BP Nr2
21. Mai 2012

Ein rundum gelungenes Festival der PS

Mit acht Rennen ist die 2012er-Auflage der traditionellen Rundstreckentrophy auf dem Red Bull Ring in Spielberg am Sonntag zu Ende gegangen. Inklusive der fünf Rennen am Samstag wurden den Fans somit 13 hochkarätige Wettkämpfe in den verschiedensten Kategorien geboten: von der bärenstarken Boss GP-Serie, Europas schnellster Rennklasse mit ehemaligen Formel-1-Boliden, Champcars, GP2- und World-Series-Autos über die Interserie, in der neben einem Champcar hauptsächlich Formel-Renault-Boliden zum Einsatz kommen, die Formel-3-Meisterschaft, den Tourenwagen-GT-, Mitsubishi-Colt- sowie Suzuki-Motorsport-Cup bis hin zur Schweizer Nachwuchs-Serie Formel LO und das polnische KIA-Lotos-Race. Insgesamt gesehen war die Rundsteckentrophy 2012 auch durch das geöffnete Fahrerlager wiederum das erwartete Spektakel mit Motorsport zum Anfassen und Inhalieren für jedermann. So konnte auch der Präsident des Veranstalters MSC Wolfsberg, Gerhard Leeb, zufrieden Bilanz ziehen: „Wir hatten volle Starterfelder sowohl bei den Tourenwagen als auch bei den Formel-Klassen, tolles Wetter und wie immer bei dieser Trophy eine gute Stimmung. Ich denke, dass den Zuschauern wirklich toller Sport geboten worden ist.“

Die Rennen am Sonntag:
Den sonntägigen PS-Auftakt machte in der Früh die Interserie. Und hier zeigte sich der Sieger des Vortages, Peter Milavec, wiederum hellwach. Der Kärntner, der die Interserie bereits drei Mal in seiner Karriere für sich entscheiden konnte, nutzte auch am zweiten Renntag die Power seines Champcars perfekt zu einer One-Man-Show aus. Im Ziel hatte Milavec gegenüber seinem schärfsten Konkurrenten, dem Italiener Mauricio Copetti (Formel Nissan) 25 Sekunden Vorsprung.

Die Königsdisziplin der Rundstreckentrophy 2012, die Boss-GP-Serie hatte am Sonntag zwei Auftritte auf dem Red Bull Ring: Auch hier gab es ähnlich der Interserie einen Alleinunterhalter. Der Niederländer Klaas Zwart war mit seinem Formel-1-Jaguar aus dem Jahr 2004 der absolute Boss dieser Serie. Von der Poleposition aus ins erste Rennen gegangen, beendete er dieses auch als Sieger. Erfreulich platzierten sich hinter dem Holländer mit dem Salzburger Ingo Gerstl (Dallara-Renault/GP2), dem Wiener Bernd Herndlhofer (Dallara-Renault/GP2) sowie dem Kärntner Peter Milavec (Panoz/Champcar) drei Österreicher. Übrigens das einzige Trio des gesamten Feldes, das Zwart in diesem Rennen nicht überrundet hat.
Dieses Quartett war auch im zweiten Heat bestimmend. Hier hieß die Reihung am Ende Zwart vor Herndlhofer, Milavec und Gerstl.


Freuen durfte sich hier auch Johann Ledermair. Der 20-jährige Tiroler holte in beiden Rennen mit einem World-Series-Renault aus dem Hause Grubmüller jeweils den ersten Platz in der Masters-Klasse.

Nach dem Rennen zur Formel-3-, Formel-Renault-, Formel-LO-Meisterschaft lachte vom obersten Platz des Siegerpodests dasselbe Gesicht wie am Vortag. Der erst 16-jährige Deutsche Andre Rudersdorf stellte mit seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende einmal mehr sein außergewöhnliches Racer-Talent unter Beweis. Zum Pechvogel des Tages mutierte hier der Böheimkirchner Roman Hoffmann. Als schärfster Verfolger des späteren Siegers Rudersdorf musste er seinen Boliden wegen einem technischen Defekt in der letzten Runde abstellen. Zufriedene Mienen gab es dagegen beim Racing-Team des Tirolers Franz Wöss. Sein Schützling Jani Tammi aus Finnland fuhr nach Platz drei am Samstag gestern unmittelbar vor seinem Teamchef als Vierter über die Ziellinie.
Auch die Formel Renault ging erneut an den Samstag-Sieger. Der Pole Jakub Smiechowsky gewann vor dem Schweizer Brüderpaar Thomas und Manuel Amweg.

