mitsubishi Lancer Evo IX). Der 24-jährige fuhr heuer schon zwei zweite und einen dritten Platz ein. Was ihm fehlt? Ein Sieg. Ob es im Land der 1000 Hügel soweit sein wird hängt von der Konstanz Wittmanns ab, denn oft folgen auf sensationelle Sonderprüfungszeiten kleine Fehler, die die ganze harte Arbeit zunichte machen.
Wenn man vom Gesamtsieg spricht, dann darf Beppo Harrach nicht fehlen, auch wenn er nicht in der Division I punkteberechtigt ist. Der Brucker schrieb im Vorjahr bei der BP Ultimate Rallye Motorsportgeschichte, als er mit einem gasbetriebenen Fahrzeug eine Sonderprüfungsbestzeit erzielte. Wenige Wochen später gewann er mit dem CNG Mitsubishi Evo IX einen Staatsmeisterschaftslauf und seitdem ist er bei Zielankunft jedes Mal am Stockerl.
Die Gruppe A7 im Rahmen der Division I dürfte eine klare Angelegenheit für Hannes Danzinger im gasbetriebenen VW IV Kit Car CNG sein.
Division II: Im Gleichklang um den Titel
Junioren-Staatsmeisterschaft: Ein spannendes Duell
Christoph Leitgeb und Patrick Winter (beide Ford Fiesta ST) schrieben bislang die Geschichte der Division II. Beide feierten je einen Sieg, einen zweiten und einen dritten Platz. Mit je 51 Punkten führen sie die Wertung an und werden sich letztendlich auch den Titel in dieser Klasse ausmachen. Bereits im Vorjahr war die Entscheidung in der Division II (Fahrzeuge der Klassen N1 bis N3) sehr knapp.
Dennoch gibt es einige Piloten, die entscheidend in dieses Duell eingreifen konnte. Daniel Wollinger (Ford Fiesta ST) bewies mit dem zweiten Platz bei der Bosch-Rallye, dass er jederzeit aufs Stockerl fahren kann. Und Alois Handler (Peugeot 206 RC) hat bei der Lico Lavanttal-Rallye gezeigt, dass er siegfähig ist.
Einen kleinen mentalen Vorteil hat vielleicht Patrick Winter, der im Vorjahr den Klassensieg bei der BP Ultimate Rallye davontragen konnte und auch mit dem 11. Gesamtrang an die Top-10 anklopfte und dieses Resultat nur um 2,7 Sekunden verpasste.
In der Junioren-Staatsmeisterschaft kämpft Christoph Leitgeb mit Daniel Wollinger um den Titel. Leitgeb ist neun Punkte voran, da er der von vier Wertungen für sich entschieden hat. Wollinger wurde drei Mal Zweiter, hat aber noch alle Chancen den Titel zu holen.
Division III: Michael Böhm ist das Maß der Dinge
Noch klarer wie in der Division I ist die Lage bei den Dieseln. Ing. Michael Böhm (Fiat Punto JTD) hat bislang alle vier Saisonläufe für sich entschieden. Mit einem weiteren Erfolg bei der BP Ultimate Rallye könnte er für seinen Sponsor den Titel einfahren. Denn dann hätte Bernhard Spielbichler (VW Golf V TDI) zwar noch theoretische Chancen, doch er stünde unter Druck, dass er zwei Mal voll punkten müsste – vorausgesetzt, dass er im Land der 1000 Hügel als zweites dieselbetriebenes Fahrzeug die Ziellinie überquert.
Um eine Stockerlplatz beim fünften Lauf zur diesjährigen Meisterschaft bemüht sich aber auch Alfred Leitner (Fiat Stilo JTD), der bei der Castrol-Rallye vor der Sommerpause erstmals auf dem Stockerl stand und daran großen Gefallen gefunden hat.
Erich Weber und Walter Kunz (beide VW Golf V TDI) runden das fünf Teilnehmer umfassende Dieselfeld ab. Für beide ist die Zielankunft wohl das vorrangige Ziel.
Division IV: Solofahrt für Beppo Harrach
Trotz größter Anstrengungen kommt die Division IV (alternativ angetriebene Fahrzeuge) nicht so recht in Schwung. So stehen bei der BP Ultimate Rallye nur zwei Boliden in dieser Klasse am Start. Und die Ausgangslage ist höchst ungleich. Während Beppo Harrach im CNG (compressed natural gas) Mitsubishi Lancer Evo IX nicht nur um den Klassensieg fährt, sondern auch ein seriöser Anwärter auf den Gesamtsieg ist, gilt für Alexander Schiessling im VW Golf GTI V CNG in erster Linie Erfahrung sammeln.
