Volkswagen gewinnt "Ersatz-Dakar"
Das Volkswagen Werksduo Carlos Sainz/Michel Périn (E/F) gewann bei der neuen vom Veranstalter der Rallye Dakar organisierten Rallye nach zuvor vier Tagessiegen auch auf dem letzten der insgesamt sieben Teilstücke und verwies damit Stéphane Peterhansel (Mitsubishi) um 2.01 Minuten auf die zweite Position im Endklassement. Mit Rang drei endete das Wettbewerbs-Debüt von Dieter Depping/Timo Gottschalk (D/D) im Volkswagen Race Touareg 2 mit innovativem TDI-Dieselantrieb. Das deutsche Gespann setzte auf der letzten Etappe von Veszprem (Ungarn) nach Balatonfüred (Ungarn) die zweitbeste Zeit des Tages und sicherte damit den Podiumsrang im Duell mit Luc Alphand (Mitsubishi).
Volkswagen gewann auf der Zentral-Europa-Rallye, deren Wertungsprüfungen über mehr als 1.000 Kilometer und einer Gesamtdistanz von etwa 2.600 Kilometer im Charakter den ersten Teilstücken der Rallye Dakar vergangener Jahre glichen, alle sieben Etappen und blieb damit in Ungarn und Rumänien unbesiegt. Auf der Schlussetappe entwickelte sich ein echter Krimi, bei dem Carlos Sainz und Stéphane Peterhansel wie schon zuvor im Sekundenabstand um den Gesamtsieg kämpften. Auch im Duell um Rang drei ging es – im Marathon-Rallyesport eher untypisch – um Sekunden: Dieter Depping, Etappensieger am zweiten Tag, behielt auf der finalen, 155 Kilometer langen Wertungsprüfung mit 54 Sekunden Vorsprung auf Luc Alphand die Oberhand.
Der dritte in der Rallye verbliebene Race Touareg fuhr ebenfalls auf eine Spitzenposition: Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D) wurden im Fahrzeug des Kundenteams Lagos Gesamtfünfte. Für die beiden Werksduos Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/RSA) sowie Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/D) endete die Zentral-Europa-Rallye dagegen nach Überschlägen auf der ersten beziehungsweise fünften Etappe vorzeitig.
Für den von einem 280 PS starken 2,5-Liter-TDI-Dieselmotor angetriebenen Race Touareg war es der achte Gesamtsieg bei 22 Einsätzen im Marathon-Rallyesport seit 2004. Zudem stehen 68 Etappensiege und 55 Führungstage zu Buche.
Kris Nissen - Volkswagen Motorsport-Direktor
"Die Zentral-Europa-Rallye war die härteste und spannendste Rallye, die wir je absolviert haben. Das war eine tolle Werbung für diesen Sport und ein guter Auftakt in eine neue Ära. Mit den Endrängen eins, drei und fünf gegen stärkste Konkurrenz sind wir überglücklich. Sie zeigen das Potenzial, das im Volkswagen Race Touareg steckt, und dass wir perfekt vorbereitet waren auf die Rallye Dakar 2008, um dort ein Wort um den Sieg mitreden zu können."
Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
"Ich bin überglücklich über diesen Sieg. In diesem hochklassigen Feld nach unserem Problem am zweiten Tag über acht Minuten gut gemacht zu haben, bedeutete ein hartes Stück Arbeit. Doch dieser Erfolg ist immer auch Teamwork. Ich muss Volkswagen Motorsport, meinen Mechanikern und vor allem meinem Beifahrer Michel Périn aus vollem Herzen danken. Alle zusammen haben wir einen herausragenden Job gemacht."
Michel Périn (F), Beifahrer
"Ein unglaubliches Gefühl, diesen harten Wettbewerb gewonnen zu haben. Die Zentral-Europa-Rallye hatte es vor allem in Sachen Navigation in sich. Wir hatten am zweiten Tag ein Problem, mit dem wir viel Zeit verloren haben. Von diesem Zeitpunkt an bedeutete das für uns Vollgas auf jedem Kilometer. Carlos hat in dieser Hinsicht fantastische Arbeit geleistet. Ich denke, Volkswagen hat diese Rallye verdient gewonnen."
