BP Nr2
14. April 2008
toni-

Rundstreckenspannung und Kaiserwetter beim Castrol Pokal

Bei blauem Himmel und Sonnenschein ging der zweite Tag des Castrol Pokals auf dem Wachauring über die Bühne. Die Zuschauer (insgesamt über 4.000 an beiden Tagen) erlebten den zweiten Tag der Rundstrecken-Saisonpremiere hautnah mit und sahen den Herren des Ringes auf die quietschenden Reifen. Sie wurden nicht enttäuscht, denn alle Serien boten von 8 Uhr früh bis 16.40 Nachmittag Motorsport vom Feinsten.

Den Auftakt der Rennen des zweiten Tages bildeten um 10.40 die Autos des Histo-Cups in der Klasse 1300-1600 ccm. Im Gegensatz zum Samstag setzte sich Michael Spazierer (Ford Escort 1600GT) sofort an die Spitze und feierte einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg. Ein weiterer Kontrast zum gestrigen Rennen: es gab keine Unfälle und kaum Überholmanöver. Der Zieleinlauf jedoch entpuppte sich als Dejà-vu. Spazierer vor Gerhard Brandstätter (Alfasud Sprint) und Hannes Schweiger (VW Golf GTI I).

Auch im Rennen der zweiten Klasse des Histo-Cups, bis 2000 ccm, setzte sich erneut der Vortagessieger, Kurt Ploier (BMW 320-4), durch. Das Highlight des Rennens lieferten jedoch die beiden Samstag-Pechvögel, Jürgen Stockmar und Max Lampelmaier (beide Ford Escort BDA). Sie rollten das Feld von hinten auf, überholten im Schnelldurchgang fast das gesamte Feld. Einzig Ploier war nicht zu biegen. So beendeten Stockmar und Lampelmaier den Lauf auf den Plätzen zwei und drei.

Ein spannender Zweikampf zwischen Franz De Bettin (VW Käfer Cup) und Konstantin Kletzer (Scuderie Ecurie Vienne) beherrschte schließlich das dritte Rennen des Histo-Cups (bis und über 3000 ccm) am zweiten Tag des Castrol Pokals. Vorerst ging es zwischen ihnen noch um Platz 3, doch zur Hälfte des Rennens überholten beide den vor ihnen liegenden Martin Wagner (Porsche 924 Turbo). Zwei Runden vor Schluß kam dann der entscheidende Angriff von Kletzer, er ließ De Bettin hinter sich und überquerte die Ziellinie als Zweiter. Sieger jedoch wurde, so wie auch am Samstag, unangefochten Michael Sares (Porsche 911 RSR).

Den Abschluss des Vormittagsprogramms bildete die Ford Fiesta Sporting Trophy, in der heute sechs Boliden am Start waren, da Martin Kalteis von der Triestingtal-Rallye zum Feld hinzustieß. Aus der letzten Reihe startend spielte er allerdings in der Entscheidung keine Rolle. Die machten, wie am ersten Tag des Castrol Pokals, die Herren Patrik Winter, Lukas Langstadlinger und Raffael Sulziger unter sich aus – und überquerten auch in exakt dieser Reihenfolge die Ziellinie.

Der Rennnachmittag am Wachauring begann dann um 13.30 mit einem weiteren Highlight – dem zweiten Rennen des Suzuki Motorsport Cups. Das Rennen verlief äußerst abwechslungsreich und spektakulär. Vom Start weg setzten sich Hermann Neubauer, Thomas Heuer und Franz Senn an die Spitze, wobei Senn, ein sehr routinierter Runsteckenpilot am jungen Philipp Lietz vorbeigehen konnte. In der Folge knüpfte sich Senn Thomas Heuer vor und schnappte ihn sich kurz darauf. Doch die Freude währte nicht lange, denn gegen Ende des Rennens kam es zwischen Neubauer und Senn bei der Anfahrt zur Schikane zu einer Kollision, wobei sie in einen Reifenstapel fuhren und dabei viel Zeit verloren. Obwohl beide ihre Fahrt fortsetzen konnten, reichte es im Endeffekt nur zu Platz vier für Neubauer und Platz acht für Neubauer. Lachender Dritter war Thomas Heuer, der vor Philip Lietz und Mario Klammer gewann.

