Le Mans-Feeling mit Hindernissen
Bei der 6. Auflage der Le Mans Classic, von 6. bis 8. Juli 2012, zeigte sich das Team der Ecurie Vienne mit Teameigner Johannes Huber und Ing. August Deutsch, wieder von DER hochkarätigsten Oldtimer-Veranstaltung mehr als begeistert.
Neben einer rekordverdächtigen Zuschaueranzahl, gab es rekordverdächtig viele automobile Raritäten zu bewundern. Eingeteilt in 6 Gruppen zu jeweils mind. 70 Startern aus den Jahren 1923 bis 1979, wurde an diesem Wochenende auf dem geschichtsträchtigen Circuit de la Sartre, vielen aktiven und passiven Auto- und Motorsport-Enthusiasten Historischer Motorsport vom Feinsten geboten.
Obwohl alle sechs Starterfelder millionenschwere Euro Werte darstellen, ging es trotz regem Verkehr recht flott und rennmäßig zur Sache. Das Ecurie Vienne – Trio pilotierten den ehemaligen Kamerawagen für den Film “Le Mans” aus 1970, einen Porsche 908/02 (#48) im jahrzehntelangen Besitz von Ing. Deutsch. Berühmtester Vorbesitzer war Steve McQueen selbst, der den Wagen mit der berühmten Startnummer 48 im Jahre 1970 zu einigen großen Erfolgen geführt hatte (2.Platz 12 Stunden von Sebring etc..)
In der Gruppe 5 fanden sich besonders viele einstige Könner der Sportwagenszene, unter anderem auch Richard Attwood / Vern Schuppan, auf einem Porsche 917. Porsche war in dieser Gruppe mit den Typen 906, 907, 908, 910, 911, 914 und 917 besonders stark vertreten. Aber auch Leckerbissen von Alfa Romeo, Alpine Renault, Chevrolet, Chevron, Ferrari, Ford, Lola, etc. jagten mit full speed um den Traditionskurs.
Leider stand dieses Wochenende für Huber/Deutsch unter keinem guten Stern, denn bereits im ersten Training am Freitag hatte Deutsch jr. eine Kollision mit einem Wettbewerber. Dabei wurde augenscheinlich “nur” eine Halterung der Karosserie beschädigt, dies konnte relativ rasch behoben werden, doch dann erfolgte die Ernüchterung. Bruch einer Bremsscheibe!
Auch das sollte eigentlich kein Problem sein, wird eben eine neue Bremsscheibe eingebaut – doch genau dieser Teil fehlte aus unerklärlichen Gründen in der Ersatzteilkiste. Johannes Huber fuhr zwischenzeitlich für die notwendige Qualifikation drei Runden ohne Bremse zu Ende. Sämtliche, stundenlangen Bemühungen eine passende Bremsscheibe im Renngelände aufzutreiben verliefen ohne Erfolg. Das schien das Ende für den vierten Einsatz in Le Mans.
Johannes Huber fuhr darauf hin Samstag nachmittags von Le Mans Richtung Wien ab.
Doch das Pech eines anderen Porsche 908-Fahrers, dieser erlitt einen Motorschaden und gab auf, verhalf dem Team urplötzlich zu einer Bremsscheibe. Huber drehte nach telefonischer Information dieses “Glücksfalls” auf Höhe Paris um und kehrte mit “800 Trainings-Kilometern” zurück. Im Nachteinsatz, dem zweiten Rennlauf, gestartet aus der letzten Position, gelang es ihm dann den 14. Startplatz für den dritten Lauf zu erobern. Im dritten Rennen ließ Huber den von August Deutsch frisch überarbeiteten 908er so richtig laufen, und konnte sich dann bis auf den neunten Rang vorarbeiten und übergab in dieser aussichtsreichen Position an Deutsch. Im Endergebnis war ein 27. Platz, durch den versäumten 1. Lauf noch ein passables Ergebnis! Aber bei der Le Mans Classic ist das Dabeisein schon das schönste Ergebnis!!
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