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Le Mans: Philipp Peter & Co. starten aus der fünften Reihe, Audi aus der Pole.

Das Schweizer Team Swiss Spirit mit Philipp Peter, Marcel Fässler und Harold Primat nehmen morgen (17 Uhr) die 24 Stunden von Le Mans aus der fünften Reihe in Angriff. Fast erwartungsgemäß auf der Pole Position der Audi R10 TDI mit Capello/Kristensen und Mc Nish, daneben das Schwesterauto mit Biela/Pirro/Werner.



Für Philipp Peter verlief das Qualifying nicht ganz nach Wunsch: "Ich hatte auf meiner schnellen Runde einen kleinen Verbremser, hab' dann auch noch ganz leicht einen Reifenstapel touchiert - das hat einiges an Zeit gekostet. Schade, denn der angestrebte fünfte Rang wäre durchaus möglich gewesen", sagt der 37jährige, der mit seinem Judd Courage letztendlich den neunten Rang belegte.

Für das morgige Rennen hat das freilich keine gravierenden Auswirkungen: "Die Startposition bei einem Langstreckenrennen ist nicht wirklich ausschlaggebend. Es wäre eben nur schön für die Optik gewesen", weiß Peter, "was wir jetzt brauchen ist Konstanz - 24 Stunden gleichmäßig und vor allem materialschonend fahren, Zwischenfälle so gut es geht vermeiden - und natürlich auch ein wenig auf das Glück hoffen, von gröberen Schäden verschont zu bleiben. Wenn das alles passt und man ins Ziel kommt, ergibt sich eine gute Platzierung fast von alleine."

Audi in Reihe eins
Mit einer Bestzeit von 3.30,466 Minuten holte Dindo Capello nach 2001 und 2002 seine dritte Pole Position in Le Mans. Mit lediglich 0,118 Sekunden Rückstand sorgte Marco Werner dafür, dass beide Audi R10 TDI aus der ersten Reihe starten.
 
Capello, der am Samstag 42 Jahre alt wird, machte sich mit der Pole nicht nur selbst ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Er belohnte auch die Arbeit seiner Mechaniker-Crew, die den Audi R10 TDI mit der Startnummer 7 nach einem Unfall am Mittwochabend aus Sicherheitsgründen komplett zerlegt und wieder neu aufbaute. Pünktlich zu Beginn des Abschlusstrainings war der R10 TDI wieder einsatzbereit.
 
Dindo Capello startet in Le Mans gemeinsam mit Rekordsieger Tom Kristensen und Allan McNish. Frank Biela löst sich am Steuer des Schwesterautos mit Emanuele Pirro und Marco Werner ab. Alle sechs haben die 24 Stunden von Le Mans schon mindestens einmal gewonnen. Noch nie in der Geschichte des Langstrecken-Klassikers siegte in Le Mans allerdings ein Dieselmotor. Audi stellt sich dieser Herausforderung an diesem Wochenende erstmals. "Premiere" überträgt das Rennen in voller Länge live.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Dieses Ergebnis ist eine unheimlich gute Basis für das Rennen, denn wir haben uns während der beiden Qualifying-Sessions konsequent damit beschäftigt, die beiden Autos für das Rennen zu entwickeln. Wir sind die Zeiten mit einer Rennabstimmung gefahren – und mit einer weichen Reifenmischung für das Rennen. Wir hatten bereits beim Vortest gesehen, dass wir mit diesen Reifen drei, vier Runden lang sehr gute Zeiten fahren können. Mit weichen ‚Qualifiers’ hätten wir jeweils nur eine Runde gehabt. Das Risiko, dabei in Verkehr zu geraten, wollten wir nicht eingehen. Diese Strategie ist aufgegangen. Beide Teams haben eine starke Leistung gezeigt und toll gearbeitet, denn gestern Abend hatten wir ein beschädigtes Auto. Alle haben zusammengehalten und hart gearbeitet, die erste Startreihe ist der Lohn für das gesamte Team dafür. Der wichtigere Teil liegt allerdings noch vor uns."
 
Dindo Capello (Audi R10 TDI #7): "Das ist mein Geschenk an das Team, das nach meinem Fehler gestern phantastisch gearbeitet hat. Sie haben mir derart Leid getan, dass ich richtig Probleme hatte, in der Nacht zu schlafen. Wir wissen, dass so etwas im Motorsport passieren kann, aber ich habe mich wirklich schlecht gefühlt. Ich wollte ihnen etwas zurückgeben. Zum Glück hat es funktioniert. Das ist meine dritte Pole Position in Le Mans – und darauf bin ich stolz. Danke an den Audi R10 TDI! Mit der Pole haben wir allerdings erst 20 Prozent unseres Jobs erledigt. Den Rest müssen wir Samstag und Sonntag machen."
 
