BP Nr2
26. September 2005
brat

Michelin-Partner Fernando Alonso ist jüngster Weltmeister aller Zeiten.

Der "Prinz von Asturien" ist neuer König der Formel 1: Michelin-Partner Fernando Alonso kürte sich mit 24 Jahren, einem Monat und 27 Tagen zum jüngsten Fahrer-Weltmeister aller Zeiten.




Dem Renault F1-Piloten genügte beim Großen Preis von Brasilien, dem drittletzten Lauf der Saison 2005, ein dritter Platz hinter den beiden McLaren-Mercedes-Fahrern Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen, um sich vorzeitig die WM-Krone aufzusetzen. Das Duell um den Konstrukteurs-Titel zwischen den beiden Michelin-Teams McLaren-Mercedes und Renault F1 spitzt sich weiter zu: Der Rennstall von Ron Dennis übernahm mit zwei Punkten Vorsprung die Führung.

In der fünften Saison seit der Rückkehr in den Grand Prix-Sport 2001 hat Michelin das erste große Ziel erfolgreich umgesetzt: Mit Fernando Alonso steht nach dem Großen Preis von Brasilien erneut ein Partner-Pilot des französischen Reifenherstellers als Weltmeister fest. Der symphatische Spanier löst Emerson Fittipaldi als jüngsten Titelträger aller Zeiten ab und beendet die fünfjährige Dominanz von Michael Schumacher. Der Hobby-Zauberer verzichtete beim 17. von 19 Saisonrennen auf die Kunst der Illusion und begnügte sich hinter den dominierenden Silberpfeilen von Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen mit dem dritten Rang - die damit verbundenen sechs WM-Punkte genügten, um den Renault F1-Piloten endgültig zum neuen Weltmeister zu küren.

Bereits im Qualifying zeigte Alonso auf, dass er zu Recht auf Titelkurs segelte: Er legte eine gezeitete Runde hin, an der auch sein großer Rivale Kimi Räikkönen nicht mehr rütteln konnte. Im Gegenteil: Der Finne - ebenso wie die sechs Erstplatzierten des Abschlusstrainings auf Rennreifen von Michelin unterwegs - musste sich sogar um fast acht Zehntelsekunden geschlagen und mit dem fünften Startplatz zufrieden geben, nachdem er sich eingangs der ersten Kurve leicht verbremst hatte. Räikkönens Teamkollege Juan Pablo Montoya kam dem Spanier noch am nächsten: 0,157 Sekunden trennten den Kolumbianer am Ende von der Pole Position - der 98. für Michelin in der Formel 1 und der 16. in dieser Saison. Auf den weiteren Starträngen: Giancarlo Fisichella im zweiten Renault R25 teilte sich die zweite Reihe mit Jenson Button vor Räikkönen und dem überraschenden Red Bull-Reiter Christian Klien. "Die Wahl der Reifenmischung für den Grand Prix ist uns nicht leicht gefallen", enthüllte Pat Symonds, der Technische Direktor des Renault F1-Teams: "Beide haben bestens funktioniert..."

Dass er den Vorteil seiner Pole Position durchaus zu nutzen gedachte, dies stellte Alonso spontan unter Beweis: Mit einem Raketenstart gelang es ihm sogar, den ebenfalls wie vom Katapult geschossenen Montoya bis zur ersten Kurve unter Kontrolle zu behalten. Kimi Räikkönen presste sich mit einem engagierten Manöver an Giancarlo Fisichella vorbei, der daraufhin auch noch Michael Schumacher passieren lassen musste. Dahinter brach Tumult aus: David Coulthard touchierte noch auf der Start-Ziel-Geraden das Hinterrad von Antonio Pizzonias Williams-BMW, der daraufhin ungewollt abbog und den Einsatz des Safety-Cars auslöste.

Seine Erfahrungen aus der US-amerikanischen CART-Serie - in der Gelblichtphasen und fliegende Starts eher die Regel denn die Ausnahme darstellen - setzte Montoya einmal mehr Gewinn bringend ein: Die Attacke auf Alonso vor der ersten Kurve traf zwar noch ins Leere, bei der Anfahrt auf Kurve vier jedoch gab der Tabellenführer dem Südamerikaner mit Rücksicht auf seine Titelchancen nach und fiel auf Rang zwei zurück. Zugleich hatte sich Giancarlo Fisichella wieder an Michael Schumacher vorbei gepresst und Platz vier übernommen. Auf den Positionen sechs und sieben folgten Jenson Button vor Christian Klien. Diese Reihenfolge blieb bis zu den ersten Boxenstopps unverändert, die Alonso in der 22. Runde einläutete. "Zu Beginn des Rennens hatte ich noch gehofft, dass wir den Kampf mit den McLaren aufnehmen können", analysierte der neue Weltmeister später. "Danach habe ich mich darauf konzentriert, meine Reifen zu schonen." Erst im 28. Umlauf bog Montoya zum Tankhalt ab, sein Teamkollege Räikkönen folgte sogar erst in der 31. Runde. Bis dahin hatte sich der Finne im Qualifying-Tempo einen so großen Vorsprung erarbeitet, dass er nach der kurzen Service-Pause als Zweitplatzierter auf die Strecke zurückkehrte.

Damit waren die Positionen an der Spitze im Großen und Ganzen bezogen - lediglich Michael Schumacher passierte im Zuge der zweiten Boxenstopp-Arie wieder Fisichella. Während Montoya und Räikkönen in dieser Reihenfolge den ersten Doppelsieg für McLaren-Mercedes seit fünf Jahren einfuhren, erreichte Fernando Alonso das Ziel als Dritter - und steht damit als neuer Weltmeister fest. "Zu guter Letzt habe ich mir eingebildet, schlimme Geräusche aus dem Auto zu hören", gestand der erste spanische Titelträger in der Geschichte der Formel 1. "Dass ich neuer Champion bin, daran habe ich erst beim Passieren der karierten Flagge geglaubt."

Michelin darf bereits jetzt auf eine überaus zufrieden stellende Saison zurückblicken. In den vergangenen 17 Grands Prix sicherte sich der französische Reifenspezialist 16 Siege, 16 Pole Positions und 14 schnellste Rennrunden. Von 51 möglichen Podiumsplätzen belegten Partner des Unternehmens aus Clermont-Ferrand 41 und sammelten 543 der 663 bisher vergebenen WM-Punkte.

Fernando Alonso ist bereits der vierte Formel 1-Pilot, der auf Pneus von Michelin den Weltmeistertitel erringen konnte - und der erste seit 2001, der Rückkehr des Unternehmens in die Königsklasse des Motorsports.

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