Peugeot Sport in der Saison 2009
Peugeot hat in der vergangenen Saison vier der fünf Rennen der europäischen Le Mans-Serie gewonnen und damit das Potenzial des Diesel-Prototypensportwagens 908 HDi FAP eindrucksvoll bewiesen. Als umso schmerzhafter empfand das Team den knapp verpassten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Deshalb konzentriert Peugeot Sport alle Anstrengungen darauf, den Peugeot 908 HDi FAP im Kampf um den Sieg konkurrenzfähiger zu machen: Eine optimierte Traktionskontrolle, eine Verringerung der Verunreinigungen durch aufgewirbelten Schmutz im Bereich der Kühlsysteme, eine verbesserte Radaufnahme für einen effizienteren Reifenwechsel und schließlich eine Anpassung des Fahrzeugs an das neue Reglement des ACO, mit dessen Hilfe die Geschwindigkeiten deutlich gesenkt werden sollen.
Bruno Famin, Technischer Direktor von Peugeot Sport, erklärt die wesentlichen Zielsetzungen: “Wir haben die gesamte Auslegung des Motors angepasst, um die verringerten Querschnitte der Luftmengenbegrenzer und den reduzierten Druck des Aufladungssystems zu berücksichtigen, denn die neuen Vorschriften kosten uns etwa zehn Prozent Motorleistung. Auch die aerodynamischen Arbeit war sehr umfangreich, um wieder eine gute Balance herzustellen, nachdem die Breite des Heckflügels von 200 auf 160 Zentimeter reduziert worden ist. Ebenso investieren wir viel Arbeit in eine Klimaanlage für das Cockpit, um die vorgeschriebenen Temperaturen einzuhalten. Parallel dazu haben wir an der Leistungsfähigkeit des Autos gearbeitet. So wollen wir trotz der Klimaanlage das Minimalgewicht erreichen, wir arbeiten an noch besseren Verbrennungsvorgängen des Dieselaggregats und verbessern zusammen mit unserem Partner Dow die Partikelfilter und mit unserem Partner Bosch das Einspritzsystem. Schließlich passen wir das Chassis noch besser an die Reifen unseres Partners Michelin an.”
Peugeot konzentriert sich auf sein Hauptziel, die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen. Olivier Quesnel erklärt das umfangreiche Programm zur Vorbereitung des Team Peugeot Total auf diese Aufgabe: “Wir haben ein zentrales Testprogramm festgelegt, das Langstreckendistanzen auf verschiedenen Strecken simuliert. Ebenso nehmen wir vor den 24 Stunden von Le Mans an zwei Rennen teil, die als ein Test unter Wettbewerbsbedingungen angesehen werden und der Mannschaft ein gutes Training ermöglichen.
Wir werden deshalb zum Auftakt der American Le Mans-Serie im März an den 12 Stunden von Sebring mit zwei Autos und sechs Fahrern teilnehmen. Im Mai bestreiten wir die 1000 Kilometer von Spa-Francorchamps mit drei Autos und den neun Fahrern, die auch in Le Mans starten werden. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir noch nicht über weitere Einsätze nach den 24 Stunden von Le Mans entschieden.
Wir analysieren die bedeutendsten Wettbewerbe im Hinblick auf eine größtmögliche Markenwirkung für Peugeot, auf die Medienpräsenz und natürlich auf eine ansprechende Konkurrenz. Auch das Erscheinungsbild des 908 HDi FAP ändert sich: Alle eingesetzten Fahrzeuge tragen jetzt eine blaue Lackierung und eine Aluminiumfarbe über dem Cockpit, die wie Chrom erscheint und die Temperaturen für die Insassen verringert. Unser Dank gilt allen Partnern, ohne die das Programm nicht zu verwirklichen wäre.”
