BP Nr2
24. August 2009

Jan Kopecky fuhr bei seinem Heimspiel in einer Klasse für sich

foto: BF Goodrich

Rasant schnelle Wertungsprüfungen über enge, zum Teil sehr rutschige und hügelige Asphaltwege, ein launisches Wetter sowie eine unglaubliche Dichte an konkurrenzfähigen Rallye-Boliden und potenziellen Sieganwärtern – dass der Kampf um den ersten Platz bei der Barum-Rallye kein Spaziergang würde, dies war den IRC-Teilnehmern bereits vor dem achten Saisonlauf klar.

Umso mehr überraschte am Ende die klare Dominanz des 27-jährigen Jan Kopecky, der rund um den Start- und Zielort Zlin seinen ersten großen Erfolg auf internationaler Bühne einfahren konnte. Dabei war der Lokalfavorit gleich mit einer Bestzeit auf der zweiten Wertungsprüfung (WP) in den Samstag gestartet und hatte damit die Führung vor Titelverteidiger Nicolas Vouilloz übernommen. Eine Position, die er am Steuer seines auf mittelweichen A11-Slicks von BFGoodrich rollenden Skoda Fabia S2000 mit fünf weiteren Nummer-1-Ergebnissen bis zum Etappenziel auf über eine Minute ausbauen sollte.

Während Kopecky an der Spitze offensichtlich alles im Griff hatte, ging es im Kampf um die weiteren Platzierungen umso höher her. Dabei geriet Vouilloz zunehmend unter Druck von seinen Peugeot-Markenkollegen Freddy Loix, Kris Meeke und Roman Kresta; auch Giandomenico Basso im Fiat Abarth Grande Punto – als Madeira-Sieger besonders motiviert – und Juho Hänninen in einem weiteren Werks-Skoda erhöhten den Druck auf den amtierenden IRC-Champion. In WP 4 jedoch lösten sich die letzten Hoffnungen auf eine Titelverteidigung für den Franzose endgültig in Rauch auf: Eine defekte Servopumpe ließ seinen 207 S2000 erst stranden und dann in Flammen aufgehen.

Damit rückte Loix auf Rang zwei vor, die Zehntelsekundenschlacht ging mit unverminderter Härte weiter. Als nächstes schied Basso aus dem heißen Duell aus: Er entriss seinem Grande Punto S2000 auf WP 8 ein Rad, während der mächtig aufgeigende Hänninen an Meeke vorbei auf Platz drei stürmte. Doch der Brite, als Tabellenführer angereist, konterte auf der letzten Prüfung des Tages: Hatte der 30-jährige Peugeot-Pilot bis dahin konsequent den neu entwickelten, etwas härteren A31-Slicks von BFGoodrich vertraut, so ließ er sich für die 14,82 Kilometer lange „Zadverice“ (WP 9) zwei M01-Regenpneus als Ersatzreifen in den Kofferraum packen – und profitierte von dieser taktischen Maßnahme, als die Wolken tatsächlich ihre Schleusen öffneten. Damit war Meeke wieder Dritter, vor der zweiten Etappe nur noch 8,4 Sekunden von Loix getrennt.

Doch auch Freddy Loix sollte das Ziel bei dieser extrem anspruchsvollen Rallye nicht erreichen: Gleich zu Beginn des Sonntags zerstörte der Belgier einen Reifen seines Peugeot, die Folgeschäden zwangen ihn zur Aufgabe. Damit war der Weg zum zweiten Platz hinter Jan Kopecky – der seinen Vorsprung clever verwaltete – frei für Kris Meeke, der die letzten wütenden Attacken von Juho Hänninen locker abwehren konnte. Rang vier ging an den dreifachen Barum-Sieger Roman Kresta

„Welch ein toller Erfolg!“, jubelte BFGoodrich Partner Kopecky im Ziel. „Die Barum-Rallye mit ihren herausfordernden Prüfungen und dem wechselhaften Wetter war mit Sicherheit der anspruchsvollste IRC-Lauf der bisherigen Saison. Umso froher dürfen wir über dieses Ergebnis sein.“

