BP Nr2
21. Mai 2010

Von Herrenfahrern und F1-Weltmeistern

Die Entstehung des Namens Ecurie Vienne geht zurück bis ins Jahr 1959. Damals gründeten drei "rennbegeisterte Herrenfahrer", Dr. Gunther Placheta (besser bekannt als Gunther Philipp!), Rolf Markl und Curd Barry (auch Corrado Bardi-Barry), den (Renn)Stall Wien. An technischem Material wurden 2 PM-Poggi Formel Junior mit Fiat 1100er-Motoren und der Mercedes-Benz 300SL von Gunther Philipp eingebracht. Bei vielen Motorsportveranstaltungen fand man dann die Nennung der Ecurie Vienne, wie z.B. jene vom Gaisbergrennen 1960 (Anhang A). In diesem Jahr gab es auch die ersten Titel für die Ecurie Vienne. Viele Jahre war dann die Ecurie Vienne ein fixer Bestandteil der Österreichischen Motorsportszene der frühen 60er, mit etlichen Erfolgen und Meistertiteln. Die eher "glücklosen" PM-Poggi wurden gegen moderne und "sauschnelle" Cooper-Cosworth Formel Junior getauscht. Ebenso mietete Barry einen Lola-Ford Rennwagen an.

Barry und Markl schlugen sich bravourös, starteten beim Junior-Grand Prix in Monaco gegen die Weltelite und Curd Barry wurde Österreichischer Formel Junior Staatsmeister. Betreut wurde der Fuhrpark in der Barry-Garage im 3. Wiener Gemeindebezirk von Josef "Joschi" Borka. 1963 erstand dann der "wilde, junge" Jochen Rindt den Cooper von Barry und war ab diesem Zeitpunkt ein weiterer "gentlemandriver" der Ecurie Vienne, der es aber dann 1970 bis zum F1 Weltmeister brachte. Der letzte große Erfolg der Ecurie Vienne waren zwei Doppelsiege in Brünn und Portoroz, jeweils Barry vor Rindt. Damit klang die Saison 1963 aus - und auch die Formel Junior. Nach dem tragischen Tod von Curd Barry Anfang Februar 1964 bei einem Verkehrsunfall, wurde es stiller um die Ecurie Vienne und der Name geriet dann in Vergessenheit.

Erst 2005, nach dem Tod von Frau Bardi-Barry ( Curd Barry`s Mutter ), erwarb der Wiener Unternehmer und Motorsportler Johannes Huber aus dem Nachlass sämtliche Rechte, inkl. der Namensrechte, der Ecurie Vienne. Für Huber war es sicher auch eine Herausforderung, in die Fußstapfen eines der besten Talente der jüngeren Vergangenheit im heimischen Motorsport zu steigen. Mit dem Staatsmeistertitel 2007 im Historischen Rallyesport, aber auch mit Einsätzen in der Historischen Rallye EM, sowie seiner Rundstreckenvergangenheit in den 1990er Jahren, zollt er somit den Gründungsvätern der Ecurie Vienne Tribut - auch mit dem Versprechen, zukünftig für entsprechende motorsportliche Erfolge zu sorgen.

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