BP Nr2
20. Juni 2006
cb

Fakten zum historischen Le Mans-Sieg von Audi

Erster Triumph eines Dieselmotors in Le Mans. Neuer Distanzrekord für die aktuelle Streckenvariante. Bis zu 16 Runden mit einer Tankfüllung Shell V-Power Diesel.



"Veni, Vidi, TDI." "Super Diesel." "Zeitwende im Motorsport." Der erste Triumph eines Dieselmotors bei den legendären 24 Stunden von Le Mans hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Mit dem Sieg des neuen Audi R10 TDI bei seinem Le Mans-Debüt hat die AUDI AG ein bedeutendes neues Kapitel Motorsport-Geschichte geschrieben.
 
Fakten und Zahlen zum Erfolg in Le Mans:
 
Es war die 74. Auflage des Rennens, das 1923 zum ersten Mal ausgetragen wurde.
 
380 Runden legte das Siegerauto mit der Startnummer 8 in den 24 Stunden zurück – eine Runde mehr als der bisherige Rekord auf der aktuellen Streckenvariante aus dem Jahr 2004.
 
380 Runden entsprechen 5.187 Kilometern und damit nahezu der Distanz aller Formel 1-Rennen einer Saison.
 
Inklusive Qualifying, Warm-up und den Einführungsrunden vor dem Start lief der Motor des Siegerautos in der Le Mans-Woche 469 Runden (6.402 Kilometer) – ein eindrucksvoller Beweis für die Zuverlässigkeit des neuen Triebwerks, das über einen Motorblock aus Aluminium verfügt.
 
Der Schnitt des Siegerautos über die gesamte Distanz lag bei 215,409 km/h.
 
Dank des sparsamen Audi V12 TDI Motors mussten die Audi Piloten im Schnitt nur alle 14 Runden zum Nachtanken an die Box. Das Siegerauto verbrauchte nur rund 41 Liter Shell V-Power Diesel auf 100 Kilometer – für einen über 650 PS starken Rennmotor mit mehr als 1.100 Newtonmeter Drehmoment ein extrem niedriger Wert.
 
In der Schlussphase des Rennens absolvierten die Audi Piloten sogar bis zu 16 Runden mit einer Tankfüllung. Tom Kristensen war der erste Fahrer, dem dies gelang.
 
Die Schaltdrehzahl des V12 TDI Motors liegt bei für einen Rennmotor ungewöhnlich niedrigen 5.000 Umdrehungen pro Minute.
 
Nur 27 Boxenstopps absolvierte das Siegerauto während der 24:04.47,325 Stunden. Nur zweimal kam das Auto unplanmäßig an die Box: einmal zum Wechsel der Gangräder des Getriebes (03:47 Uhr), einmal wegen eines schleichenden Plattfußes (04:23 Uhr).
 
Dank einer neuartigen Getriebekonzeption von Audi Sport dauerte der Wechsel der Gangräder lediglich 9:50 Minuten – inklusive Tanken und Reifenwechsel.
 
Insgesamt stand der siegreiche Audi R10 TDI mit der Startnummer 8 während des Rennens knapp unter 30 Minuten an der Box.
 
Der siegreiche Audi R10 TDI hat die Chassisnummer 102. Es ist dasselbe Fahrzeug, mit dem Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner im März beim 12-Stunden-Rennen in Sebring starteten.
 
Die schnellste Runde des Rennens fuhr Tom Kristensen in der fünften Stunde des Rennens (65. Runde) in 3.31,211 Minuten. Dies entspricht einem Schnitt von 232,658 km/h. Damit kam er bis auf weniger als eine Sekunde an die Bestzeit aus dem Qualifying heran.
 
Die Pole Position sicherte sich Dindo Capello mit einer Zeit von 3.30,466 Minuten (Schnitt 233,482 km/h). Für den Italiener war es die dritte Pole Position in Le Mans.
 
Exakt 200 Tage lagen zwischen dem Roll-out des neuen Audi R10 TDI am 29. November 2005 in Misano (Italien) und dem Start des Rennens in Le Mans.
 
30.000 Testkilometer absolvierte Audi Sport vor dem Start in Le Mans mit dem R10 TDI. Weitere 1.500 Stunden lief der V12 TDI auf den Motorprüfständen.
 
Die Verantwortlichen des Teams inklusive Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich blieben während des gesamten Rennens wach. Bei der Zieldurchfahrt am Sonntag um 17 Uhr waren sie bereits 34 Stunden auf den Beinen.
 
97 Mitarbeiter waren für das Audi Sport Team Joest während des Rennens in Le Mans im Einsatz.
 
Mit sechs Siegen bei nur acht Le Mans-Teilnahmen liegt Audi auf dem vierten Platz der ewigen Bestenliste.
 
Das Team von Reinhold Joest feierte bereits seinen achten Sieg und ist damit das erfolgreichste in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans.
 
Für Frank Biela und Emanuele Pirro war es der vierte Sieg in Le Mans. Nur Tom Kristensen (sieben), Jacky Ickx (sechs) und Derek Bell (fünf) haben mehr Siege. Für Marco Werner war es der zweite Le Mans-Sieg in Folge.

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