BP Nr2
19. Mai 2008

Wenn der Vater mit dem Sohne…

Die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye kann am kommenden Wochenende mit einem besonderen Duell aufwarten. Erstmals seit 1999 treffen in einem Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft Ernst und Beppo Harrach aufeinander. Dabei pilotiert der Sohn den bereits bewährten gasbetriebenen Mitsubishi Lancer Evo IX. Vater Ernst vertraut ebenfalls auf Mitsubishi. Nur, als die zweiradgetriebene Turbo-Heckschleuder – ebenfalls schon aus der Lancer-Generation – gebaut wurde, war der Beppo gerade einmal zwei Jahre alt. Damit ist auch klar, dass es in Judenburg-Pölstal zu keinem echten Generationenduell kommen wird.

„Ich sehe es auch wirklich nicht als Duell mit meinem Vater. Obwohl er in den direkten Begegnungen 1:0 voran liegt. Jedoch sind wir erst einmal gegeneinander gefahren. Das war beim Rallye-Sprint 1999, meiner ersten Rallye. Er hat gewonnen und ich bin auf der ersten Sonderprüfung ausgeschieden. Daher wäre es nicht schlecht, wenn ich diesmal ausgleichen könnte“, erklärt Beppo Harrach mit einem Augenzwinkern.

Ernst Harrach, der die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye als Testeinsatz für den Historischen EM-Lauf Sardinien (6.-8. Juni) sieht, geht mit Startnummer 27 ins Rennen. Der Mitsubishi Lancer Turbo wurde ein Jahr lang in Kleinarbeit aufgebaut. Ernst Harrach. „Es war zu zwei Drittel ein wirklicher Rosthaufen. Wir haben sehr viel Zeit in dieses Projekt investiert. Doch dieses Auto ist es wert, dass man es herzeigt.“ Dieser Bolide mit Historie wurde 1981 vom schwedischen Weltklassepiloten Anders Küllang bei der 1000 Seen-Rally bewegt, die er damals als Zwölfter beendete. Doch auch ein Österreicher erinnert sich an dieses Fahrzeug. Georg Fischer gewann 1984 mit Michael Weinzierl die Waldviertel-Rallye auf Mitsubishi Lancer Turbo. Weinzierl: „Das Auto ist sehr gut gelegen und war für einen Zweiradler extrem konkurrenzfähig. Bis auf Franz Wittmann im Audi quattro konnten wir alle schlagen. Es war schon damals ein Wagen mit sehr viel Elektronik.“

Ernst Harrach sorgt aber auch für eine Premiere in Österreich. In der Nennliste wird das Team in der Klasse 15 geführt. Die wurde zwar im Vorjahr auf Anraten der FIA eingeführt, jedoch in Österreich noch nie besetzt. Grund dafür ist, dass die heimische Historische Staatsmeisterschaft nicht für Turbo-Boliden ausgeschrieben ist, in der EM diese Autos aber start- und punkteberechtigt sind.

Für Beppo Harrach (Startnummer 6) zählt bei der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye mehr die Zukunft. Dass ihm und dem CNG Mitsubishi Lancer Evo IX diese Veranstaltung liegt, wurde in den letzten beiden Jahren bewiesen. 2006 schaffte er den ersten Klassensieg und 2007 eroberten Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher den ersten Podiumsplatz im Gesamtklassement. „Ich bin wirklich sehr zuversichtlich, dass wir auch heuer wieder gut abschneiden. Vor allem, wenn wir den Speed von der Bosch-Rallye halten können, denn, wenn das Auto funktioniert hat, waren wir ganz vorne dabei.“

Auf einen sehr starken Konkurrenten wird Beppo Harrach bei der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye verzichten müssen. Waldemar Benedict, der bei der Bosch-Rallye im Peugeot 207 S2000 mit einem sechsten Gesamtrang überraschte, musste aus beruflichen Gründen absagen.

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