BOSCH Super plus-Rallye: Erschwerte Bedingungen
Man konnte nicht sagen, daß der vierte ÖM-Lauf dieser Saison besonders geeignet war, um die Vorteile eines Kitcars zu nützen
Die Regenfälle während der gesamten Rallye, noch dazu in Kombination mit den niedrigen Temperaturen am zweiten Tag, machten Traktion zu einem wichtigeren Faktor als hohe Motorleistung und ein agiles Bremsverhalten, Punkte, in denen das SEAT-Kitcar zweifellos brilliert. Aber bei dieser Rallye war es eben wichtiger, die Leistung auf den Boden zu bringen, und da tut man sich mit nur einer angetriebenen Achse am Wagen eben etwas schwer. Und anders als etwa bei den Dieselwagen von VW, verfügt der SEAT Ibiza auch nicht über eine Traktionskontrolle.
Somit eine enorme Herausforderung an Arnold und Alexander Heitzer, was ja durchaus auch einen gewissen Reiz haben kann. Zumal der Markenkonkurrent, an dem man sich üblicherweise mißt, mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte: Markus Jaitz erlebte ein persönliches Hoch, als er auf SP 1 um 4 Sekunden schneller als Arnold Heitzer fuhr, erlitt aber auf der Pöllauberg-SP einen jähen Rückschlag, als er sich in einer Kurve verschätzte und die Rallye mit einem Überschlag beendete. Trotzdem begnügten sich Arni und Alexander nicht damit, die Rallye sicher und gemütlich auf Platz 2 in der Gruppe A bis 2.000 cm³ zu Ende zu fahren, war doch Kurt Adam hinter ihnen ähnlich weit weg wie Andreas Waldherr vor ihnen. Und ein bißl was für die Leute will man ja schließlich auch zeigen.
Es ist ihnen gelungen, auch wenn sich die fehlende Routine ein wenig bemerkbar gemacht hatte. Dafür gab es aber keinen zeitraubenden Ausritt, wie bei vielen anderen, und auch die Technik machte keine nennenswerten Schwierigkeiten. Lediglich ein platter Reifen auf SP 11 mischte ein wenig die Karten zugunsten von Manfred Pfeiffenberger, der so das SEAT-interne Markenduell für sich entschied. Als Diesel-Fahrer gilt Pfeiffenberger aber nicht als Klassenkonkurrent, der zweite Platz in der Gruppe A7 war nie in Gefahr.
Fazit: Ein willkommener Beitrag zur bunten Show und ein Beweis, daß man mit entsprechender Vorsicht mit einem Kitcar auch unter schwierigen Bedingungen ein gutes Ergebnis schaffen kann.
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