Das Positive überwog in Spielberg
Nach seinem samstäglichen 21. Rang in der ADAC Formel 4 war Florian Janits vor den sonntäglichen zwei Rennen auf dem Red Bull Ring voller Tatendrang. Gar nicht so das Ergebnis, sondern der festgestellte Aufwärtstrend in fahrerischer Hinsicht nährte die Zuversicht des 17-jährigen Burgenländers, der heuer im Umfeld bekannter Jungspunde wie Mick Schumacher, Jonathan Cecotto oder Harrison Newey seine motorsportliche Herausforderung sucht.
Gleich vorweg: Florian Janits enttäuschte weder sich selbst noch seine zahlreichen Fans, welche die Fahrt aus dem Raum Oberpullendorf ins steirische Spielberg auf sich genommen haben.
Rennen 2: In dem von gleich drei Safety Car Phasen begleiteten zweiten Rennen kam der junge Österreicher als 15. ins Ziel, was insofern bemerkenswert war, weil er nur von Startplatz 25 weggefahren war und aufgrund der Safety-Car-Abschnitte eigentlich nicht sehr viel Zeit zum Überholen übrig blieb. „Das war meine bisher beste Leistung in der Formel 4“, freute sich Janits im Nachhinein. „Ich hatte einen guten Start und ein paar wirklich gute Duelle, die ich jeweils für mich entscheiden konnte. Das war enorm wichtig für mein Selbstvertrauen, und so habe ich mich Platz für Platz nach vorne arbeiten können.“ Dabei hatte er noch Glück, dass er das Ziel überhaupt gesehen hat. Nach einer Kollision knapp vor Schluss zwischen dem Oberösterreicher Thomas Preining und Mick Schumacher verfehlte der wegfliegende Heckflügel des Deutschen den nachfolgenden Janits nur denkbar knapp. Janits: „Das war echt eng. Ich habe mich schon geduckt.“ Schumacher hatte weniger Fortune: Für ihn endete der unverschuldete Zwischenfall mit einem (unkomplizierten) Bruch der rechten Hand. Das Rennen wurde nach dem Crash abgebrochen, und Preining fasste nachträglich eine 30-Sekunde-Strafe aus. Der Sieg ging wie gestern an den Schweden Joel Eriksson.
Rennen 3: Das abschließende dritte Formel-4-Rennen im Rahmen der heurigen ADAC GT Masters begann eigentlich mit einem Abbruch und verlief auch sonst kurios. Unmittelbar nach der Castrol-Kurve entfachte der Italiener Mattia Drudi eine Massenkarambolage, aus welcher u. a. Spitzenleute wie der dieswöchige Doppelsieger Joel Eriksson (Sd), der Chinese Guan You Zhou sowie der Este Ralf Aron als Hauptgeschädigte hervorgingen. Sie konnten nicht mehr weiterfahren. Der Restart erfolgte hinter dem Safety Car. Florian Janits gelang der Start abermals gut, er schob sich auf Platz 14 vor. Das war’s aber dann leider in Sachen Erfolgsmeldungen für ihn. Ein verunglücktes Überholmanöver mit Berührung gegen den Niederländer Job van Uitert ahndete die Rennleitung mit einer Drive-trough-Strafe für den Burgenländer. Damit waren seine Chancen dahin und er wurde nur als Letzter des verbliebenen Feldes klassiert. Denn zum Aufholen blieb keine Zeit mehr, weil das Rennen letztendlich nach einer neuerlichen Safety-Car-Phase abgebrochen wurde. Am Ende konnte der Australier Joey Mawson über den Sieg jubeln.
Florian Janits versuchte gar nicht, etwas zu beschönigen: „Das war leider eine unnötige Gewaltaktion von mir. Aber ich war so viel schneller, dass ich geglaubt habe, es geht sich aus. Trotz allem nehme ich aber das Positive aus diesem Wochenende in Spielberg mit. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Ähnlich sah es schlussendlich auch Teamchef Walter Lechner: „In Sachen Speed nehmen wir von hier die besten Erkenntnisse mit. Die Aktion zum Schluss werden wir mit Florian besprechen. Er wird daraus lernen.“
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