Die Young-Timer boten erneut eine tolle Show, allerdings mit einem Ergebnis, das bereits vom Vortag bekannt war. Roger Jahnig (BMW M 3) nützte seine Pole-Position perfekt aus und legte einen Start-Ziel-Sieg hin. Der zweite Platz ging wieder an Michael Sares (Ford Sierra Cosworth) und auch der Dritte, Franz Spitaler (BMW M 3), wiederholte sein Samstag-Ergebnis.

Das zweite Rennen der BMW Challenge Gruppe N wurde erneut von Markus Eckerstorfer beherrscht. Er setzte sich schnell vom Rest des Feldes ab und fuhr den überlegenen Sieg ungefährdet heim. Auch Vincent Smaal kam erneut als Zweitplatzierter ins Ziel. Alex Gumpenberger machte es hingegen spannend. In der Mitte des Rennens fiel er zurück und musste sich mühsam wieder nach vorne kämpfen um schließlich den dritten Platz auf dem Podest zurückzuerobern.

In der BMW Challenge (Gruppe A) fand vom Samstag-Triumvirat nur Martin Jakubowicz den Weg zurück aufs Podium. Es waren die Vortagsverlierer, die diesmal den Sieg unter sich ausmachten. In dem von Platzwechseln gekennzeichneten Rennen triumphierte am Ende Franz Grassl vor Georg Steffny und Jakubowicz.

Bei der Formel Historic (Formel Vau Regularity) konnte sich am zweiten Tag des Castrol Pokals Robert Waschak (Austro Vau 1300) vor Georg Leder (Kaimann) und Samstag-Sieger Olaf Strauch (Motul) durchsetzen.

Die Gleichmäßigkeitsprüfung der Classica Trophy wurde von einem Zwischenfall überschattet. Matthäus Russegger erlitt durch ein internes Geschehen vermutlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall während der Fahrt. Sein ebenfalls im Lancia Fulvia 1300 (Baujahr 1972) befindlicher Sohn Konrad konnte geistesgegenwärtig den Wagen noch tangential in die Leitschienen lenken. Die sofort am Unfallort erschienen Notärzte führten eine erfolgreiche Reanimation unter der Leitung des anwesenden OSK-Vorsitzenden und Leiters des Lorenz-Böhler-Spitals, Prof. Prim. Dr. Harald Hertz, durch. Anschließend wurde Russegger mit dem Notarzt-Hubschrauber des ÖAMTC zur weiteren Behandlung in das Krankenhaus St. Pölten geflogen.
In der Classica Trophy gewann Gernot Kronberger im MG Midget vor Samstag-Sieger Thomas Schütz (Renault 5 Alpine) und Joachim Althammer (Porsche 911).

Die diffizile Disziplin der Ferrari Trophy G, die auf Gleichmäßigkeit gefahren wird, sah einen Sieg von Norbert Fritz (Ferrari Challenge) vor Gerhard Staribacher (Ferrari 348 GTS) und Werner Paulinz (Ferrari 550).

Bei der Ferrari Trophy G2 konnte sich dann, wie gestern, Helmut Artacker (Ferrari 360 F1) durchsetzen. Auch Josef Köbrunner (Ferrari) wiederholte seinen zweiten Platz vom ersten Tag. Als dritter ging Hermann Haslauer (Ferrari 430 F1) durchs Ziel.

Den Abschluss der Rennen beim Castrol Pokal auf dem Wachauring in Melk bildete das Rennen zur Formel Historic (Formel Ford und Formel 3), das Gottfried Kult (Modus BMW) vor Richard Feulner (Chevron B43) und Johann Haas (Van Diemen RF 83) für sich entschied.

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