Mit einem Sieg übernimmt Beppo Harrach auch wieder die Führung in der Divisionswertung, die er nach seinem Auftaktsieg bei der Lico Lavanttal-Rallye an Hubertus Thum abgeben musste. Doch der Niederösterreicher ist im Land der 1000 Hügel nicht am Start. Auch Gerwald Grössing (Bioethanol Mitsubishi Lancer Evo IX), der die Bosch Rallye gewinnen konnte und bei der Castrol-Rallye den zweiten Platz belegte, verzichtet auf einem Start bei der BP Ultimate Rallye.
Castrol Historic: Das Wetter entscheidet über den Sieger
In der Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft wird Christian Rosner alles daran setzen, dass er seinen 12-Punkte-Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausbauen kann. Der Porsche-Pilot aus Niederösterreich konnte zwei der drei bislang gefahrenen Läufe für sich entscheiden. Ein Mal wurde er Zweiter. Damit liegt er vor Konrad Friesenegger (Opel Kadett C/GTE), der ebenfalls bei jedem Lauf punkten konnte. Auf Platz drei folgt Altmeister Josef Pointinger (Ford Escort RS 2000), der im Vorjahr bei der BP Ultimate Rallye den zweiten Platz einfahren konnte.
Die Entscheidung über Sieg und Niederlage fällt in dieser Klasse meist das Wetter. bei trockener Fahrbahn sind die Porsche kaum zu schlagen. Doch bei Regen zeigen besonders Pointinger und Friesenegger ihre Klasse.
Eines ist jedoch fix: Mit 13 Fahrzeugen ist die historische Klasse nicht nur ein großer Bestandteil des Starterfeldes, sondern auch noch ein höchst attraktiver dazu. Auch wenn Christian Rosner (Porsche 911 Carrera) bei schönem Wetter fast nicht zu schlagen sein wird, lohnt es sich auch auf die anderen Teilnehmer zu warten. Allen voran Fritz Waldherr im Mitsubishi Lancer Evo II, der auf Grund seines Heimvorteils für eine Überraschung sorgen kann. Immerhin hat Waldherr 1992 und 1994 die Gruppe N bei der BP Ultimate Rallye im Land der 1000 Hügel gewinnen können.
Ford Fiesta Sporting Trophy: Die üblichen Verdächtigen
Die lange Zeit des Wartens hat ein Ende, im Rahmen der BP Ultimate Rallye rund um Krumbach geben auch die Youngster der Ford Fiesta Sporting Trophy wieder kräftig Gas. Die erste Saisonhälfte hat bereits gezeigt, dass der Weg zum Titel über Patrick Winter oder Christoph Leitgeb führen wird, aber auch die fünf Newcomer haben deutlich an Speed zugelegt.
Als Gesamtleader kommt der Racing Rookie des Jahres 2004 in die Bucklige Welt, der Oberösterreicher Patrick Winter wird natürlich alles daran setzen, seinen Vorsprung von derzeit sechs Punkten weiter auszubauen. Doch wer die letzten Rallyes verfolgt hat der weiß, dass der Kärntner Christoph Leitgeb nicht so leicht abzuschütteln ist, der Junioren-Staatsmeister wird seinerseits alles versuchen, den Rückstand zu verkürzen.
Hochspannung versprechen aber auch die Fights der nicht weniger als fünf Neueinsteiger in die Ford Fiesta Sporting Trophy, Manuel Bauer, Lukas Langstadlinger, Raffael Sulzinger, Manuel Porzelt und Martin Kalteis machen mit jedem Lauf große Fortschritte. Bei den verbleibenden drei Rallyes ist somit noch alles möglich, eine Vorentscheidung ist noch nicht gefallen.
Ford Fiesta Sporting Trophy – Gesamtstand nach Castrol-Rallye
1. Patrick Winter / Ursula Baumschlager 28 Pkt.
2. Christoph Leitgeb / Gerald Winter 22
3. Manuel Bauer / Bernhard Hainböck 14
4. Lukas Langstadlinger / Christina Kohl 13
5. Raffael Sulzinger / Peter Spannbauer 10
6. Manuel Porzelt / Bianca Porzelt 9
7. Martin Kalteis / Günther Lang 6
Weitere Informationen und Details über die BP Ultimate Rallye finden Sie unter www.bpultimate-rallye.at
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