BP Nr2
23. Mai 2011

Le Mans: Der Mazda 787B kehrt zurück

Der Wankelmotor-Bolide macht wieder Lärm: Zum runden Jahrestag seines Le-Mans-Triumphes bestreitet Mazda mit dem originalen Siegerauto von 1991 das Showprogramm beim heurigen 24-Stunden-Rennen.

Klagenfurt, 23. Mai 2011. Der 1923 erstmals ausgetragene Grand Prix de l’Endurance in Le Mans ist das älteste und wichtigste 24-Stunden-Rennen der Welt. Am 23. Juni 1991 gewann erstmals ein Auto aus Japan: Der Mazda 787B mit den Fahrern Bertrand Gachot, Johnny Herbert und Volker Weidler. Ein historischer Erfolg: Bis heute konnte kein anderes japanisches Werk und kein anders Fahrzeug mit Wankelmotor in Le Mans siegen. Zum zwanzigsten Jahrestag des Sieges kehrt Mazda heuer auf Einladung des Veranstalters nach Le
Mans zurück. Schon am 10. Juni, dem Vorabend des Rennens, wird der Mazda 787B im Rahmen der Fahrerparade im Stadtzentrum von Le Mans zu sehen sein. Am Samstag, dem 11. Juni um 12:30, vor dem Start der heurigen 79. Auflage des 24-Stunden-Rennens, dreht der Siegerwagen von 1991 dann noch einmal ein paar Ehrenrunden auf dem Circuit de la Sarthe.

Mazda 787B – das Le Mans Siegerauto

Der Kreiskolbenmotor – und dessen eindringlicher Sound – machte den Mazda 787B einzigartig. Das Triebwerk schaffte 700 PS, bei einem Fahrzeuggewicht von 830 Kilo. Heute parkt der Rennwagen im Mazda Museum in Hiroshima. Für den Einsatz in Le Mans wurde er heuer extra restauriert. Die Le Mans Geschichte begann für Mazda schon 1973. Zehn Jahr später wurde mit dem 717C die Siebener-Reihe eingeführt. Bis zum Typ 737C arbeitete im Heck der aufgeladene Zweischeiben- Wankel mit 1.308 cm3. Der 757 (einen 747 gab es nicht) bekam einen Dreischeiben-Motor. Die Nachfolger mit 2.616 cm3 großem Vierscheiben-Motor hießen 767, 767B, 787 und im Jahr 1991 dann 787B. Das elegante Design des Briten Nigel Stroud wurde über die Jahre stetig verbessert.

Le Mans 1991 – die Geschichte des Mazda-Triumphes.
Seit 1981 fuhren die Sport-Prototypen der Gruppe C: Autos ohne Hubraumlimit und mit über 800 PS. Für 1991 kamen allerdings neue Fahrzeuge mit teurer Formel-1-Technik dazu. Jaguar, Mercedes- Benz und Peugeot hatten solche Autos (3,5l-Motor, Mindestgewicht 750 kg) am Start. Sie hatten damals einen Gewichtsvorteil von bis zu 250 kg gegenüber den Werksautos nach dem „alten“ Gruppe-C-Reglement, den paar privaten Porsche – und eben den drei Mazda.
Doch nach sieben Stunden waren die leichten Boliden mit F1-Technik allesamt k.o. Die große Überraschung des Wochenendes hieß von Anfang an Mazda. Die 787B etablierten sich mühelos in den Top 10. Zunächst führte Mercedes – doch nur bis zum Motorschaden des „Silberpfeiles“. Auch Jaguar konnte nicht mithalten. Am Sonntag, um 13:03 Uhr übernahm Volker Weidler mit dem knallig orange-grünen Mazda die Führung. Außer einem defekten
Scheinwerfer gab es am 787B keine technischen Probleme. Johnny Herbert war für die letzten beiden Stunden im Cockpit, er verpasste vor lauter Erschöpfung die Siegerehrung. Mit den Plätzen 1, 6 und 8 brachte Mazda alle drei Autos in den Top 10 ins Ziel.

Das Mazda Team in Le Mans.

Drei Mazda Teams – beraten von der Le-Mans-Legende Jacky Ickx – waren 1991 im Rennen:
• Startnummer 18 - David Kennedy (IRL)/Stefan Johansson (SWE)/Maurizio Sandro-Sala (BRA)
• Startnummer 56 - Yojiro Terada (JPN)/Takashi Yorino /JPN)/Pierre Dieudonné (BEL)
• Startnummer 55, die Sieger - Bertrand Gachot (BEL)/Johnny Herbert (GBR)/Volker Weidler (GER)
Herbert etablierte sich später in der Formel 1 und konnte seinen Heim-Grand-Prix gewinnen. Der Brite litt 1991 noch unter den Folgen eines schweren Unfalles zwei Jahre zuvor. Weidler fuhr hauptsächlich in Japan, seine Karriere endete aus gesundheitlichen Gründen wenig später. Der Franko-Belgier Gachot war in der Formel 1 für Eddie Jordan tätig. Es war nach 1990 ihr zweiter gemeinsamer Auftritt für Mazda in Le Mans.

Endergebnis 24-Stunden von Le Mans 1991:
1. Nr. 55, Bertrand Gachot/Volker Weidler/Johnny Herbert, Mazda 787 B, 363 Runden
2. Nr. 35, Davy Jones/Raul Boesel/Michel Ferté, Jaguar XJR-12, -2 Rd.
3. Nr. 34, Bob Wollek/Kenny Acheson/Teo Fabi, Jaguar XJR-12, -4 Rd.

6. Nr. 18, David Kennedy/Stefan Johansson/Maurizio Sandro Sala, Mazda 787 B, -7 Rd.
8. Nr. 56, Takashi Yorino/Yojiro Terada/Pierre Dieudonne, Mazda 787, -17 Rd.

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