BP Nr2
09. Juli 2005
toni

TCCA: Auinger kam und... siegte

Von wegen Umstellungsschwierigkeiten vom Formel- auf den Tourenwagen: Für Bernhard Auinger, der normalerweise in der italienischen Formel 3000-Meisterschaft seine Runden dreht, war der Gastauftritt beim siebenten Lauf der TCCA auf dem Salzburgring mehr als nur ein "Spaß-Event".




Schon im Qualifying nahm der Sohn von Motorrad-Legende Gustl Auinger die Sache sehr ernst - und knallte eine Bestzeit auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke, an die nicht einmal Serien-Dominator Norbert Sulzer herankam.

Somit nahm Auinger mit dem TCCA-VIP-Auto, einem Honda Civic Type-R, das allererste Tourenwagen-Rennen seines Lebens gleich von der Pole-Position aus in Angriff. Direkt hinter ihm hatte sich die gesamte Honda-Abordnung versammelt - kein Wunder, die PS starken Civics fühlen sich auf dem Salzburgring schließlich besonders wohl. Der einzige, der in diese Phalanx einbrechen konnte, war "Heimkehrer" Erich Hascher (Hoffmann Racing) mit seinem Honda Integra. "Best of the Rest" war im Training Martin Jakubowics im VW Golf V PD TDi (VW Rallyeteam Austria).

Leider gar nicht am Start stand die Alfa Romeo-Fraktion: Hannes Danzinger war mangels Sponsorgeld zum Zuschauen verurteilt: "Ich bin schon sehr traurig. Mir hätte es irrsinnig getaugt, auf dieser schönen Strecke zu fahren. Aber "ohne Moos nix los", wie es so schön heißt. Trotz aller Bemühungen seitens des Products4more-Teamchefs Gerald Beirer ist es uns nicht gelungen, die weiteren Rennen zum jetzigen Zeitpunkt zu finanzieren. Vielleicht klappt's ja für Ungarn wieder!" Und der lang ersehnte und erhoffte Einsatz von Christoph Lampert im Diesel-Alfa fiel erneut ins Wasser. Lampert: "Langsam glaub' ich das nicht mehr. Das Auto war fertig, nur ein Teil für den Motor hat gefehlt. Das haben wir dann am Mittwoch bekommen - und als wir es einbauen wollten, hat sich herausgestellt, dass es nicht passt. Wir sind dann am Donnerstag selbst nach Italien gefahren, um das gute Stück zu holen. Aber es war einfach nicht zu bekommen, das Teil ist nirgendwo aufzutreiben. Es ist wie verhext, es soll einfach nicht sein, dass wir endlich ein TCCA-Rennen fahren. Aber wir werden es für Ungarn wieder versuchen!"

Somit standen statt der erhofften 14 Autos nur 12 Fahrzeuge am Start, dennoch war der erste Lauf des Wochenendes alles andere als fad. Andreas Mairzedt (Hoffmann Racing) katapultierte sich mit einem Blitzstart an Johannes Jagarinec (Remus Racing) vorbei und konnte in der Schikane nach Start und Ziel beinahe noch den Drittplatzierten des Qualifyings, den jungen Deutschen Christian Engelhart (IPZ Aquila Racing) überrumpeln. In den hinteren Reihen gelang Hannes Schweiger (Seat Tappeiner Motorsport) ein ähnlich guter Start, er kämpfte sich an Rallye-Profi Andi Waldherr (VW Rallyeteam Austria) vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war Alex Scheck bereits aus dem Rennen. Nach einem Unfall im Training gab es mit dem von Seat Tappeiner Motorsport in Windeseile reparierten Boliden erneut Probleme und Scheck musste aufgeben.

In den ersten Runden klebte Norbert Sulzer am Heck von Bernhard Auinger. Doch schon bald änderte sich das Bild: Auinger konnte sich etwas von Sulzer absetzen, dahinter ging Jagarinec an Mairzedt vorbei und machte sich an die Verfolgung von Engelhart. Waldherr überholte seinerseits Schweiger. Ab Renn-Halbzeit entwickelten sich zwei ungemein spannende Kämpfe: Norbert Groer (IPZ Aquila Racing) rückte Erich Hascher (Hoffmann Racing) im Kampf um Platz sieben gehörig auf den Pelz, weiter vorne ging es zwischen Johannes Jagarinec und Christian Engelhart noch härter zur Sache. Mehrere Male fuhren die beiden Kontrahenten nebeneinander auf die ultraschnelle Fahrerlagerkurve zu, am Ende behielt der "Junior" die Oberhand über den "Oldie". Und während Engelhart damit den dritten Platz hinter Auinger und Sulzer belegen konnte, bekam Jagarinec verdientermaßen die "Airnergy+ Man of the race"-Trophäe verliehen.

An der Spitze war Sulzer derweil nicht mehr in der Lage, Bernhard Auingers ersten TCCA-Sieg zu verhindern. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass Sulzer als Seriensieger mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht unterwegs war. Doch für das zweite Rennen dürfte die Geschichte noch interessanter werden: "Da bekommt Auinger 25 Kilogramm Zusatzgewicht", so Serien-Organisator Karrer: "Dann wird's noch spannender!"

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