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Die unglaubliche Geschichte des OMV CNG Rally Teams
Es ist die wahrscheinlich eindrucksvollste Geschichte im österreichischen Rallye¬sport. Nur 16 Monate nach der Feuertaufe eines neuen Autos gewann Beppo Harrach am 20. Oktober 2007 zum ersten Mal mit einem gasbetriebenen Fahrzeug die Gesamtwertung eines internationalen Meisterschaftslaufes. So sensationell diese Tatsache auch ist, so ungewöhnlich und bewundernswert ist auch ihr Zustandekommen. Und bei der OMV Rally Waldviertel hat das OMV CNG Team abermals Großes vor und schickt sowohl Beppo Harrach (CNG Mitsubishi Lancer Evo VI) als auch Manfred Stohl (CNG Mitsubishi Lancer Evo IX) ins Rennen.
Im Frühjahr 2006 hegte die OMV den Plan ein gasbetriebenes Rallyefahrzeug in der Österreichischen Meisterschaft einzusetzen. Leichter gesagt als getan, denn bis zu diesem Zeitpunkt gab es keinen allradbetriebenen Boliden, der diesen Anforderungen entsprach. Ein Fall für Manfred Stohl und sein Team von Stohl-Racing. Der Daniel Düsentrieb der Rallye-Tuner stellte sich der innovativen Herausforderung und baute in nur sieben Wochen einen Mitsubishi Lancer Evo VI, der mit CNG (compressed natural gas) angetrieben wurde.
Die Feuertaufe war am 2./3. Juni 2006 bei der Ostarrichi-Rallye im Raum Bad Hall. Harrach freundete sich sehr schnell mit dem Prototypen an und belegte mit einigen Kinderkrankheiten den elften Gesamtrang. Vor allem die Überhitzung des Motors stellte Stohl-Racing vor eine neue Herausforderung. Doch Chef-Ingenieur Günther Aschacher erklärt das Projekt zu seinem Lieblings-Baby und verbrachte jede freie Sekunde mit der Behebung des Problems.
Bis zum Ende des vergangenen Jahres hatte Aschacher die Lösung gefunden und Beppo Harrach führte das CNG Rally Team bei der OMV Rally Waldviertel zu einem sensationellen fünften Gesamtrang. Grund genug, um für 2007 das Nachfolgemodell aufzubauen.
Mit dem CNG Mitsubishi Lancer Evo IX startete Beppo Harrach mit einem neunten Gesamtrang bei der Pirelli Lavanttal-Rallye. Eine Basis, auf der man aufbauen konnte. „Wir bewegen uns permanent Im Bereich von Prototypen. Da der CNG Mitsubishi weltweit das erste gasbetriebene Auto mit Allradantrieb über 200 PS ist, gibt es keine Erfahrungswerte. Unser Testfeld sind die einzelnen Rallyes. Nur dort holen wir uns die Daten, die wir zur Weiterentwicklung benötigen“, erklärt Günther Aschacher.
Und mit der Entwicklung ließ man sich nicht lange Zeit. Nach dem Ausfall bei der Bosch-Rallye setzten Beppo Harrach und sein Team bei der Castrol-Rallye das erste absolute Highlight. Mit dem dritten Gesamtrang schaffte zum ersten Mal ein CNG Boliden den Sprung aufs Stockerl eines internationalen Rallye-Staatsmeisterschaftslaufes. Dass dies keine Eintagsfliege war zeigte Harrach gleich nach der Sommerpause und bewies mit dem dritten Platz bei der BP Rallye in Krumbach abermals das unglaubliche Potential des CNG Mitsubishis.
Vielleicht gehören kleine Rückschläge zum ganz großen Erfolg. Beppo Harrach dürfte es gefühlt haben, als er Mitte September in Admont den CNG Mitsubishi Lancer Evo IX komplett zerknitterte. Und jedes Ende auch ein neuer Anfang ist, besann man sich bei Stohl-Racing der Qualitäten des Evo VI und schickte bei der Ostarrichi Rallye den Niederösterreicher mit dem Vorjahresmodell ins Rennen.
Der zwölfte Lauf im Rallye-Gaszeitalter sollte bislang auch der größte Triumph werden. Bei widrigsten äußeren Bedingungen feierten Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher eine Weltpremiere. Zum ersten Mal holte ein gasbetriebenes Fahrzeug den Gesamtsieg eines internationalen Meisterschaftslaufes. „Es ist ein Wahnsinn. Wie sich doch der Kreis schließt. Vor 16 Monaten absolvierten wir bei der Ostarrichi den ersten Einsatz. Jetzt stehen wir ganz oben. Dieser Erfolg gehört dem ganzen Team, das immer an dieses Projekt geglaubt hat“, jubelte Harrach.
Grund genug um bei der OMV Rally Waldviertel die Erwartungen nicht zu niedrig zu stecken. Als besonderes Zuckerl pilotiert Manfred Stohl selbst den neu aufgebauten CNG Mitsubishi Lancer Evo IX, während Beppo Harrach das Siegerauto der Ostarrichi-Rallye zum Einsatz bríngen wird. „16 Monate lang habe ich die Entwicklung dieses Projektes mitverfolgt und habe die Fahrzeuge tagtäglich in meiner Firma gesehen. Bis auf ein paar Testfahrten kenne ich die Fahreigenschaften der Gasboliden nicht genau. Daher bin ich sehr gespannt, wie sich der CNG Mitsubishi im Renneinsatz anfühlt. Ich freue mich schon sehr aufs Waldviertel“, erklärt Manfred Stohl.
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