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Audi Pilot Scheider verteidigt DTM-Führung

Mit einem clever herausgefahrenen zweiten Platz hat
Audi Pilot Timo Scheider in Barcelona die Führung in der Gesamtwertung
der DTM verteidigt. Der 29-jährige Deutsche hat vor den letzten beiden
Läufen sieben Punkte Vorsprung auf den Schotten Paul di Resta
(Mercedes) und damit beim nächsten Rennen in Le Mans am 5. Oktober die
Chance, sich bereits vorzeitig den Meistertitel zu sichern.

Bei sommerlichen Temperaturen von 26 Grad im Schatten gewann Scheider das
Startduell gegen den Trainingsschnellsten Bernd Schneider und bog als
Spitzenreiter in die erste Kurve ein. Bis zur 19. Runde hielt er sich vor dem
späteren Sieger Paul di Resta, ehe sich dieser mit einer leichten Berührung am
Tabellenführer vorbeipresste. Scheider wehrte sich nicht mit Vehemenz, um den
zweiten Platz und damit wertvolle acht Punkte für den zweiten Platz nicht zu
gefährden. Bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr gelang Scheider so der
Sprung auf das Siegerpodest.

Mit Martin Tomczyk, Mike Rockenfeller und Alexandre Prémat auf den Plätzen
vier, fünf und sechs holten drei weitere Audi Piloten Punkte. Rockenfeller und
Prémat, die vor einer Woche mit dem Audi R10 TDI den Titel in der europäischen
Le Mans-Serie gewonnen hatten, waren die besten Fahrer von
Vorjahresfahrzeugen. Für beide war es zudem das beste Saisonergebnis in der
DTM.



Titelverteidiger Mattias Ekström fuhr als Fünfter über die Ziellinie, erhielt nach
einer Rangelei mit Mercedes-Pilot Jamie Green in der letzten Runde jedoch
nachträglich eine 50-Sekunden-Zeitstrafe, die den Schweden auf den neunten
Platz zurückwarf. Im Startgerangel hatte Ekströms A4 wichtige aerodynamische
Teile im Heckbereich verloren, was ihm die Möglichkeit nahm, stärker zu
attackieren und weiter nach vorne zu fahren.

Rang zehn ging an Oliver Jarvis, der wegen einer
Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse ebenso eine
Durchfahrtstrafe antreten musste wie Markus Winkelhock nach einer Kollision mit
Gary Paffett. Zwischen Jarvis und Winkelhock platzierte sich Christijan Albers im
zwei Jahre alten Audi A4 DTM. Alle drei waren im Mittelfeld in packende Duelle
verwickelt.

Tom Kristensen wurde nach dem Qualifying wegen eines Regelverstoßes vom
neunten auf den letzten Startplatz zurückversetzt. Der Däne erzielte einen neuen
Rundenrekord für DTM-Fahrzeuge (1.08,422 Minuten), verlor alle Chancen auf
mögliche Punkte aber schon in der ersten Runde durch eine Berührung mit Susie
Stoddart, bei welcher der rechte Vorderreifen seines Audi A4 DTM aufgeschlitzt
wurde.

Katherine Legge kollidierte in der Anfangsphase mit Mathias Lauda und schied
später durch einen Ausrutscher ins Kiesbett aus.

Vor den letzten beiden Saisonrennen in Le Mans (5. Oktober) und Hockenheim
(26. Oktober) haben mit Timo Scheider (62 Punkte), Paul di Resta (55), Jamie
Green (47) und Mattias Ekström (44) noch vier Piloten Titelchancen. In der
Teamwertung liegt das Audi Sport Team Abt mit zwei Punkten Rückstand auf
Platz zwei.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Timo (Scheider) hat aus dem
heutigen Rennen wirklich das Maximum herausgeholt. Er ist ein tolles Rennen
gefahren und hatte einen langen Zweikampf mit Paul di Resta. In diesem Duell
war mit entscheidend, dass Paul noch zwei neue Reifensätze hatte und Timo nur
einen. Es war clever von Timo, sich mit dem zweiten Platz zufriedenzugeben und
diesen sicher nach Hause zu fahren. Das war mit Blickrichtung Meisterschaft
genau das Richtige.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #10): „Wenn man
realistisch ist, war Platz zwei heute das Maximum für uns. Paul (di Resta) war
hier etwas zu stark für uns. Er musste attackieren, weil er in der Rolle des
Verfolgers ist. Wir konnten uns das Ganze ein bisschen ‚anschauen‘. Ich denke,
es war clever, dass ich mich heute nicht zu sehr gewehrt habe, um keinen
Schaden am Auto zu riskieren. Deshalb müssen wir heute mit Platz zwei
zufrieden sein.“

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