Tom Kristensen (Audi R10 TDI #7): "Die erste Startreihe für Audi bei unserem ersten Auftritt mit dem TDI Motor in Le Mans – die Welt hat jetzt gesehen, wie sportlich Diesel sein kann. Dindo (Capello) und Marco (Werner) haben eine tolle Qualifying-Leistung mit schnellen Zeiten gezeigt, ohne dabei zuviel Risiko einzugehen. Allan (McNish) und ich haben uns heute Abend komplett auf die Rennabstimmung konzentriert und gehen zuversichtlich ins Rennen. Voraussagen sind schwer, denn in Le Mans muss man immer mit allem rechnen. Aber wir haben unseren Job gemacht und sind bereit."
 
Allan McNish (Audi R10 TDI #7): "Im Audi Sport Team Joest können alle stolz sein, dass zum ersten Mal zwei Diesel-Fahrzeuge in der ersten Reihe in Le Mans stehen – sowohl Dindo als auch Marco waren stark. Hinter diesem Ergebnis stecken viele Anstrengungen und harte Arbeit. Ich war etwas überrascht, dass Pescarolo heute Abend nicht schneller war. Ich bin mir sicher, dass sie trotzdem eine Herausforderung bleiben. Die Balance des Autos ist ausgeglichen, und die Reifen arbeiten gut. Wir haben uns Optionen für trockenes und nasses Wetter erarbeitet.”
 
Frank Biela (Audi R10 TDI #8): "Es ist ein tolles Ergebnis für Audi, im Qualifying mit beiden Autos die erste Reihe erreicht zu haben. Unser Auto mit der Startnummer 8 liegt nur ein gutes Zehntel hinter der Pole. Die Leistung stimmt, das Auto hat gut funktioniert. Die Balance war prima, vor allem in Bezug auf das Rennen. Damit sind wir zufrieden. Jetzt heißt es Daumendrücken für das Rennen."
 
Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #8): "Es ist einfach fantastisch, ich bin absolut glücklich. Wir hatten zwei optimale Trainingssitzungen, unser Audi R10 TDI fühlt sich gut an, und wir sind schnelle Rundenzeiten gefahren. Ich persönlich bin ein wenig abergläubisch und mag die Pole Position nicht so gerne – deshalb ist das Ergebnis perfekt. Wir haben heute gezeigt, dass die TDI-Technologie von Audi schnell ist – jetzt ist es unser Job, auch ihre Zuverlässigkeit über 24 Stunden unter Beweis zu stellen."
 
Marco Werner (Audi R10 TDI #8): "Glückwunsch an Audi und an Dindo. Wir sind beide eine gute Runde gefahren. Was wollen wir mehr? Beide Audi R10 TDI stehen in der ersten Reihe. Das erste Ziel ist erreicht. Jetzt hoffen wir, dass wir im Rennen das nötige Quäntchen Glück haben werden."
 
Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): "Die 24 Stunden von Le Mans sind das Rennen, auf das es in diesem Jahr ankommt – und da stehen wir auf der Pole Position. Wir konnten wieder zeigen, dass der Audi R10 TDI ein Auto ist, das keinen Vergleich zu den anderen ‚normalen’ Rennautos zu scheuen braucht. Wir haben keine Qualifying-Setups gemacht. Es hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass man mit einem guten Rennauto auch eine schnelle Qualifying-Runde fahren kann. Das haben Dindo und Marco prima umgesetzt. Wenn man sieht, wie eng die beiden Autos zusammen liegen, dann haben beide Fahrer und Mannschaften das Potenzial hervorragend umgesetzt. Wichtig ist, dass sich die Fahrer in den Autos wohl fühlen. Deshalb sollten wir auch im Rennen eine gute Chance haben. Der erste Schritt ist gemacht, auch wenn er in Le Mans nur ein ganz kleiner Schritt ist. Trotzdem ist es eine prima Motivation für das ganze Projekt. So lässt es sich ganz gut am Samstag ins Rennen gehen."

Startaufstellung

1. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI) 3.30,466 Min.
2. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 3.30,584 Min.
3. Minassian/Collard/Comas (Pescarolo-Judd) 3.32,584 Min.
4. Helary/Montagny/Loeb (Pescarolo-Judd) 3.32,990 Min.
5. Gounon/Kurosawa/Nakano (Courage-Mugen) 3.34,120 Min.
6. Lammers/Yoong/Johansson (Dome-Judd) 3.34,864 Min.
....
9. Peter/Fässler/Primat (Judd Courage) 3:40,182

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