BP Nr2
02. Jänner 2008
cb

Grizzly Power für Kris Rosenberger und den VW Polo S2000

Kris Rosenberger als “Sir” der österreichischen Rallye-Szene zu bezeichnen, ist sicher keine Übertreibung. Kein Mann, der sich in die Tiefen medialer Wortgefechte zweifelhaften Niveaus begibt, sondern ein Mann des Ausgleichs, der immer versucht, sein Bestes zu geben und niemals irgendwo verzweifelt nach Ausreden sucht. Ihn im Frühjahr 2006 ins „VW-Rallye-Team Austria“ zu verpflichten, war zweifellos eine große Aufwertung des Teams. Kris bedankte sich mit seinen besten Leistungen. Dies mit einem Golf Kit-Car, das sehr wohl in besten technischen Zustand war, aber dennoch schon seine Tage auf dem Buckel hatte. Um einem Weiterverkauf seines Rallyeautos zu entgehen, entsorgte er diesen im vergangenen Herbst auf Sonderprüfungswegen an einer oberösterreichischen Hausmauer.

Für 2008: Neues Auto, neuer Sponsor, „alte“ Co-Pilotin. (Die hübsche Tina Maria Monego hütet bereits das dritte Jahr den heißen Sitz von Kris) Entsprechend viele Vorschuß-Lorbeeren werden dem St. Pöltner für die kommende Saison gestreut. Inmitten eines dynamischen Wirtschaftsunternehmens wird Kris für den sportlichen Touch sorgen. Sehr wohl in guter sportlicher Gesellschaft.

„Grizzly“ und Kris Rosenberger sind eine bärenstarke Verbindung. Gesichert ist nicht nur die komplette österreichische Meisterschaft im VW Polo S2000, sondern auch ein noch nicht näher spezifizierter WM-Lauf (die Lokalität wird erst von Grizzly aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bestimmt) und einige Läufe zur rumänischen Meisterschaft. Auch dies hat mit der Firmenpolitik von „Grizzly“ zu tun, das im jüngsten EU-Mitgliedsland eine größere Tankstellen-Kette erworben hat und auch in diesem Zusammenhang mit den Expansionsplänen bereits in der Umsetzungsphase steht. Dahingehend steht Grizzly auch in Verhandlung mit dem rumänischen Spitzenpiloten Claudiu David, einem ehemaligen Teamkollegen von Manfred Stohl, in Österreich spätestens seit seinen regelmäßigen Starts bei der Waldviertel-Rallye gut bekannt.

Wie haben einander „Grizzly“, einer jener finanzkräftigen und entsprechend enthusiastischen Top-Sponsoren, auf die jede Sportart ja sehnsüchtig wartet, und Kris Rosenberger eigentlich gefunden? Man könnte es „Liebe auf den ersten Blick“ zwischen „Grizzly“-Chef Alfred Gangelberger und dem Herren der Rasthäuser nennen. Zwei erfolgreiche Geschäftsmänner, die schon bei ihrer ersten Begegnung im Firmen-Hauptquartier in Wien I, Kärntnerstrasse, die entsprechende Gesprächsbasis für eine fruchtbare und im weiteren Verlauf sicher auch für beide Seiten erfolgreiche Zusammenarbeit gefunden haben.

Was die Saisonziele betrifft, hat sich für Kris Rosenberger nicht allzu viel verändert im Vergleich zur turbulenten Saison 2006:
„Ich möchte in der österreichische Rallyemeisterschaft zumindest ordentlich mitmischen. Es ist mir klar, daß das mit größter Wahrscheinlichkeit noch nicht die IQ-Jänner-Rallye sein kann, aber im Frühjahr sollte ich mit dem VW Polo S2000 so auf ‚du und du’ sein, daß ich um Gesamtsiege kämpfen kann. Wie sich aber vor allem 2006 gezeigt hat, ist es ganz wichtig, immer ins Ziel zu kommen und Punkte zu sammeln. Willi Stengg ist 2006 nur fünf der acht Läufe gefahren und trotzdem Vizemeister geworden. Das ist eine Tatsache, an der man nicht vorbei kommt und die die Taktik für die Saison bestimmt. Das heißt, um den Sieg kämpfen, wenn sich die Chance dazu ergibt, aber sollte es einmal nicht optimal laufen, so viele Punkte einfahren wie möglich. Nur aufgeben, wenn es unvermeidlich ist, was hoffentlich nie eintreten wird. Damit sollte es möglich sein, auch Raimund Baumschlager einen heißen Tanz zu liefern. Denn daß er der klare Titelfavorit bleibt, ist nach den letzten Jahren klar. Aber es wäre eine phantastische Sache, sollte es uns, das heißt mir, meiner Co-Pilotin, „Grizzly“ und Volkswagen, gelingen, seine Serie zu beenden. Versuchen werden wir es allemal.“

Der „Grizzly power“-gesponserte VW Polo S2000 wird für die IQ-Jänner-Rallye noch in Belgien angemietet. Erst danach wird in gegebener Zeit entschieden werden, ob das Fahrzeug für die restliche Saison angekauft wird oder die Miet-Option aufrecht bleibt. Kris konnte inzwischen erste Erfahrungen mit dem Auto sammeln und zeigte sich danach sehr zuversichtlich:

„Ein tolles Auto, auf daß man sich aber erst einschießen muß. Ich freue mich schon richtig darauf, mich mit den Gruppe N-Teams aus Österreich und Tschechien zu messen.“

Was die IQ-Jänner-Rallye betrifft, haben sich die Voraussetzungen in Sachen Meisterschaft durch das neue Reglement drastisch geändert: Erstmals seit vielen Jahren sind nämlich nur österreichische Piloten punkteberechtigt, d.h. selbst wenn am Ende der beste Österreicher – was niemand hofft – nur Platz 3 belegen sollte, erhält er volle Punkte für den Sieg in der Wertung für die österreichische Meisterschaft. Daß man sich den tschechischen Gästen trotzdem mit aller Kraft entgegen stemmen wird, ist allerdings durch ein schönes Preisgeld für die Top-6-Piloten im Gesamtklassement garantiert. Und ein Zubrot zum Budget ist schließlich allen höchst willkommen.

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