23. Juni 2006
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Formel 1: Michelin hält nichts von einem Alleinausrüster
Am Rande des Großen Preises von Kanada in Montreal gab Reifenhersteller Michelin bekannt, sich nicht an der Ausschreibung des Weltverbandes FIA für einen zukünftigen Alleinausrüster der Formel 1-Weltmeisterschaft zu beteiligen.
Das Lebenselixier der Formel 1: Der direkte Wettstreit der besten Fahrer und besten Technologien macht die Königsklasse aus. Bereits mehrfach hatte Michelin seine Auffassung bekräftigt, dass die Formel 1 als weltweite Königsklasse auch eine Plattform für die fortschrittlichsten Technologien bilden sollte. Ein solcher Wettstreit der innovativsten technischen Lösungen nutzt nach Ansicht des französischen Konzerns auch der Serienentwicklung und der Alltagsmobilität. Die beabsichtigte Reglement-Änderung hin zu einem Alleinausrüster als Reifenpartner aller Formel 1-Teams widerspricht diesem Ansatz allerdings völlig und zeugt von einer gänzlich anderen Sichtweise des sportlichen Wettbewerbs. Dieses Vorhaben stellt vielmehr einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer Standardisierung einer Motorsportkategorie dar, die eigentlich die Spitze des technologischen Wettstreits markieren sollte.
Als Konsequenz dieser unterschiedlichen Sichtweisen hat Michelin beschlossen, sich nicht an der Ausschreibung des Automobil-Weltverbandes FIA für einen Alleinausrüster in der Formel 1 zu beteiligen. Durch eine Bewerbung als Monopolist würde das Unternehmen den Geist dieser Ausschreibung gutheißen. Michelin hat die Qualität seiner Reifen hinreichend bewiesen, die Arbeit des Reifenherstellers wird von seinen Partnerteams geschätzt. Der sechsfache Saisonsieger Michelin hat bisher 99 Grands Prix gewonnen - unter den unterschiedlichsten Sportlichen und Technischen Reglements, aber stets gegen Wettbewerber.
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