Knappe Entscheidung im Suzuki Motorsport Cup
Es war nach der BP Ultimate Rallye und der Bosch super plus Rally mit der Castrol EDGE Judenburg Pölstal Rallye der dritte Auftritt des Suzuki Motorsport Cup in der Rallyewertung. Über eines waren sich die Teilnehmer und die Cup-Organisatoren aber einig, es war die bisher schwierigste Saisonaufgabe.
Der Grund lag in der Wettersituation. Wohl blieb die Rallye am Beginn, entgegen aller Prognosen vom Regen verschont, aber gegen Ende des ersten Tages bei der Stadtprüfung in Judenburg kam es mit heftigem Regen dann knüppeldick.
Auch der zweite Tag stand zumindest bis Mittag im Zeichen heftiger Regenschauer. Keine leichte Aufgabe für die Cup-Teilnehmer.
Der steirische Lokalmatador Klemens Haingartner begann die Rallye gleich mit einer Superbestzeit. Damit konnte er den deutschen Vorjahressieger Manuel Kößler um 16,6 und den Salzburger Rene Rieder um 19,6 Sekunden distanzieren. Dahinter reihten sich Wolfgang Werner, Robert Kettner, Victoria Schneider als Gaststarterin, Andreas Köttler, Mario Skarek, Walter Kunz und Nils Henkel ein.
Nachdem die Sonderprüfung 2 wegen eines Unfalls fur die Suzuki-Piloten neutralisiert wurde, ergab sich auf den Prüfungen 3 und 4 ein ähnliches Bild wie am Beginn. Lediglich Mario Skarek konnte sich um zwei Plätze verbessern. Die SP 5 wurde ebenfalls nach einem Unfall neutralisiert.
So blieben mit der SP 6 und 7 nur mehr zwei Prüfungen am ersten Tag. Halbzeitsieger wurde Klemens Haingartner mit 23,9 Sekunden Vorsprung auf Manuel Kößler. Dritter Rene Rieder der 42,6 Sekunden zurück lag. Auf den Rängen vier bis neun dann in der Reihenfolge Robert Kettner, Wolfgang Werner, Mario Skarek, Victoria Schneider, Walter Kunz und Nils Henkel. Pech hatte Andreas Köttler, der nach der SP 6 mit einem Elektronikschaden aufgeben musste.
Hier einige Stimmen vom ersten Tag:
Victoria Schneider: „Mein ursprüngliches Ziel, unter die erste Fünf zu kommen, werde ich nur schwer erreichen können. Ich bin am ersten Tag ganz einfach nicht in die Rallye hineingekommen. Mir hat der Rhythmus gefehlt. Daran war ich teilweise selbst schuld, außerdem wurden zwei Prüfungen neutralisiert. Jetzt hoffe ich auf einen besseren zweiten Tag , zumindest möchte ich die Rallye sauber fertig fahren.“
Robert Kettner: „Auf der SP 6 habe ich in der Schikane eine Absperrung mitgenommen, dabei habe ich mir den Wagen links vorne ziemlich beschädigt. Der Zeitverlust war mit 20 Sekunden ziemlich arg. Für den zweiten Tag ist mein Ziel, noch auf den dritten Platz nach vor zu kommen.“
Klemens Haingartner: „Wir sind optimal unterwegs. Lediglich auf der SP 6 hatte ich einen leichten Rutscher und habe etwas Zeit verloren. Am zweiten Tag müssen wir weiter gleichmäßig schnell ohne Fehler fahren, Manuel Kössler ist nicht sehr weit weg von uns.“
Rene Rieder: „Es läuft sehr gut bei uns. Ich kann mit den Zeiten von Haingartner durchaus mithalten, damit möchte ich zumindest meinen Podiumsplatz vom ersten Tag absichern. Sonst bin ich mit der Leistung durchaus zufrieden.“
Wolfgang Werner: „Ich habe am ersten Tag schlicht und einfach verwachselt. Ich kann mir diese Zeiten einfach nicht erklären. Es gibt keine Gründe, der Fahrer ist ok und ebenfalls das Auto. Wir können am zweiten Tag nur auf Besserung hoffen.“
Manuel Kößler: „Leider hatte ich auf dem Rundkurs einen Verbremser und habe dadurch 12 Sekunden auf Haingartner verloren. Nachdem ich schon einmal nur mehr 11 Sekunden hinter dem Lokalmatador lag, habe ich mich über diesen Vorfall natürlich geärgert. Aber es gibt am zweiten Tag noch acht Prüfungen, da kann sehr viel passieren.“
Der zweite Tag begann dann mit einer Bestzeit von Rene Rieder, ex aequo mit Klemens Haingartner vor Mario Skarek, der sich damit in der Gesamtwertung auf Platz 4 nach vor fahren konnte. Auf der SP 9 dominierte noch Klemens Haingartner und baute seinen Vorsprung auf Manuel Kößler auf 31, 5 Sekunden aus.
Ab der Prüfung 10 übernahm dann Kößler das Kommando und konnte den Vorsprung von Haingartner bis zur SP 13 auf 11,8 Sekunden verringern. Der an vierter Stelle liegende Mario Skarek hatte nach der SP 11 bei der Rückfahrt auf der Autobahn Pech, die Zylinderkopfdichtung gab ihren Geist auf, damit musste der Niederösterreicher im Service aufgeben. Auf der SP 13 lag noch einmal Haingartner vor Kößler, Rieder und Kettner voran, der Vorsprung für den Steirer betrug aber nur mehr 11,6 Sekunden.
Viel Spannung ließen dann die beiden letzten Prüfungen 14 und 15 erwarten. Dabei kam es bereits zu einer Vorentscheidung um den Sieg. Haingartner drehte sich SP 14 und verlor auf Kößler 16,1 Sekunden. Damit ging der Deutsche mit 4,3 Sekunden Vorsprung auf Haingartner in die letzte Prüfung. Auch der zweite Lokalmatador Robert Kettner der einen Angriff von Wolfgang Werner abwehren wollte, überzog etwas. 300 Meter nach dem Start flog er von der Strecke, der Wagen landete auf dem Dach, beide Piloten blieben aber unverletzt.
Manuel Kößler fuhr auf der letzten Prüfung dann Bestzeit mit 2,4 Sekunden auf Haingartner. Damit konnte er seinen Vorjahrssieg in Judenburg wiederholen.
Endergebnis der Suzuki Motorsport Cup Wertung bei der Castrol EDGE Judenburg Rallye:
1. Manuel Kößler/Veronika Britzger (Deutschland) 1:44:41,8 Std.
2. Klemens Haingartner/Manfred Ambroschütz (Steiermark) + 6,7 Sek.
3. Rene Rieder/Anton Pichler (Salzburg) + 1:59,7 Min.
4. Wolfgang Werner/Christian Vesely (Niederösterreich) + 4:15,4 Min.
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