24. November 2005
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Richard Lietz bester Rookie im Porsche Michelin Supercup
Das zweite Rennjahr für den jungen Österreicher im Porsche GT3 brachte tolle Ergebnisse und neue Rekorde.
Noch nie zuvor war der Ybbsitzer in einer Rennsaison an 20 Wochenenden im Renneinsatz! Das Team tolimit aus Lohne in Nordrhein-Westfalen bestritt mit Richard Lietz und Christian Menzel sowohl den Porsche Carrera Cup im Rahmen der DTM, als auch den Porsche Michelin Supercup, der im Formel 1 Programm gefahren wurde. Ein Mammutprogramm für alle Beteiligten, das seinen Höhepunkt aus der Sicht des Österreichers mit einem Sieg beim Supercup in Magny Cours fand.
Für Richard Lietz war die erste volle Saison im Porsche-Michelin-Supercup mit dem fünften Platz in der Fahrerwertung äusserst erfolgreich. Er musste sich auf viele für ihn vollkommen neue Strecken (z.B. Monaco, Indianapolis, Silverstone, Imola, usw.) erst einmal einstellen. Gegen die hochkarätig angetretene Gegnerschaft zu bestehen, kein leichtes Unterfangen. Da war der Gesamtsieger Alessandro Zampedri (I), der seit 1999 dabei ist. Patrick Huisman (NL) hatte schon viermal die Meisterschaft gewonnen, David Saelens schon Formel 1 Luft geschnuppert und Uwe Alzen ist sowieso mit allen Wassern gewaschen. Nicht zuletzt muss natürlich Richards extrem erfahrener Teamkollege Christian Menzel erwähnt werden.
Richard Lietz war 2005 äusserst beständig: Immer in den Punkten gelandet, nur ein einziger Ausfall durch technischen Defekt in Silverstone: Kompliment ans Team!
Das absolute Highlight war natürlich der grandiose Start-Ziel-Sieg in Magny Cours. Kaum einer der Klasse-Piloten konnte sich einmal derart vom Feld absetzen und in einer Solofahrt gewinnen. Es gab aber auch Wellentäler: Zum Beispiel ein paar verspielte Starts, oder dann in Hockenheim, in der vorletzten Kurve des Rennens, das Ziel vor Augen den Sieg noch zu verlieren, das war schon bitter.
Fragt man Richard über die Höhepunkte, kommts wie aus der Pistole geschossen: Imola! Noch nie dort gewesen und Bestzeit im ersten freien Training. Da ging ein Raunen durchs Fahrerlager - dann der Start: "Ich komme aus der zweiten Reihe und setze mich in der Beschleunigungsphase neben den führenden David Saelens. Im Linksknick vor der ersten Schikane bei full speed werde ich von der Strecke gedrängt und mir geht die Strasse aus. Beim folgenden 360 Grad Dreher berühre ich mit Heck und Front die Leitschienen, komme mitten im Feld aber wieder auf die Strasse, reihe mich als Sechster ein und beende mit meinem beschädigten Fahrzeug an dieser Position das Rennen. Das war die absolut geilste Aktion des ganzen Jahres!"
Im Porsche Carrera Cup trug der 21-jährige mit mehreren Podestplätzen wesentlich zum tolimit-Sieg in der Teamwertung bei. Mit Platz 3 in der Einzelwertung kann der Ybbsitzer absolut zufrieden sein.
Und was macht ein junger Rennprofi im Urlaub? Erraten. Er mietet sich ein anständiges Rallyegerät, setzt seine Schwester auf den heissen Sitz und bestreitet mit ihr die einzige 100% Schotterrallye Österreichs. Ein zweiter Platz in der Gruppe N und der vierte im Gesamtklassement können sich sehen lassen, Wiederholung ist angesagt!
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