BP Nr2
07. Jänner 2008
cb

Tapfer gekämpft, aber leider Null Punkte

Ein ständig wechselnder Mix aus Asphalt, Eis und Schnee auf den Sonderprüfungskilometern im oberösterreichischen Mühlviertel erwartete dabei die Teams. Bereits im Vorfeld warf der Auftakt zur Rallye-ÖM viele Fragen auf und sorgte letztendlich für Arbeit im Team von Volkswagen Motorsport Austria. Schließlich hatte man noch keine Erfahrungswerte mit dem neuen VW Polo S2000 auf einem derart schwierigen Geläuf. Wie würden Fahrwerk, Reifen, aber auch der Fahrer selbst, wohl hier am Besten mit dem pfeilschnellen Wolfsburger Giftzwerg harmonieren? Letztendlich entschied man sich kurzfristig für einen Fahrwerks- und Bremsenumbau, um die optimalen Rennspikes montieren zu können. Einige Stunden Aufwand waren dafür noch kurz vor dem Rallyestart notwendig.
Mit einem 4. Rang auf der ersten Sonderprüfung – noch vor dem hoch favorisierten und späteren Gesamtsieger Vaclav Pech (Mitsubishi Evo IX) aus Tschechien – schien die Marschrichtung zu stimmen. Jedoch bereits auf den folgenden Sonderprüfungen machte sich ein leichter Leistungsverlust am VW Polo S2000 zu bemerken. Ein defekter Auspuffkrümmer, der dafür als Ursache ausgemacht wurde, konnte zwar im Laufe des Tages im Service repariert werden, aber die Rallye entwickelte sich immer mehr zu einem Sekundenkrimi und da zählte bzw. fehlte jede einzelne Pferdestärke des VW Motors.

Ab Sonderprüfung acht lief der VW Polo S2000 wieder und auch der Pilot fand langsam Spass an den schwierigen Verhältnissen und den Duellen auf den Sonderprüfungen. Im Vergleich der Österreicher hielt man nahezu immer an der Spitze mit und das stimmte zuversichtlich für den weiteren Verlauf. Selbst von einer nachlassenden Bremse lies man sich (noch) nicht irritieren und so beendete man Tag eins der Jänner Rallye auf einem zufrieden stellenden achten Gesamtrang bzw. vierten Rang in der österreichischen Wertung.
Auf der Anfahrt zur ersten Sonderprüfung am Samstag entschloss sich das Bremssystem dann jedoch endgültig seinen Dienst zu quittieren. Als Reparaturversuche nicht jenen Erfolg brachten, der angesagt wäre, um die nächsten beiden Sonderprüfungen über 16 bzw. 21 Kilometer einigermaßen sicher bestreiten zu können, entschloss sich Andreas Waldherr schweren Herzens die Rallye zu beenden: „Ich wollte niemanden gefährden und auch das neue Auto nicht riskieren. Darum habe ich mich zu diesem vorzeitigen Rückzug aus der Rallye entschlossen.“

„Mit dem VW Polo S2000 verfüge ich heuer über ein Auto, das es mir erlaubt in der österreichischen Meisterschaft ganz vorne mitzufahren. Kris Rosenberger hat auf einem identen Auto bewiesen, dass wir damit die Phalanx der Mitsubishi auf jeden Fall durchbrechen können. Das stimmt mich sehr zuversichtlich und ab dem nächsten Lauf zur Meisterschaft – der Lavanttal Rallye, Anfang April – sollte der Untergrund dann besser für mich und meinen VW PoloS2000 passen.“, zieht Andreas Waldherr sein Resümee nach der Jänner Rallye.

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