Sainz gewinnt Silk-Way-Rallye
Die harte und anspruchsvolle Rallye, die von St. Petersburg an der Ostsee bis zur Olympiastadt Sotschi ans Schwarze Meer führte, diente dem Team als Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2011. Hohen Besuch gab es am vorletzten Tag der Rallye: Wladimir Putin, der Ministerpräsident der Russischen Föderation, besuchte das Volkswagen Team, ließ sich das Biwak zeigen und von "Dakar-Sieger" Carlos Sainz den Volkswagen Race Touareg 3 erklären. Putin äußerte sich anschließend begeistert.
Mit dem neuen Race Touareg 3, der von einem hocheffizienten, 310 PS starken TDI-Dieselmotor angetrieben wird, nahm die technische Entwicklung von Volkswagen für die Rallye Dakar den nächsten Schritt. Eine überarbeitete Aerodynamik mit verbesserter Luftführung einerseits und Evolutionen bei Fahrwerk und Antrieb andererseits sollen die Basis für den dritten "Dakar"-Sieg in Folge bilden.
In Russland wurden am Race Touareg 3 die neuen Komponenten auf Herz und Nieren erprobt. Die acht Tagesetappen der Silk-Way-Rallye durch das Wolgadelta, die Kalmückische Wüste und den großen Kaukasus waren ein Test unter Wettbewerbsbedingungen: Auf schnellen Schotterabschnitten mit langen Vollgaspassagen und Abschnitten mit kleinen Dünen wurden sowohl die Technik als auch die Fahrer bis an ihre Grenzen gefordert. Wichtig war auch, das Zusammenspiel mit den Copiloten für den Marathon-Klassiker im Januar zu trainieren. Dabei mussten auch die Begleitcrews bis an ihre Grenzen gehen: Einige Tagesetappen waren bis zu 700 Kilometer lang.
Mit ihrem vierten Sieg im vierten gemeinsamen Rennen schrieben die "Dakar"-Sieger von 2010, Carlos Sainz und Lucas Cruz, die Erfolgsgeschichte des Race Touareg weiter fort. Der Marathon-Rallye-Prototyp hat seit 2004 bei 29 Rallye-Einsätzen insgesamt 14 Gesamtsiege und 42 Podestplätze gewonnen. 121 von 225 möglichen Etappensiegen und 120 Führungstage runden die Erfolgsbilanz des "Dakar"-Programms von Volkswagen ab. Bei der Silk-Way-Rallye 2010 feierte Volkswagen acht von acht möglichen Etappensiegen und lag an allen acht Tagen in Führung.
Wie schwierig die "Dakar"-Generalprobe war, zeigte der Zwischenfall von Giniel de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Das südafrikanisch-deutsche Duo eröffnete am fünften Rallye-Tag die Route, als es an einer unübersichtlichen Stelle eine Querrille traf und sich überschlug. Dank der hohen Sicherheitsvorkehrungen am Race Touareg blieben Fahrer und Copilot unverletzt, mussten die Rallye jedoch mit beschädigtem Kühlsystem aufgeben.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Die Entscheidung, die Silk-Way-Rallye als Rallye-Dakar-Generalprobe zu bestreiten, hat sich in jeder Minute ausgezahlt. Für den neuen Race Touareg 3 war es der abschließende Härtetest für unseren Einsatz im Januar 2011 und er hat sich bestens bewährt. Für die gesamte Mannschaft war es wichtig, die Abläufe und Prozesse wieder in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Und zu guter Letzt war es für Fahrer und Beifahrer eine große Herausforderung und die perfekte Gelegenheit, sich einzuspielen. Alles in allem können wir mehr als zufrieden sein."
#100 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Gesamt-Wertung
"Die Silk-Way-Rallye war ein echter Härtetest für die Rallye Dakar und ein gelungener dazu. Unser Ziel war es, möglichst viel Erfahrung mit dem neuen Race Touareg 3 und seinen neuen Komponenten zu sammeln. Dafür war die Route mit langen Wertungsprüfungen mit schwierigen Dünenpassagen und heißen Tagen wie geschaffen. Wir können viel Positives aus Russland mitnehmen. Vor allem die Erkenntnis, dass der Race Touareg 3 ein zuverlässiges und schnelles Auto ist. Das macht Mut für die ‚Dakar‘."