Peugeot Sport vertraut auf zehn Fahrer, darunter auch auf die Piloten, die bereits in den ersten beiden Jahren des Langstrecken-Engagements überzeugt haben:
Sébastien Bourdais (Frankreich), 30 Jahre
David Brabham (Australien), 43 Jahre
Marc Gené (Spanien), 35 Jahre
Christian Klien (Österreich), 26 Jahre
Pedro Lamy (Portugal), 37 Jahre
Nicolas Minassian (Frankreich), 36 Jahre
Franck Montagny (Frankreich), 31 Jahre
Stéphane Sarrazin (Frankreich), 33 Jahre
Alexander Wurz (Österreich), 35 Jahre
Anthony Beltoise (Frankreich), 37 Jahre, Test- und Ersatzfahrer
Für den Einsatz in Sebring am 21. März steht die Fahreraufstellung bereits fest:
Peugeot 908 HDi FAP Startnummer 7: Nicolas Minassian/Pedro Lamy/Sébastien Bourdais
Peugeot 908 HDi FAP Startnummer 8: Franck Montagny/Stéphane Sarrazin/Christian Klien
Das Breitensport-Programm 2009
In Ergänzung zu dem werksseitigen Langstrecken-Programm mit dem 908 HDi FAP wird Peugeot Sport auch mit einigen Import-Filialen und Kunden im Breitensport aktiv sein und ein breit gefächertes Programm anbieten. Peugeot setzt im auf Rallyesport und auf der Rundstrecke auf den 207, das bestverkaufte Autos eines Segments in Europa
? 207 Super 2000 (Rallyesport) Bei der Rallye Monte Carlo im Januar 2009 erreichte der Peugeot 207 Super 2000 einen Dreifachsieg und ist der Maßstab in diesem Sport. Er gewann die Intercontinental Rally Challenge (IRC) in den Jahren 2007 und 2008 und die nationalen Meisterschaften in Italien, Portugal, der Schweiz, Polen und in Spanien dank des Engagements der Importeure. Peugeot hat bereits 60 Exemplare des 207 Super 2000 verkauft, darunter die Fahrzeuge von Peugeot UK für Kris Meeke, von Peugeot Belgien-Luxemburg für Freddy Loix und Nicolas Vouilloz, die allesamt in der IRC-Saison 2009 starten. Peugeot Italien mit Paolo Andreucci, Peugeot Portugal mit Bruno Magalhaes und Peugeot Polen zählen in ihren nationalen Meisterschaften zu den Favoriten.
? 207 RC Rallye – Volant 207 (Rallyesport) Erstmals schreibt Peugeot einen Markenpokal für den 207 RC Rallye aus, der in Vélizy von Peugeot Sport entwickelt worden ist. Das 1,6-Liter-THP-Trubo-Aggregat, das in Zusammenarbeit mit der BMW Group entwickelt worden ist und sich bereits im Spider und dem 207 LW bestens im Motorsport bewährt hat, leistet rund 180 PS. Der 207 RC Rallye wiegt 1.120 Kilogramm, wurde nach dem Reglement R3 homologiert und kann ohne großen Aufwand für Asphalt- oder Schotter-Rallyes umgebaut werden. Etwa 30 Teilnehmer werden im 30. Jahr seines Bestehens für den Markenpokal von Peugeot Sport in Frankreich erwartet, der in diesem Jahr unter dem Titel “Volant 207” ausgeschrieben wird. Zu den früheren Absolventen dieser Talentschmiede zählen unter anderem die späteren Weltmeisterschafts-Teilnehmer François Delecour, Gilles Panizzi, Alexandre Bengué oder Sébastien Ogier. Auch in Spanien und Italien wird ein solcher Markenpokal ausgeschrieben.
? THP Spider Cup Peugeot Sport vertraut 2009 auf die bewährte Technik des Spider THP, der erstmals in der Klasse GT4 homologiert werden wird. Dafür sind lediglich geringfügige Modifikationen der hinteren Karosserieabdeckung und der Elektronik erforderlich. Mit seinen Austragungsorten kehrt der Cup nach vielen internationalen Einsätzen für zwei Jahre nach Frankreich zurück. Nachdem in der Vergangenheit den Cup-Siegern Dino Lunardi und Simon Moulton ein Testtag im Peugeot 908 HDi FAP eingeräumt worden war, erhält auch der Cup-Sieger 2009 diese Chance. Auch in Dänemark wird ein nationaler THP Spider Cup ausgeschrieben.
? 207 LW/ Rencontres Peugeot Sport Der 207 LW THP ist im dritten Jahr in Folge das Basisfahrzeug für diese französische Rennserie, in der die Kategorien Coupe 207 THP, Course Relais und Trophée GT ausgeschrieben werden. Auch in Spanien wird erstmals ein Markenpokal für das Modell veranstaltet. In Deutschland dient dieses Fahreug als Basis für die in der BFGoodrich-Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife eingesetzten 207 RC “VLN”.
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