10. September 2006
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Baumschlager hat bei BP Ultimate Rallye nichts anbrennen lassen
Der Rosenauer gewinnt vor 35.000 Zuschauern vor Waldherr und Rosenberger. Gassner wird Erster in der Gruppe N, Harrach siegt bei den Alternativen, Rene Hofstätter gewinnt in der Ford Fieste Trophy und Hermann Berger bei den Suzukis.
Ein sportlich voller Erfolg wurde die BP Ultimate Rallye im Raum Krumbach, mit der Castrol Superstage im Magna Racino. Dieser achte Staatsmeisterschaftslauf, der auch gleichzeitig als Lauf zur FIA Historic Europameisterschaft zählte, ging vor 35.000 Besuchern ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne. Mitorganisator Helmut Doppelreiter konnte zufrieden sein: "Sportlich gesehen hat sich unser Einsatz in den letzten Monaten durchaus gelohnt. Es wurde toller Rallyesport geboten, der die vielen Zuschauer auch wirklich begeistert hat. Auch die Fahrer sprachen von einer sehr interessanten Rallye, die von jedem viel Fahrkönnen erforderte."
Großer Sieger wurde Raimund Baumschlager (Mitsubishi), der in jeder Phase der Rallye der klar dominierende Mann war: " Für mich war dieser volle Erfolg für die Meisterschaft sehr wichtig. Darüber hinaus haben wir während der drei Tage vieles probiert und auch getestet. Am gestrigen Tag, als Toto Wolff mit dem WRC noch im Bewerb war, habe ich richtig gefightet und diesen Speed immer beibehalten. Heute habe ich etwas taktiert und den Vorsprung sicher ins Ziel gebracht."
Nach dem Out von Wolff entwickelte sich ein Kampf zwischen den beiden VW KitCars von Andreas Waldherr und Kris Rosenberger gegen den Deutschen GrpN Haudegen Hermann Gassner. Am Ende wurde Waldherr hinter Baumschlager Zweiter: "Für mich als Lokalmatador ist es glänzend gelaufen, ich bin eine schnelle, fehlerlose Rallye gefahren. Raimund zu gefährden war illusorisch, daher habe ich für mich das optimalste Resultat erreicht." Dritter mit drei SP-Bestzeiten wurde Kris Rosenberger: " Ich bin mehr als zufrieden. Vor allem freue ich mich, dass ich ähnliche Zeiten wie Waldherr gefahren bin, der ja hier zu Hause ist. Das Finale war mit acht Zehntel Sekunden Vorsprung auf Hermann war denkbar knapp." Bester Gruppe N Pilot wurde Hermann Gassner als Gesamt-Vierter, der damit einen vorzeitigen Titelgewinn von Mörtl verhinderte: "Natürlich habe ich nur mehr theoretische Chancen, aber man kämpft immer bis zum Schluss."
Auf Rang Fünf landete Achim Mörtl, nach seinen bisherigen Erfolgen eine kleine Enttäuschung: "Wenn man fünfmal gewinnt, muss man auch mit einem zweiten Platz zufrieden sein." Eine gute Rallye fuhr auch der Steirer Willi Stengg als Sechster: "Für mich war klar, dass wir gegen die beiden VW KitCars keine Chance haben, als Dritter in der Gruppe muss man bei dieser Besetzung aber zufrieden sein."
Großer Pechvogel wurde David Doppelreiter. Der Mitorganisator der Rallye, der auch als Fahrer im Einsatz war, bot mit dem Peugeot KitCar eine tolle Leistung, fuhr absolute Spitzenzeiten, fiel aber durch einen Ausritt auf der SP 16 zeitmäßig hoffnungslos zurück. Ihm gebührt aber wertfrei der Titel "man of the rallye"
Wieder stark in den Vordergrund gefahren hat sich mit seinem Erdgas Mitusbishi Beppo Harrach. Er gewann nicht nur überlegen die Dieselklasse, sondern weitere wichtige Erkenntnisse: "Wir haben drei Rallyes am Beginn ausgelassen aber über den Sommer viel gearbeitet, viel getestet, das macht sich jetzt bezahlt. Schön langsam schließen wir von den Zeiten her gesehen, auf die Gruppe N Spitze auf. Ich hoffe es geht so weiter. Mit einem zweiten Platz hinter Harrach schaffte der junge Michael Kogler bereits vorzeitig den Titel: "Das ist der bisher größte Erfolg in meiner bisherigen Motorsportkarriere. Ich möchte mich beim Team und vor allem bei meinem Reifenausrüster Matador bedanken." Dritter in der Dieselklasse wurde der Erdgas betriebene VW von Hannes Danzinger, nachdem Michael Böhm mit Halbwellenbruch ausschied. Böhm ließ bis dahin keinen Zweifel, dass er sich noch Hoffnungen auf den zweiten Platz machte. Mit tollen Dieselzeiten, oftmals vor Kogler, kontrollierte er Danzinger und baute den Vorsprung kontinuierlich aus und verringerte den Abstand zu Kogler. In SP 14 brach in einer Bergauf-Kehre die linke Halbwelle und aus war der Traum von einer guten Platzierung.
Viel Spannung brachte der FIA Historic EM-Lauf. Nachdem vorerst der Norweger Valter Jensen (Porsche) die Führung übernahm, gelang es Christian Rosner (Porsche) den Norweger nach der SP 4 zu überholen. Der Österreicher baute seinen Vorsprung aus, hatte jedoch auf der SP 7 mit einem Reifendefekt Pech, am Ende der 2. Etappe lagen beide Piloten zeitgleich an der Spitze. Rosner konnte sich am heutigen Tag wieder vom Norweger absetzen, touchierte jedoch auf der SP 13 einen Baum, der das vorzeitige Aus bedeutete. Damit ging der Sieg in diesem EM-Lauf an Jensen, vor den beiden Österreichern Johannes Huber, der eine sehr gleichmäßige und schnelle Rallye fuhr, sowie Bernd Rothensteiner (Ford Escort)
Die wichtigsten Ausfälle: ÖM Krisztian Hideg (vor SP3 Differential), Toto Wolff (SP 4 Ausritt), Walter Kovar (SP 6 Ausritt nach Differentialschaden), Michael Böhm (SP 14 Halbwelle), FIA Historic Christian Kornherr (SP3 Ausritt), Josef Pointinger (SP4 Ausritt), Christian Rosner (SP13 Ausritt)
Stand in der österreichischen Meisterschaft:
Gruppe A: 1. Baumschlager 62 Punkte, 2. Toto Wolff 40, 3. Doppelreiter und Waldherr je 30 Punkte, 5. Rosenberger 19, 6. Benedict 17, 7. Hideg 12 Zähler
Gruppe N: 1. Mörtl 70 Punkte, 2. Gaßner 54, 3. Haneder 40, 4. Franz Sonnleitner 34, 5. Mario Saibel 33, 6. Willi Stengg 27, 7. Keferböck 24 Zähler
Diesel: 1. Kogler 78 Punkte, 2. Martin Fischerlehner 48, 3. Hannes Danzinger 44, 4. Beppo Harrach 34, 5. Willi Rabl jun. 29, 6. Michael Böhm 27 Zähler
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