Loeb siegt am Pikes Peak
Loeb pulverisierte die Siegerzeit von 9m46‘‘164 des Vorjahressiegers Rhy Millen um mehr als 1m30‘‘ und meinte nach dem Traumrennen: „Für mich war es das Rennen des Jahres ! Vor dem Rennen spürte ich den Druck nach all den Investitionen von Peugeot und den Partnern in das Projekt. Es lag nun an mir die notwendige Performance für den Sieg zu bringen.“
Loeb nahm mit seiner 875 PS-starken Rennmaschine als Erster nach den Motorradpiloten in der Unlimited Class den Ritt zum 4300 Meter hohen Ziel in Angriff. Vor seinem Gipfelsturm kam es zu einigen Startverzögerungen, was zu wetterbedingten Sorgenfalten bei Loeb’s Team führte.
„Ich stand auf der Startlinie und konnte sehen, wie sich die Wolken am Berg zusammenzogen. Da dachte ich mir, es könnte richtig schwierig werden, wenn’s nicht bald losgeht.“
Dann jagte Loeb seinen 208 T16 Pikes Peak durch die Wolken. In einer Zeit, die schneller war, als die Computer von Peugeot Sport errechnet hatten: Nach dem Füttern mit den Daten aus den Trainingsläufen spuckten die Computer eine theoretischen Idealzeit von 8m15s aus. Irgendwie schaffte es dann Loeb, diese Zeit noch um zwei Sekunden zu unterbieten.
„Ich bin glücklich, mit gelang ein toller Lauf,“ so Loeb nach dem Rennen. „Eine Zeit unter 8m15s hab‘ ich nicht erwartet. Die 8m13s waren echt fantastisch. Vor dem Start war ich mir nicht sicher. Sollte ich kalkuliertes Risiko fahren um den Sieg sicherzustellen oder ans Limit gehen. Schließlich habe ich mich für Variante Zwei entschieden.“
Das Ergebnis war spektakulär. Loeb trägt sich nun in die Siegerlisten der Pikes Peak Champions ein. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in Amerika als Sieger beim Rally Cross Finale der X-Games am 1. Juli 2012.
Obwohl Loeb während der einmonatigen Vorbereitungszeit in Amerika den 208 T16 voll forderte, machte der keine nennenswerten Probleme.
„Er lief problemlos, wir hatten vom Beginn bis zum Ende alles unter Kontrolle“, resümierte Loeb, „einzig ein möglicher Schlechtwettereinbruch machte uns Sorgen.“
Die Siegesszenen, die sich beim Peugeot Team abspielten, erinnerten an den Lauf von Rally Champion Ari Vatanen vor 25 Jahren, als der Finne mit dem Peugeot 405 T16 Pikes Peak den Streckenrekord - damals auf Schotterstrasse - mit 10m47.220s für die Franzosen heimholte.
Zweitplatzierter beim heurigen 91. „Race to the Sky“ war mit 49 Sekunden Rückstand der Vorjahressieger Rhys Millen. Auf einem komplett neuen Hyundai RMR PM580-T fixierte er eine Zeit von 9m02.192s und blieb damit unter seiner eigenen Rekordzeit vom Vorjahr. Er ist fest entschlossen, nächstes Jahr die Neun-Minuten-Mauer zu durchbrechen.
„Ehrlich gesagt ist es für uns heute nur um den zweiten Platz gegangen,“ sagte Millen. „Zwischen mir und Romain Dumas war es immer eng bei den Trainingsläufen, aber dann ist sein Motor beim Start ausgefallen. Dann wusste ich, es geht jetzt nicht darum, Sébastiens Zeit zu schlagen. So habe ich entschieden, kein unnötiges Risiko einzugehen. Man muss es Leob und Peugeot Sport lassen: Sie waren nicht zu schlagen. Die Zeit, die sie vorgelegt haben, war einfach unglaublich. Wann wird die zu schlagen sein? Vielleicht niemals…“
Für Loeb und Peugeot Sport war es Schlusspunkt eines einmaligen Abenteuers. Es führte sie mit ihrem Peugeot 208 T16 Pikes Peak von frühen Tests am Mont Ventoux in Frankreich in die weite Bergwelt Colorados, dem höchstgelegenen Bundesstaat Amerikas.
Pikes Peak ist eine Legende: Das zweitälteste Autorennen Amerikas nach Indy 500. Nun ist Loeb und sein Peugeot Teil dieser amerikanischen Legende.
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