Sepp Haider startet bei der OMV-Waldviertel-Rallye
Der Saalbacher Sepp Haider, Jahrgang 1953, ist einer der ganz großen Sympathieträger des österreichischen Rallyesports. In seiner großen Zeit war er der erklärte Publikumsliebling, der zwar materialmäßig zumeist gegen die „Allradler“ unterlegen war, doch mit seinen Drifts und spektakulären Querfahrten die Zuschauer stets begeisterte.
Noch in bester Erinnerung sind seine 360 Grad Turns um die legendäre Getränkedose auf der Kärntner SP „Brückl-Diex“ – „lieber ein paar Sekunden verloren, als die Fans nicht gut zu unterhalten…!“ war sein damaliges Motto, aber das Publikum war glücklich.
Bei der OMV-Waldviertel-Rallye (8. bis 10. November) ist er erstmals seit 1999 (Sieger Gorbatschow-Rallye) wieder am Start.
Er begann seine Karriere 1975 auf einem ehemaligen VW 1303 S von Porsche Salzburg, als das Werksteam zugunsten des Rallyecross-Sportes aufgelassen wurde. Bald folgten Starts auf Opel Ascona und Opel Kadett GTE. In seiner Zeit gewann er insgesamt 18 internationale Rallies und feierte eine eindrucksvolle Karriere als Profi bei Opel Irmscher. Anfänglich war Jörg Pattermann sein Beifahrer. 1988 gewann er mit Copilot Ferdinand Hinterleitner den WM Lauf in Neuseeland, 1989 gewannen Haider/Hinterleitner die Deutsche Rallyemeisterschaft! Noch sehr gut in Erinnerung sind seine spektakulären Auftritte mit dem Mercedes 500 SLC in Österreich und Deutschland (z. B. Rang 2 bei der Deutschland Rallye).
1990 verstarb Fedinand Hinterleitner bei einem tragischen Verkehrsunfall. Nicht zuletzt aus diesem Grund, weil die Rallye beinahe an der Haustür von Hinterleitner vorbeiführt und in Erinnerung an diesen, hat Sepp Haider fürs Waldviertel genannt: „Ich habe den Ferdinand menschlich sehr respektiert, wir hatten große Erfolge zusammen!“
1990 gewann Sepp Haider (Opel Kadett GSI) die Waldviertel-Rallye mit dem ehemaligen Copiloten von Walter Röhrl und zweifachen Weltmeister Christian Geistdörfer, was Haiders Stellenwert in der Branche unterstreicht und in jener Saison gewannen die Beiden dreimal bei Deutschen Meisterschaftsläufen. 1995 wiederholt er seinen Waldviertel Sieg auf Toyota Celica 4WD. 1978 und 1997 gewann Sepp Haider den OSK Pokal.
In der Weltmeisterschaft errang Sepp Haider, neben dem Neuseeland-Sieg, 1993 Platz 5 in Australien und Platz 7 in Schweden.
Das Projekt bei der OMV-Waldviertel-Rallye, bei dem er einen Mitsubishi EVO VI, Gr. N aus dem Hause Gassner fährt, kommt mit Hilfe von Veranstalter und Chef-Master-Mind Helmut Schöpf, Bezirksblatt, Hohes C, AUTO-aktuell und Vredestein zustande. „Es war extrem schwierig und für mich eigentlich unvorstellbar, wie schwer es ist, heute Sponsoren für einen Lauf mit einem Klassemann wie Sepp Haider es eben ist, zu finden, aber ich bin froh, dass der Sepp nochmals starten kann“, so Klaus Neuberger, der 5 Jahre Pressebetreuer von Sepp Haider war.
Sepp Haider ist seit Jahren für Audi als Fahrinstruktor tätig und zur Zeit ist er noch bis 5. November auf dem Nürburgring. Dann gibt’s zwei Tage kurze Streckenbesichtigung. Die Telefonate in den letzten Tagen mit ihm fanden abends statt. „Weil ich einmal bei ca. 220 km/h auf der Nordschleife des Nürburgrings mit einem Mitglied des Vorstandes das Handy abgehoben habe, was bei diesem zu leichter Nervosität führte, konnte die Kommunikation erst spät abends nach der Dienstzeit stattfinden.“ „Ich freue mich sehr auf den Start und auf den hohen Schotteranteil von 90 Prozent.“
Sepp Haider wird mit dem Deutschen Ex-Profi Manfred Hiemer (München) an den Start gehen. Manfred Hiemer war 1991 mit Erwin Weber Deutscher Rallyemeister, er fuhr zuvor mit Jocki Kleint und später (bis 2005) mit Armin Schwarz im Skoda Werksteam. Sepp Haider kennt Manfred Hiemer aus der Deutschen Rallyeszene, als er noch mit Ferdinand Hinterleitner erfolgreich auf deutschen Sonderprüfungen unterwegs war.
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