17. April 2005
toni
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TCCA: Tür an Tür Kämpfe - Sulzer führt in der Meisterschaft
Auch der zweite Lauf der TCCA (Touring Car Challenge Austria) konnte mit sehenswertem Tourenwagensport und Tür- and Tür-Duellen aufwarten. Die Entscheidung fiel dieses Mal allerdings nicht aufgrund von Reifenproblemen, vielmehr war Honda-Pilot Norbert Sulzer einfach nicht zu schlagen, in der Gesamtwertung führt er nach zwei Läufen.
Im Warm-Up am Vormittag sah noch alles nach einem Regenrennen aus, doch die dunklen Wolken über dem Wachauring bei Melk verzogen sich pünktlich zur Startaufstellung – die nach dem gestrigen Ergebnis erfolgte. Auch die Strecke war zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend abgetrocknet und so gingen alle 14 TCCA-Piloten mit Trockenreifen ins Rennen. Stichwort Reifen: Nach den großen Reifenproblemen vieler Fahrer beim ersten Lauf reagierte Serien-Ausstatter Matador und brachte härtere Reifenmischungen nach Melk, die perfekt funktionierten.
Norbert Sulzer, ebenfalls ein Opfer des "Reifenzerfalls", legte von Position zwei aus einen Blitzstart hin und überrumpelte Pole-Mann Hannes Danzinger (Alfa Romeo) noch vor der ersten Schikane. Dahinter ging es im dicht gedrängten Feld hoch her: Seat-Pilot Hannes Schweiger, gestern nach seiner bravourösen Fahrt mit der Auszeichnung "Man of the race" belohnt, bekam es mit Johannes Jagarinec (Honda Civic,) zu tun. Die beiden berührten sich, konnten das Rennen aber fortsetzen. Alexander Scheck (Seat Ibiza) war nach seinem gestrigen Unfall heute wie angekündigt wieder am Start, hatte aber ebenfalls Probleme in der ersten Kurve und kam erneut von der Strecke ab – auch er konnte jedoch weiterfahren. Für den "Pechvogel" dieses Wochenendes war dagegen das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon vorbei: Gerald Beirer musste seinen Alfa Romeo 147 gleich nach dem Start erneut abstellen, Grund dafür war eine defekte Schaltung.
Nach diesem Trubel der ersten Runde bezogen die Piloten ihre Positionen – vorerst: Denn schon in der Anfangsphase gab es einige spannende Duelle und Überholmanöver, so schnappte sich zuerst Rallye-Profi Achim Mörtl im TCCA-VIP-Auto Andreas Mairzedt (Honda Civic,), kurz darauf ging auch Hannes Jagarinec an seinem Honda-Markenkollegen vorbei. Etwas weiter hinten im Feld gab der dritte Rallye-Profi kräftig Gas, Andi Waldherr (Team "VW Rallyeteam Austria") kam schon wesentlich besser mit dem VW Golf V PD TDi zurecht und auch sein Teamkollege, der Newcomer Martin Jakubowics, fuhr ein sauberes Rennen.
Das Feld zog sich etwas weiter auseinander als noch im ersten Rennen, dennoch gab es einige Zweikämpfe: So versuchte etwa der erst 18jährige Junior Christian Engelhart (Honda Civic, Team "IPZ Aquila Racing") permanent an Hannes Danzinger heran- und in weiterer Folge vorbeizukommen, dahinter ging es zwischen Mairzedt und Jagarinec ähnlich zur Sache. Doch während Engelhart keinen Weg an Danzinger vorbei fand und sich mit Rang drei begnügte, nahm der Kampf um Platz fünf ein anderes Ende: Mairzedt bremste sich in der Ostkurve innen an Jagarinec heran, war aber zu schnell und traf diesen in die Seite – damit war das Duell entschieden. Aufregung gabs dann noch um Andi Waldherr, der seine Reifen wechseln lassen musste und – einmal mehr – um Alex Scheck. Der fuhr nach seinen Anfangsproblemen tolle Rundenzeiten, geriet allerdings kurz vor Schluss auf die Reifenstapel der Schikane, wurde ausgehoben und segelte auf zwei Rädern mehrere Meter weit – passiert ist zum Glück nichts, Scheck konnte weiterfahren und kam auf Platz zehn ins Ziel, für seinen Kampfeswillen bekam er am Ende die "Man of the race"-Trophäe überreicht!
Vorne änderte sich nichts mehr: Norbert Sulzer feierte seinen ersten Saisonsieg vor Rallye-Ass Hannes Danzinger und Christian Engelhart, Achim Mörtl wurde als guter Vierter zweitbester Rallyefahrer. Dahinter klassierten sich Andreas Mairzedt, Johannes Jagarinec, Martin Jakubowics, Hannes Schweiger und Norbert Groer, Alex Scheck komplettierte die Top-Ten.
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