Mark Miller (USA), Ausfall
"Diese Rallye war nicht nur der Start in eine neue Ära unseres Sports, sie war für mich persönlich auch der erste Wettbewerb mit dem Race Touareg seit vielen Monaten. Entsprechend motiviert bin ich in die Rallye gegangen. Umso enttäuschter war ich nach meinem Unfall auf der allerersten Etappe, der das Aus bedeutete. In einer Rechtskurve ist das Auto ausgebrochen und hat sich überschlagen. Gerne hätte ich meinen Mechanikern einen besseren Auftakt in die Rallye beschert."
Ralph Pitchford (RSA), Beifahrer
"Diese Rallye hat mich an die ersten Etappen der vergangenen ‚Dakars’ erinnert. Die Streckenbeschaffenheit mit viel Schotter, schnelle waldige Passagen, aber auch mit weichem Untergrund ähnelte den Teilstücken in Portugal. Die Navigation war mit vielen Abzweigen anspruchsvoll, denn an diesen Stellen konnte man mit einem Fehler viel Zeit liegen lassen. Leider war für uns die Rallye viel zu früh zu Ende."
Carlos Sousa (P), 9. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Volkswagen kann sehr zufrieden sein. Platz eins, drei und fünf bei dieser harten Rallye ist ein fabelhaftes Ergebnis. Wir konnten bei dieser Rallye den Speed der Spitze nicht immer mitgehen, aber unsere Taktik ist dennoch aufgegangen. Wir sind mit einer konstanten Leistung, aber ohne Risiko sauber zu Ende gefahren. Rang fünf ist für uns ein perfektes Ergebnis."
Andreas Schulz (D), Beifahrer
"Diese Rallye hatte es in sich. Die Konkurrenz war hier wie bei der ‚Dakar’ extrem stark. Rang fünf in diesem Feld mit großen Namen ist ein wirklich guter Erfolg. Die Navigation war auf den ersten Etappen sehr anspruchsvoll. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis."
Dieter Depping (D), 2. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Fantastisch! Mit Rang drei hätte ich vor der Rallye niemals gerechnet. Ich hatte allenfalls mit einem Top-Fünf-Ergebnis geliebäugelt. Aber das schlägt wirklich alles. Auf der letzten Etappe ging es zwischen mir und Luc Alphand noch einmal eng zu, umso glücklicher bin ich, dass ich mein Ergebnis bestätigen konnte. Aber mit einem erneut hervorragenden Race Touareg wurde mir diese Arbeit von technischer Seite leicht gemacht."
Timo Gottschalk (D), Beifahrer
"Ein unglaubliches Gefühl, Rang drei eingefahren zu haben. Heute ging es um alles, die Anspannung vor dem Start war extrem hoch. Doch jetzt fällt der Druck ab und es bleibt pure Freude. Bei der Navigation war während der gesamten Rallye immer volle Konzentration gefragt. Aber auch fahrerisch wurde bei diesen Abständen alles abverlangt. Dieter hat einfach einen fantastischen Job gemacht und dem Druck standgehalten."
Vorläufiges Endergebnis Zentral-Europa-Rallye (HU/RO), 20.04.-26.04.2008
1. Carlos Sainz/Michel Périn (E/F), Volkswagen Race Touareg 2, 11:18.08 Std.
2. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 2.01 Min.
3. Dieter Depping/Timo Gottschalk (D/D), Volkswagen Race Touareg 2, + 6.34 Min.
4. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 7.28 Min.
5. Carlos Sousa/Andreas Schulz (P/D), Volkswagen Race Touareg 2, + 33.45 Min.
6. Bruno Saby/Alain Guehennec (F/F), BMW X3 CC, + 46.30 Min.
7. Robert Baldwin/Kevin Heath (USA/USA), Hummer, + 56.02 Min.
8. Philippe Gache/François Flick (F/F), SMG, + 1:07.08 Std.
9. Miroslav Zapletal/Valdimir Nemajer (CZ/CZ), Mitsubishi L200, + 1:12.19 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA), Hummer, + 1:25.38 Std.
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