BP Nr2
16. Mai 2008

Castrol Judenbjurg Pölstal Rallye

Wird Andreas Waldherr in Judenburg wieder aufs oberste Podest springen oder Raimund Baumschlager diesmal zurückschlagen ? Für Spannung ist jedenfalls gesorgt. foto: c.boehm

Insgesamt haben 88 Teams aus fünf Nationen ihre Nennung für die 13. Auflage der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye abgegeben.

22 ausländische Teams aus vier Nationen haben sich eingetragen. Im Detail sind dies neun Mannschaften aus Deutschland, acht aus Italien, vier aus Tschechien, und ein Team aus Russland. 66 Fahrer haben aus Österreich genannt.

Die Fahrzeuge gliedern sich in 31 Autos die im Rahmen der Division I antreten, 27 starten in der Div II, fünf Starter gibt es in der Div III und drei Fahrzeuge in der Div. IV., Dazu noch 12 historische Autos aus der Gruppe 11, drei Fahrzeuge aus der Gruppe 10, das sind nicht mehr homologierte Autos und ein Auto aus der Gruppe 15.

Für den Mitropacup haben sich in Judenburg 16 Teams eingeschrieben. Elf Autos werden für die Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft gewertet. 14 Fahrzeuge werden im Suzuki Motorsport Cup vertreten sein und sieben Autos werden in der Ford Fiesta Sporting Trophy an den Start gehen.

Durch den heurigen Wegfall der Ostarrichi Rallye werden die besten sechs Resultate (ein Streichresultat) für die Vergabe des Österreichischen Rallye Staatsmeisters in dieser Division I herangezogen.

Eines ist sicher, sowohl Raimund Baumschlager, als auch Franz Wittmann jun. werden in der Steiermark wieder versucht sein, ihren bisher sehr spannenden Zweikampf der letzten Rallyes fortzusetzen. Baumschlager kommt als Titelverteidiger und regierender Staatsmeister nach Judenburg. Der Rosenauer hat heuer bereits zwei Siege und einen zweiten Platz eingefahren. Damit führt er in der Meisterschaft mit neun Punkten Vorsprung auf Wittmann. Der Rookie wurde heuer zweimal Zweiter und hat auch einen dritten Platz auf seinem Konto. Die Devise dieses Fights heißt, Routine gegen junges Draufgängertum. Baumschlager hält bei 48 Jahren, Wittmann ist erst 24 Jahre alt, für Spannung ist also gesorgt.

Unabhängig davon sind aber nicht nur diese beiden Fahrer zum Favoritenkreis zu zählen. Dies hat sich bei der letzten Rallye in Pinggau bestätigt, wo es Andreas Waldherr auf einem VW S2000 gelang, sowohl Baumschlager als auch Wittmann (beide Mitsubishi), ganz klar in die Schranken zu weisen. Dies könnte natürlich auch Kris Rosenberger einmal gelingen, der das gleiche Auto wie Waldherr einsetzt.

Ebenfalls gute Punktechancen haben Waldemar Benedict, der mit dem Peugeot 207 S2000 in Pinggau eine bemerkenswerte Vorstellung ablieferte, dann natürlich der Steirer Willi Stengg, Mario Saibel, Walter Kovar, Michael Kogler, Sascha Plöderl und Dieter Kienbacher (alle Mitsubishi).

Die Favoriten in den Klassen A5-A7 sind sicher Hannes Danzinger (VW Golf KitCar CNG), Hermann Berger (Suzuki Swift S1600) und Willi Rabl (VW KitCar).

Nicht unerwähnt sollen dabei jene Piloten bleiben, die mit N4 Fahrzeugen in der Division I mitfahren, aber als Nichtösterreicher mit ausländischer Lizenz keine ÖM-Punkte erhalten. Ihr Einsatz in der Steiermark gilt hauptsächlich dem Mitropacup und natürlich auch der Gesamtwertung der Castrol Judenburg Pölstal Rallye.

Dies ist in erster Linie der Deutsche Hermann Gassner, dann sein Sohn Hermann jun., die Tschechen Jiri Tosovsky und Jaroslav Mikulenka, der Deutsche Thomas Wallenwein, sowie die Italiener Pieralessio di Giusto und Mirano Gaiardoni. In der Nennliste scheint auch noch der Russe Vitaly Goldovskiy vom Grizzly Power Team auf. Er fährt nicht im Mitropacup, bekommt aber auch keine ÖM Punkte da er mit russischer Lizenz unterwegs ist – sein Beweggrund ist „just for fun“. In Pinggau wurde er 15. Gesamt.

ÖM, Div II: Automobile der Gruppe N, - 2000 ccm (N1-N3)

Unabhängig davon dass der Sieger der Division II am Ende der Saison als OSK Pokalsieger gefeiert wird, kommt auch der Österreichische Junioren Staatsmeister aus dieser Ecke. Zu favorisieren sind hier die Ford Piloten Christoph Leitgeb, Patrick Winter, Daniel Wollinger und die beiden Peugeot Fahrer Alois Handler und Franz Schulz.. Inwieweit es einem der Suzuki Swift Piloten wie Michael Hofer, Peter Schauberger, Mario Klammer oder Hermann Neubauer mit ihren N2 Autos gelingt in diese Phalanx einzubrechen, bleibt abzuwarten. Für den Junior Staatsmeistertitel kommen Christoph Leitgeb, Daniel Wollinger oder Dominik Hartl in Betracht.


