BP Nr2
04. Oktober 2010

Out in Samarkand

Der "gestrandete" Pontiac wird abgeschleppt. foto: privat

Beide Österreicher sind bei Paris-Peking nach 7.000 Kilometer ausgeschieden
Der Pontiac Deluxe Baujahr 1940 rollte vor Samarkand mit Motorschaden aus

Schade, das Rallyeabenteuer für Hans Geist und Herbert Pinzolits bei der vierten Auflage der Rallye Peking – Paris ist in Samarkand (Uzbekhistan) zu Ende gegangen. Nachdem man 20 Etappen mit 6.887 Kilometer mehr oder weniger gut überstanden hat, wurde die nur 315 Kilometer lange 21. Etappe von Tashkent nach Samarkand den beiden Österreichern zum Verhängnis.

Dazu Hans Geist: „Nach unserem Kupplungsproblem in Almaty, wo es unserem extra eingeflogenen Techniker Hubert Katzian gelungen ist, den Wagen wieder flott zu bekommen, ist es auf den beiden folgenden Etappen über 734 bzw. 260 Kilometer für uns super gelaufen. Dann plötzlich, ohne die geringste Vorwarnung rollte unser Pontiac aus. Wir haben den Wagen dann nach Samarkand gebracht, wo wir leider nach dem Zerlegen des Motors in einer Werkstätte einen kapitalen Motorschaden feststellen mussten. Zwei Kolben hatten sich angerieben und sind gebrochen, damit konnten wir absolut nichts mehr machen.“

Dementsprechender Frust kehrte auch bei Herbert Pinzolits ein: „Nachdem ich eine Grippe halbwegs auskuriert hatte, lief es sehr gut. Wir hatten uns auf Platz 26 in der Gesamtwertung verbessert. Auch nachdem unser Wagen ausgerollt ist, hatten wir noch immer die Hoffnung weiterfahren zu können. Wir kassierten in Samarkand zwar 12 Strafstunden und rutschten damit im Klassement auf Platz 35 zurück. Aber die Chance weiterzufahren und die restlichen rund 7.000 Kilometer bis Paris zu bewältigen, war weiter gegeben. Umso schlimmer war dann für uns in der Werkstätte die Feststellung, nicht mehr weiterfahren zu können.“

„Trotzdem war für uns die Teilnahme an dieser Rallye eine Reise wert. Es war ein tolles Erlebnis durch China zu fahren, die Wüste Gobi zu bewältigen, die über 2.000 Meter hohen Pässe zu passieren und die einmalige Landschaft zumindest im Vorbeifahren genießen zu können. Auch die sportliche Note ist uns entgegen gekommen. Die größte Schwierigkeit für uns war es, den richtigen Speed mit dem doch siebzig Jahre alten Auto zu finden. Anfänglich waren wir etwas zu schnell unterwegs und waren deshalb innerhalb der TopTen vertreten. Aber dann war unser Tempo in Ordnung und wir hatten nach unserem Kupplungsschaden (Das Drucklager wurde von einem Moskwitsch) eingebaut berechtigte Hoffnungen doch nach Paris zu kommen,“ erklärte Hans Geist in Samarkand am Telefon.

Man wird nun den Pontiac Deluxe, den man liebevoll „weisser Indianer“ getauft hatte wieder nach Österreich bringen und auf einen neuen Einsatz vorbereiten. Hans Geist und Herbert Pinzolits haben sich jedenfalls fix vorgenommen, bei der fünften Auflage von Peking – Paris im Jahr 2013 wieder dabei zu sein.

www.pekingparis.com

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