#100 – Lucas Cruz (E), Beifahrer
"Die Silk-Way-Rallye war für Beifahrer teilweise härter als die Rallye Dakar. Es gab zahllose Abzweige und Richtungswechsel in schneller Folge. Den Weg zu finden, war häufig ein hartes Stück Arbeit. Zudem haben wir bei der Silk-Way-Rallye erstmals die strengere Auslegung von Wegpunkten testen können. Auch das war für die ‚Dakar‘ ein guter Test."
#101 – Giniel de Villiers (ZA), Ausfall
"Wir müssen aus der Silk-Way-Rallye die positiven Dinge mitnehmen, auch wenn die Enttäuschung über unseren Ausfall überwiegt. Mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz und ich waren mit unserer Leistung bis zur diesem unglücklichen Zwischenfall sehr zufrieden und wir haben die Rallye angeführt. Doch der Unfall hat gezeigt: Im Marathon-Rallyesport kann binnen Sekunden alles vorbei sein."
#101 – Dirk von Zitzewitz (D), Beifahrer
"Ich bin beeindruckt, was die Veranstalter der Silk-Way-Rallye in diesem Jahr auf die Beine gestellt haben. Die Streckenführung war wesentlich anspruchsvoller als im Jahr zuvor. Das war Herausforderung und Spaß zugleich. Bis zu unserem Unfall ist es gut für uns gelaufen. Der Crash selber war Pech, wie es bei dieser Art von Sport vorkommen kann. Ich bin auch beeindruckt von der geschlossenen Mannschaftsleistung aller Race-Touareg-Crews. Diese Leistungsdichte stimmt positiv für die ‚Dakar‘."
#102 – Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Gesamt-Wertung
"Ich habe viele positive Dinge bei dieser Rallye erlebt, aber auch viel gelernt. In den Dünen habe ich einen großen Fehler gemacht und viel Zeit im Kampf um den Sieg liegengelassen – das wird mir in dieser Form nicht mehr passieren. In vielerlei Hinsicht war die Silk-Way-Rallye ein guter Test für die ‚Dakar‘, auch was die Zusammenarbeit mit meinem Copiloten Timo Gottschalk angeht."
#102 – Timo Gottschalk (D), Beifahrer
"Diese Rallye war extrem anspruchsvoll. Für das Material, aber auch für uns Fahrer und Beifahrer. Jeden Tag ging es früh raus, die Roadbooks waren mit vielen Informationen gespickt und haben so viel Arbeit bedeutet. Das hat uns auch an die körperlichen Leistungsgrenzen gebracht, was die Konzentration angeht. Ich denke, alle sind ausgezehrt – das zeigt uns auch, was wir an Kondition für die Rallye Dakar brauchen werden."
#104 – Mark Miller (USA), 3. Platz Gesamt-Wertung
"Bei unserer persönlichen ‚Dakar‘-Generalprobe hatten wir mit kleineren Problemen zu kämpfen. Es gab zwei, drei ‚Dakar‘-ähnliche Etappen. Die Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Beifahrer ist komplex. Nach der langen ‚Dakar‘-Pause haben Ralph Pitchford und ich schwer in den Rhythmus gefunden und erst am Ende perfekt harmoniert. Wir werden nach der Rallye gemeinsam daran weiterarbeiten, um bei der ‚Dakar‘ von der ersten Minute die beste Leistung abrufen zu können."
#104 – Ralph Pitchford (ZA), Beifahrer
"Das Gelände bei der Silk-Way-Rallye war absolut faszinierend und herausfordernd. Ein gewaltiger Schritt im Vergleich zum vergangenen Jahr. Das Terrain hat stark variiert und die ganze Bandbreite von fahrerischem und navigatorischem Können abverlangt. Auch die Unterstützung der Einheimischen hat gestimmt. Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung und eine gute Entscheidung, hierher zu kommen."
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