ÖM, Div III: Dieselfahrzeuge die national oder intern. homologiert sind, Klasse 9

Hier gilt ein Mann als klarer Favorit, der heuer schon bei allen drei Rallyes das Punktemaximum erzielt hat. Ing. Michael Böhm vom Team Scuderia Abarth Austria ist gleichzeitig als Steirer der Lokalmatador und hat heuer mit dem Grande Punto JTD das sicher beste Fahrzeug im Feld und ist auch fahrerisch eine Klasse für sich. Zwölf SP-Bestzeiten bei 12 SP´s bei der Bosch Rallye in Pinggau haben dies eindrucksvoll unterstrichen. Der OSK Pokalsieger des Vorjahres, Günther Jörl auf Seat Ibiza 1,9 liegt in der Division III mit einem Rückstand von 29 Punkten auf Platz Zwei und wird ij Judenburg sicher nicht zu unterschätzen sein. Um einen Podiumsplatz kämpfen auch noch Bernhard Spielbichler im VW Golf V und Alfred Leitner im Fiat Stilo von Fat Austria Racing.

ÖM, Div IV: Alternativkraftstofffahrzeuge, die national oder intern homologiert sind

Es ist jene Division, die am Saisonende mit dem Rallye Umweltpokal der OSK belohnt wird. Derzeit kommen dort Fahrzeuge zum Einsatz die entweder mit Bio Gas oder Bio Ethanol angetrieben werden. Klarer Favorit ist Beppo Harrach (Mitsubishi), der im letzten Jahr Gesamt-Dritter in Judenburg wurde und anschließend auch erstmals mit einem Gas-Auto die Gesamtwertung der Ostarrichi Rallye gewinnen konnte. Auch zuletzt in Pinggau war Harrach mit der ersten SP-Bestzeit erfolgreich, ehe er mit einem Elektronikschaden ausgefallen ist.
Sehr zu beachten wird auch Gerwald Grössing sein. Sein mit Bio Ethanol betankter Mitsubishi holte sich bei der Bosch Rallye mit Gesamtrang 8 auch den Sieg in der Division IV. In der Meisterschaft in Führung liegt aber Hubertus Thum mit dem Gasangetriebenen VW Golf V GTI. Er wurde bis jetzt einmal Zweiter und einmal Dritter.


Castrol Historic Rallye Staatsmeisterschaft:

Die Castrol Judenburg Pölstal Rallye wird zumindest eine Vorentscheidung bringen, welcher der beiden Piloten als Führender in die Sommerpause gehen wird. Derzeit liegen beide Fahrer punktegleich an der Spitze der Meisterschaftswertung. Der eine heißt Josef Pointinger, ist ein alter Rennfuchs und bewegt einen Ford Escort 2000. Der andere ist Christian Rosner, ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der den Motorsport als Hobby betreibt. Sein fahrbarer Untersatz ist ein Porsche 911 Carrera.
Im Lavanttal hat Pointinger vor Rosner gewonnen, in Pinggau war die Reihenfolge genau umgekehrt. Inwieweit noch andere Piloten wie Konrad Friesenegger, Ossi Posch oder Gerald Oppenauer in den Titelkampf eingreifen können wird sich erst herausstellen.

Suzuki Motorsport Cup:

Hier zeichnet sich wieder ein toller Suzuki Swift Vierkampf ab. Hermann Neubauer der in Pinggau auf Grund eines Überschlages nur Zweiter wurde, wird Mario Klammer fordern. Dieser hat letztes Jahr in Judenburg gewonnen. Dazu kommt der Deutsche Veit König und der junge Philipp Lietz, der bei seinen ersten beiden Einsätzen im Suzuki Motorsport Cup mehr als nur eine Talentprobe abgelegt hat. Man erwartet bei der Castrol Judenburg Pölstal Rallye den Einsatz von 14 bis 15 Fahrzeugen, wobei eine Woche vorher für die Truppe noch der Rundstreckeneinsatz mit zwei Rennen auf dem Salzburgring festgesetzt ist.

Ford Fiesta Sporting Trophy:

Der Favorit heißt hier Patrick Winter. Der Oberösterreicher wurde bei der letzten Rallye in Pinggau auf Grund eines Getriebeproblems nur Zweiter. Vorher lieferten sich Winter und der Kärntner Christoph Leitgeb ein sehenswertes Duell. Drei Prüfungen vor Ende der Bosch Rallye, waren die die beiden Youngster nur durch 14 Sekunden von einander getrennt, dann entschied das Glück für Leitgeb. Viel kann man sich auch von Martin Kalteis erwarten, der Steirer hatte einen guten Speed und sollte bald in den Spitzenkampf eingreifen können. In Judenburg werden sieben Ford Fiesta an den Start gehen, darunter auch der Racing Rookie 2007, Lukas Langstadlinger.

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