Weiterer historischer Erfolg für Audi
Weiterer historischer Rennsport-Erfolg für Audi: Mit dem Audi R18 e-tron quattro siegte beim 12-Stunden-Rennen in Sebring (Florida) zum ersten Mal in der Geschichte des US-Langstrecken-Klassikers ein Hybrid-Rennwagen.
Beim vorläufig letzten Auftritt der technisch anspruchsvollen LMP1-Sportwagen in Sebring gelang dem Audi Sport Team Joest ein souveräner Doppelsieg. Vom Start weg bestimmten die beiden Audi R18 e-tron quattro das Tempo, während des gesamten Rennens lag ein Audi an der Spitze des aus 42 Prototypen und GT-Sportwagen bestehenden Starterfeldes. Der drittplatzierte Lola-Toyota hatte im Ziel fünf Runden Rückstand.
Die beiden Audi R18 e-tron quattro lieferten sich zwölf Stunden lang ein knallhartes Duell um den Sieg, bei dem sie sich im engen Zweikampf immer wieder gegenseitig überholten. Insgesamt 20 Mal wechselte die Führung zwischen den beiden R18. Kopfschmerzen bereitete dem Audi Sport Team Joest ein beschädigter Unterboden am später siegreichen Auto mit der Startnummer „1“. Die notwendigen Reparaturen konnten jedoch während Gelbphasen ohne größeren Zeitverlust durchgeführt werden.
Im spannenden teaminternen Duell setzten sich knapp die amtierenden Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister Marcel Fässler (CH) und Benoît Tréluyer (F) sowie Sebring-Debütant Oliver Jarvis (GB) durch. Alle drei feierten ihren ersten Sebring-Triumph. Für Jarvis war es nach dem GT-Erfolg mit dem Audi R8 GRAND-AM beim 24-Stunden-Rennen in Daytona Ende Januar bereits der zweite Sieg bei einem US-Langstrecken-Klassiker.
Mit nur 7,679 Sekunden Rückstand komplettierten Lucas di Grassi (BR), Tom Kristensen (DK) und Allan McNish (GB) den Audi-Doppelsieg. Gegen den Audi R18 e-tron quattro des Modelljahres 2013 war kurz vor Ende der dritten Stunde in Folge einer Kollision mit einem langsameren Sportprototyp eine 60-Sekunden-Zeitstrafe verhängt worden.
Für Audi war es bei 14 Einsätzen mit Le-Mans-Prototypen in Sebring der elfte Gesamtsieg. Achtmal feierte die Marke mit den Vier Ringen Doppelsiege. 24 Podiumsplatzierungen gehen auf das Konto des Premiumherstellers. Zehn Mal startete ein Audi von der Pole-Position – öfter als jeder andere Hersteller in der Geschichte des seit 1952 ausgetragenen Rennens. Der Audi R8, der R10 TDI und der R15 TDI feierten in Sebring jeweils siegreiche Debüts. Mit dem ersten Sieg eines Diesel-Sportwagens im Jahr 2006 und nun dem ersten Triumph eines Hybrid-Rennwagens gelangen Audi zwei historische Erfolge. Auch das erste Podium und den ersten Sieg bei einem Sportwagen-Rennen erzielte Audi in Sebring. Zudem nutzte Audi die Strecke in Florida regelmäßig zur Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans.
Auch dieses Mal bleibt das Audi Sport Team Joest im Anschluss an das Rennen in Sebring, um Testfahrten mit dem weiterentwickelten Audi R18 e-tron quattro zu absolvieren. Ob es für Audi eine Zukunft beim US-Langstrecken-Klassiker geben wird, ist derweil offen: Nach der Fusion der American Le Mans Series (ALMS) und der GRAND-AM-Serie zur neuen Serie „United SportsCar Racing“ sind ab 2014 in Sebring keine LMP1-Sportwagen mehr startberechtigt.
In den USA erleben können die US-Fans den Audi R18 e-tron quattro dennoch bald wieder: Am 22. September gastiert die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf dem Circuit of the Americas in Austin (Texas).