In der Formel LO, der Nachwuchsserie seines Heimatlandes, konnte sich Levin Amweg aus der Schweiz durchsetzen. Er verwies den Samstag-Sieger Felix Wieland (D) auf Platz zwei. Der 17-jährige Levin Amweg ist in seiner Altersklasse eines der erfolgreichsten Nachwuchs-Talente. Er wurde mehrfacher Schweizer Meister im Kart, gewann internationale Rennen im Rahmen der offiziellen CIK-FIA U-18-Weltmeisterschaft und fuhr bisher in 93 Rennen 47 Mal auf das Podest.

Mit einem kroatischen Sieg ging der dritte Rundstrecken-Lauf zum Suzuki Motorsport Cup zu Ende. Nikola Belohradski kam in einem neuen Suzuki Swift Sport zu seinem ersten Erfolg in dieser Klasse und revanchierte sich damit für seinen Fauxpas am Samstag. Da wurde dem vermeintlichen Sieger Belohradski nachträglich von der Rennleitung eine 30-Skunden-Strafe wegen einer Verfehlung im Rennen aufgebrummt, wodurch er auf den neunten Gesamtrang zurückgeworfen wurde. Platz zwei holte sich am Sonntag Max Zellhofer vor Gerhard Aigner, der noch mit einem Vorjahresmodell des Suzuki Swift unterwegs war. Weniger gut erging es nach ihrer tollen Performance am Samstag hingegen den beiden Wintersportlern im Feld. Snowboard-Weltmeister Benjamin Karl musste schon in der ersten Runde mit einem Elektronikschaden w. o. geben. Alex Maier, der Bruder des Alpin-Superstars Hermann Maier und am Vortag Sieger des zweiten Rennens, verbrauchte bei seiner wilden Jagd auf Belohradski seine Bremsen komplett und konnte deshalb den Lauf ebenfalls nicht beenden.


Sehr eng ging es in der neu gegründeten KIA-Lotos-Race-Serie zu. Diese Meisterschaft wird unter der Schirmherrschaft des polnischen Motorsportverbandes organisiert. Die durchwegs polnischen Piloten starten hier in identischen Modellen der Marke KIA Picanto. Race 1 entschied Zbigniew Tacisz nur vier Zehntelsekunden vor Filip Tokar für sich. Race 2 endete genauso, nur betrug der Abstand diesmal drei Zehntelsekunden mehr.

Den Abschluss der Rundstreckentrophy 2012 bildete das zweite Rennen zum Tourenwagen-GT-Cup, FIA-Zone, in das auch die slowenische Tourenwagen-Meisterschaft sowie der neu gegründete österreichische Mitsubishi-Colt-Cup integriert war.

Ferrari-Pilot Max Maciej Stanco aus Polen war der Schnellste im GT-Cup gefolgt vom steirischen Lokalmatador Gottfried Grasser (Lamborghini Gallardo), der als Gesamtzweiter die Klasse 8 gewann. Mit Josef Stadtegger (Porsche GT) kam ein weiterer Österreicher auf den dritten Platz im Gesamtklassement und somit zum Wertungssieg in der Klasse 9.

Die FIA-Zone bis 2000 ccm sowie auch den slowenischen Tourenwagen-Meisterschaftslauf entschied wie schon am Samstag der Steirer Helmut Herzog (Renault Clio) für sich.

Und im Mitsubishi-Colt-Cup war abermals Victoria Schneider schneller als sämtliche Männer. Hinter der rasanten Niederösterreicherin blieben für Jörg Rigger bzw. Thomas Fischer nur die Plätze zwei und drei.

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