„Der Regen am Samstagnachmittag hat die ohnehin schwierigen Bedingungen bei dieser Rallye nochmals verschärft“, bestätigt auch Jacques Morelli, Leiter des IRC-Engagements von BFGoodrich. „Dadurch blieben viele Sonntags-Prüfungen stellenweise feucht und rutschig, was die Wahl der richtigen Rennreifen nicht erleichterte. Trotzdem konnten wir das Potenzial unserer Pneus einmal mehr vor einem überwältigenden Auditorium unter Beweis stellen – meines Erachtens säumten deutlich mehr Zuschauer die Strecken als bereits in den Jahren zuvor. Auch aus Mitteleuropa haben sich viele Zehntausend Rallye-Fans auf den Weg gemacht, um ihren Stars bei diesem Motorsport-Festival in Tschechien zuzujubeln.“

In der Fahrerwertung der Intercontinental Rally Challenge sorgt dieses Ergebnis für nochmals größere Spannung: Jan Kopecky hat mit seinem Sieg bis auf drei Punkte auf Kris Meeke (42 Zähler) aufgeschlossen. Giandomenico Basso und Freddy Loix folgen mit jeweils 27 Punkten auf Rang drei und vier.

Tolles Resultat von Martin Prokop im Peugeot des BFGoodrich Drivers Team

Feuertaufe bravourös bestanden: Der frisch gekürte Junioren-Weltmeister Martin Prokop hinterließ bei seinem Debüt am Steuer eines Super-2000-Boliden einen starken Eindruck und beendete die Rallye Barum als Gastfahrer im BFGoodrich Drivers Team überraschend auf Platz fünf. Angesichts des mit nicht weniger als 23 S2000-Fahrzeugen und einem guten Dutzend Siegkandidaten gespickten Teilnehmerfelds setzte der 26-Jährige am Steuer des Kronos-Peugeot 207 bereits auf der Auftaktprüfung am Freitagabend mit Rang elf ein erstes Ausrufezeichen und wurde von seinen Landsleuten frenetisch gefeiert. Dank einer klugen und fehlerfreien Fahrt kämpfte er sich schon im Laufe der ersten Etappe bis auf Rang sechs vor und überzeugte Fans wie Fachleute mit einer ganzen Serie von drittschnellsten WP-Zeiten – allesamt herausgefahren auf A11- und A03-Slicks von BFGoodrich.

„Als Erstes möchte ich mich ganz herzlich bei BFGoodrich und Kronos Racing für diese Chance bedanken“, strahlte das Riesentalent im Ziel. „Die Konkurrenzdichte in der IRC ist unheimlich hoch. Umso mehr erfreut es mich, dass ich hier und da die Zeiten der Topleute mitgehen konnte – auch wenn wir ausgerechnet auf der letzten Prüfung noch einen haarigen 160-km/h-Dreher aufs Parkett gelegt haben. Extrem beeindruckt bin ich von der Performance der Rallye-Pneus von BFGoodrich, die selbst auf feuchter Strecke noch exzellenten Grip entwickeln.“

Ergebnis:
1. Kopecky/Stary Skoda Fabia S2000 BFG 2:24.21,1 Std.
2. Meeke/Nagle Peugeot 207 S2000 BFG 1.00,4 min. zurück
3. Hänninen/Markkula Skoda S2000 BFG 2.00,8 min. zurück
4. Kresta/Gross Peugeot 207 S2000 BFG 2.10,8 min. zurück
5. Prokop/Tomanek Peugeot 207 S2000 BFG 2.39,6 min. zurück
6. Valousek/Hruza Skoda Fabia S2000 BFG 4.50,4 min. zurück
7. Toth/Tagai Peugeot 207 S2000 BFG 5.19,7 min. zurück
8. Pech/Uhel Mitsubishi Lancer Evo IX BFG 5.23,2 min. zurück
9. Solowow/Baran Peugeot 207 S2000 BFG 5.53,2 min. zurück
10. Rossetti/Chiarcossi Abarth S2000 BFG 7.03,7 min. zurück


IRC-Zwischenstand Fahrerwertung nach acht von elf Läufen:
 


1.Kris MeekePeugeot BFG 42
2.Jan KopeckySkoda BFG 39
3.Giandom. Basso Abarth BFG 27
4.Freddy LoixPeugeot BFG 27
5.Juho HanninenSkoda BFG 20
6.Nicolas VouillozPeugeot BFG 19
7.Sébastien OgierPeugeot BFG 10
8.Carl TundoMitsubishi 10

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