Stimmen nach dem Rennen
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Das war ein perfektes Finale! Ich bin sehr glücklich über diesen Doppelsieg in einem Rennen, in dem unsere beiden Autos bis zum Schluss gegeneinander gekämpft und den vielen Fans eine tolle Show geboten haben. Die ganze Mannschaft hat hart gearbeitet und da ist der Sieg nach langen zwölf Stunden der schönste Lohn. Nach den Siegen mit TFSI- und TDI-Technologie hat Audi mit dem heutigen Sieg eines Hybrid-Autos die Erfolgsgeschichte bei diesem Rennen fortgeschrieben.“
Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Das ist ein hervorragendes Ergebnis für unseren zumindest vorläufig letzten Auftritt hier in Sebring. Ich bin glücklich über diesen Doppelsieg, bei dem jedes unserer Teams den ersten Platz verdient gehabt hätte. Anfangs waren beide Autos auf unterschiedlichen Strategien unterwegs, irgendwann dann nahezu parallel und im Ziel nicht einmal zehn Sekunden auseinander. Wir haben die Stimmung hier in Sebring mit tollem Wetter und einmaligen Fans genossen. Der Sieg ist ein schöner Lohn für die ganze Mannschaft, die teilweise die Nacht vor dem Rennen durchgearbeitet und dann zwölf Stunden lang perfekte Boxenstopps abgeliefert hat.“
Marcel Fässler (Audi R18 e-tron quattro #1): „Das letzte Rennen von Audi hier in Sebring mit einem Sieg zu feiern, ist einfach nur toll. Es war ein unglaublich enges Rennen, in dem beide Autos den Sieg verdient gehabt hätten. Am Ende waren wir die etwas Glücklicheren. Gestern Pole-Position, heute der Sieg, tolle Teamkollegen – schöner kann es heute nicht sein.“
Oliver Jarvis (Audi R18 e-tron quattro #1): „Was für ein Start in die Saison 2013! Das ist kein Traum, das ist noch viel mehr. Schon Daytona mit Audi zu gewinnen, war ein wahnsinniges Erlebnis. Aber jetzt auch noch ein Gesamtsieg bei meinem ersten Einsatz in Sebring ist mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe. Ein riesiges Dankeschön an Audi und an Marcel (Fässler) und Ben (Tréluyer) – sie waren die besten Teamkollegen, die ich mir vorstellen kann.“
Benoît Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro #1): „Wir haben das letzte Rennen der LMP1-Sportprototypen in Sebring gewonnen – darauf sind wir sehr stolz. Ich glaube, die Fans haben ein spannendes Rennen erlebt, in dem wir hundert Prozent geben mussten, um unser Schwesterauto zu schlagen. Für uns ist der amerikanische Traum heute wahr geworden. Danke an Marcel (Fässler) und Oliver (Jarvis) für eine tolle Woche hier in Sebring. Normalerweise gehört André (Lotterer) auch zu unserer Mannschaft – ich bin mir sicher, dass er auch hier oben auf dem Podium gestanden hätte.“
Lucas di Grassi (Audi R18 e-tron quattro #2): „Es war mein erstes 12-Stunden-Rennen, mein erstes Rennen bei Dunkelheit und mein erster Auftritt in Sebring – der Platz auf dem Podium ist ein toller Abschluss des Wochenendes. Es war ein sehr enges Rennen mit einigen Zwischenfällen und einer umstrittenen Strafe. Es wäre mehr möglich gewesen für uns, aber bei mir überwiegt die Freude über den zweiten Platz mit Audi.“
Tom Kristensen (Audi R18 e-tron quattro #2): „Es war ein denkwürdiges, hartes und schnelles Rennen. Wir hatten selbst die Chance, heute zu gewinnen – aber wir haben es nicht geschafft. Gratulation also an die Jungs aus dem ‚Schwesterauto’ und alle anderen Sieger hier in Sebring. Neben dem zweiten Platz nehme ich aus Sebring viele Erinnerungen aus all den Jahren mit und die schnellste Rennrunde beim heutigen Abschied. Sie ist für einen Mann, der mir die Leidenschaft für den Motorsport gegeben hat.“
Allan McNish (Audi R18 e-tron quattro #2): „Was für ein fantastisches Rennen! Wir sind mit Audi hierher gekommen, um uns mit einem spannenden Auftritt von unseren Fans in Sebring zu verabschieden – und ich glaube, das ist uns auch gelungen. Es war ein harter Kampf von der ersten bis zur letzten Runde. Ich gratuliere dem Team des ‚Schwesterautos’. Ganz persönlich bin ich trotzdem absolut zufrieden mit dem Rennen. Einige meiner Stints waren die besten, an die ich mich in den vergangenen Jahren erinnern kann.“
Das Ergebnis
1. Fässler/Jarvis/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) 364 Rd. in 12:00.11,638 Std.
2. di Grassi/Kristensen/McNish (Audi R18 e-tron quattro) + 7,679 Sek.
3. Prost/Heidfeld/Jani (Lola-Toyota) - 5 Rd.
4. Graf/Luhr/Dumas (HPD-Honda) - 6 Rd.
5. Beche/Cheng/Belicchi (Lola-Toyota) - 10 Rd.
6. Tucker/Franchitti/Briscoe (HPD-Honda) - 18 Rd.
7. Tucker/Hunter-Reay/Pagenaud (HPD-Honda) - 19 Rd.
8. Kimber-Smith/Zugel/Lux (Zytek) - 22 Rd.
9. Cheng/Guasch/Ostella (ORECA) - 28 Rd.
10. Marcelli/Cumming/Johansson (ORECA) - 28 Rd.
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